Hammerstrauch
Cestrum purpureum
Wer nach einer auffällig blühenden Kübelpflanze sucht, liegt mit dem Hammerstrauch goldrichtig. Unsere Tipps zur Pflanzung und Pflege des Dauerblühers.
Steckbrief
- Wuchstyp
-
- Strauch
- Wuchshöhe
- von 200 cm bis 300 cm
- Wuchseigenschaften
-
- aufrecht
- überhängend
- Blütenfarbe
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- rot
- Blütezeit (Monat)
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- April bis September
- Blütenform
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- Büschel
- röhrenförmig
- Blattfarbe
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- grün
- Blattform
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- eirund
- lanzettlich
- Blatteigenschaften
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- immergrün
- Fruchtform
-
- Beere
- Fruchteigenschaften
-
- giftig
- Licht
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- sonnig bis halbschattig
- Bodenfeuchte
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- mäßig feucht bis feucht
- ph-Wert
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- neutral bis sauer
- Kalkverträglichkeit
-
- kalkempfindlich
- Nährstoffbedarf
-
- nährstoffreich
- Zier- oder Nutzwert
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- Blütenschmuck
- Winterhärte
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- frostempfindlich
- Klimazonen nach USDA
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- 9
- Verwendung
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- Pflanzgefäße
- Wintergarten
- Warmhaus
- Gartenstil
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- Topfgarten
Herkunft
Der Hammerstrauch (Cestrum purpureum, auch Cestrum elegans var. elegans) aus Mittelamerika und Mexiko hat sich als Kübelpflanze für den Garten und Wintergarten etabliert. Geschätzt wird das Gehölz aus tropischen Breitengraden vor allem wegen seiner attraktiven Trompetenblüten. Ihre purpurrote Farbe steckt im botanischen Artnamen von Cestrum purpureum. In Abgrenzung zu anderen Arten heißt die Pflanze deshalb auch Roter Hammerstrauch. Wie der Nachtjasmin (Cestrum nocturnum) gehört der Hammerstrauch zu den Nachtschattengewächsen und ist in allen Teilen giftig.
Wuchs
Der Rote Hammerstrauch ist ein raschwüchsiger Strauch. Anfangs wächst er straff aufrecht mit wenig Verzweigungen. Gewinnen die Triebe an Masse, drückt er sich oben auseinander und hängt leicht über. Schon nach wenigen Jahren erreicht er seine endgültige Höhe von zwei bis drei Metern. Gelegentlich findet man Cestrum purpureum als Stämmchen angeboten.
Blätter
Die tiefgrünen Blätter sind eirund bis lanzettlich und wirken schön üppig. Am Naturstandort ist der Hammerstrauch halbimmergrün bis immergrün. Sind die Lichtverhältnisse im Winterquartier schlecht und die Temperaturen für das Tropengewächs zu niedrig, wirft er bei uns einen Großteil der Blätter ab.
Blüten
Der Hammerstrauch punktet mit seinen röhrenförmigen Blüten, die in großen Büscheln am Ende der Triebe und in den Blattachseln zusammenstehen. Die bordeauxroten Blüten erscheinen manchmal schon ab April und über den ganzen Sommer bis zum Herbst, teilweise sogar noch im Winterquartier.

Blütezeiten von April bis in den Herbst hinein sind beim Hammerstrauch keine Seltenheit
Früchte
An dem Dauerblüher bilden sich bis anderthalb Zentimeter große, kugelige Beeren. Auch bei den fleischigen Früchten gilt: Vorsicht giftig! Achten Sie vor allem darauf, wenn Kinder in der Nähe sind.
Standort
Die Tropenpflanze braucht ganzjährig einen frostfreien Standort. Wenn keine starken Fröste mehr zu erwarten sind, kann man sie ab April/Mai draußen auf Balkon und Terrasse an einem windgeschützten Ort aufstellen. Cestrum purpureum liebt einen sonnigen Platz, toleriert aber auch lichten Schatten. Halbschattige Plätze haben in heißen Sommern den Vorteil, dass die sehr durstige Kübelpflanze das Wasser weniger schnell verdunstet. Um den Wurzelbereich im Kübel vor Überhitzung zu schützten, hilft ein Trick: Stellen Sie kleinere Töpfe mit Sommerflor vor den Hammerstrauch.
Substrat
Verwenden Sie hochwertige Kübelpflanzenerde mit einem pH-Wert unter sieben. Der Hammerstrauch verträgt keine alkalischen Substrate.

Der Hammerstrauch wächst schnell und muss deshalb regelmäßig in einen größeren Topf umziehen
Gießen
Beim Wässern müssen Sie dran bleiben, denn der Hammerstrauch gehört zu den sehr durstigen Pflanzen. Auch im Winterquartier sollte der Wurzelbereich gleichmäßig feucht bleiben, aber nie staunass. Gießen Sie immer über die Erde und nicht über die Blätter und verwenden Sie unbedingt kalkfreies Wasser.
Düngen
Cestrum purpureum ist nicht nur besonders durstig, sondern in der Vegetationsperiode auch sehr hungrig. Düngen Sie die Kübelpflanze von Mai bis August jede Woche mit einer Gabe Flüssigdünger nach Angabe. Im April und September reduzieren Sie etwas. Dann reicht eine Gabe alle zehn Tage. Ab Oktober stellt man das Düngen ein.
Umtopfen
Da der Hammerstrauch sehr schnell wächst, muss man ihn meist jährlich im Frühjahr umtopfen. Der neue Topf darf ruhig doppelt so groß sein wie der alte.
Schneiden
Mit dem Ausräumen aus dem Überwinterungsquartier schneidet man den Hammerstrauch jedes Jahr zurück. Kürzen Sie den Busch um bis zu ein Drittel ein. Da die meisten Blüten am diesjährigen Holz erscheinen, wirkt der Rückschnitt wie eine Verjüngungskur und fördert den Blütenreichtum. Nutzen Sie den jährlichen Rückschnitt auch gleich zum Auslichten. Wo Triebe zu dicht stehen, nehmen Sie die Zweige bodennah weg. Der Hammerstrauch ist sehr schnittverträglich. Man kann ihn sogar auf den Stock setzen, also radikal zurückschneiden.
Sonstige Pflege
Überprüfen Sie den Hammerstrauch vor allem im Winterquartier regelmäßig auf Schädlinge.
Überwinterung
Räumen Sie die Kübelpflanze vor dem ersten Frost ins Winterquartier. Geeignet sind helle Räume mit Temperaturen zwischen 10 und 15 Grad Celsius. Kurzzeitig verträgt der Hammerstrauch auch ein Temperaturminimum von null Grad Celsius. Haben Sie kein temperiertes Glashaus, können Sie es in frostfreien Glasanbauten versuchen. Günstiger ist jedoch eine Überwinterung bei höheren Temperaturen oder ganzjährig im temperierten Wintergarten.

Den Sommer kann der Hammerstrauch auf der sonnigen Terrasse verbringen, beim ersten Frost muss er dann ins Winterquartier umziehen
Vermehrung
Den Hammerstrauch kann man durch Stecklinge von jungen Trieben im Sommer vermehren. Bis sich die Stecklinge bewurzeln, kann es allerdings etwas länger dauern.
Krankheiten und Schädlinge
Nachtschattengewächse sind im Allgemeinen in unseren Breiten krankheits- und schädlingsanfällig. Im Frühling kämpft der Hammerstrauch mit Blattläusen. Bei Hitzestress im Sommer kann die Rote Spinnmilbe auftreten. Im Winterquartier hat Cestrum purpureum häufig Schild- und Wollläuse. Überwintert man ihn nicht optimal, ist die Weiße Fliege zudem oft ein Problem.