Haselwurz
Asarum europaeum
Die Haselwurz ist ein pflegeleichter Bodendecker mit attraktivem Laub, der sich gut für schattige Ecken im Garten eignet. So pflanzen und pflegen Sie die Waldstaude.
Steckbrief
- Wuchstyp
-
- Staude
- Wuchshöhe
- von 10 cm bis 15 cm
- Wuchsbreite
- von 15 cm bis 25 cm
- Wuchseigenschaften
-
- flachwüchsig
- teppichbildend
- dicht
- Blütenfarbe
-
- rot
- braun
- Blütezeit (Monat)
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- März bis April
- Blütenform
-
- Einzelblüte
- Glocken
- Blüteneigenschaften
-
- leicht duftend
- unscheinbar
- Blattfarbe
-
- grün
- Blattform
-
- ganzrandig
- nierenförmig
- Blatteigenschaften
-
- wintergrün
- Fruchtform
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- Kapsel
- Licht
-
- halbschattig bis schattig
- Bodenart
-
- sandig bis lehmig
- Bodenfeuchte
-
- frisch
- ph-Wert
-
- alkalisch bis schwach alkalisch
- Kalkverträglichkeit
-
- kalkliebend
- Nährstoffbedarf
-
- mäßig nährstoffreich
- Humus
-
- humusreich
- Zier- oder Nutzwert
-
- Blattschmuck
- heimische Wildpflanze
- Giftigkeit
-
- giftig
- Winterhärte
-
- winterhart
- Klimazonen nach USDA
-
- 5
- Lebensbereiche
-
- G2
- GR2
- Verwendung
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- Bodendecker
- Böschungen
- Grabbepflanzung
- Gruppenpflanzung
- Unterpflanzung
- Flächenbegrünung
- Gartenstil
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- Apothekergarten
- Naturgarten
- Parkanlage
- Waldgarten
Herkunft
Die Haselwurz (Asarum europaeum), auch Gewöhnliche, Heimische oder Europäische Haselwurz genannt, zählt botanisch zu den Osterluzeigewächsen (Aristolochiaceae) und ist die mit am häufigsten kultivierte Art der Pflanzenfamilie. Die Staude gedeiht auf kalkhaltigen, feuchten (Wald-) Böden vom nördlichen Südeuropa bis nach Sibirien. In England wird sie seit dem 13. Jahrhundert kultiviert, unter anderem als Heilpflanze. Allerdings ist die Haselwurz als giftig einzustufen. Bis ins 18. Jahrhundert wurden ihre getrockneten Rhizome daher auch als Brechmittel verwendet, was der Pflanze den unschönen Beinamen "Brechwurz" eingebracht hat. Der Name "Haselwurz" dagegen weist auf die Beobachtung hin, dass die Pflanze oft unter Haselnusssträuchern wächst.
Wuchs
Die Haselwurz ist eine wintergrüne, ausdauernde krautige Waldstaude mit am Boden kriechenden Stängeln. Sie wird nur etwa 10 bis 15 Zentimeter hoch. Bei Asarum europaeum handelt es sich um einen langsam wachsende Bodendecker, der jedoch mit der Zeit große Kolonien bildet.
Blätter
Die langgestielten Laubblätter von Asarum europaeum sind ledrig, nierenförmig, glänzend dunkelgrün und am Rand oftmals zart rötlich angelaufen. Das Laub, das auch während des Winters dunkelgrün bleibt, verströmt einen würzigen Pfeffergeruch. Die Unterseite der Blätter ist fein behaart. Die Blätter sind vier bis sechs Zentimeter lang und fünf bis acht Zentimeter breit. Aufgrund der Form der Blätter wird die Haselwurz auch "Hasenohr" oder "Hasenöhrlein" genannt.
Blüten
Von März bis April erscheinen eher unscheinbare, einfache, rotviolette und glockenförmige Blüten, die zum großen Teil unter dem Laub der Haselwurz versteckt sind. Auch die etwa fünf Zentimeter langen Blüten riechen nach Pfeffer.

Die zwölf Staubblätter der Haselwurz strömen einen intensiven Pfeffergeruch aus
Früchte
Die 6-klappigen Kapselfrüchte sind im Juni reif und streuen ihre Samen bis Juli und August.
Standort
Die Haselwurz benötigt einen halbschattigen bis schattigen Standort.
Boden
Der Boden für Asarum europaeum sollte locker, kalkhaltig, humusreich und gleichmäßig feucht sein.
Pflanzung
Sie können die Jungpflanzen der Haselwurz im Frühjahr (am besten von März bis Mai) mit einem Abstand von 20 Zentimetern pflanzen. Lockern Sie den Boden vorher gründlich auf und entfernen Sie alles Unkraut. Setzen Sie die Stauden anschließend ein und gießen Sie sie gut an. Bis zum Einwurzeln benötigt die Haselwurz ein bis zwei Jahre, erweist sich danach aber als absolut robust und pflegeleicht.

Als schattenverträglicher Bodendecker sorgt die Haselwurz für frisches Grün unter Gehölzen
Tipp: Asarum europaeum wächst eher langsam. Ungeduldige sollten bei der Neupflanzung daher zwischen 20 und 24 Pflanzen pro Quadratmeter setzen: So ergibt sich sofort ein ansprechendes Bild. Gartenbesitzer mit etwas mehr Geduld setzen zwölf Pflanzen pro Quadratmeter.
Pflege
Einmal etabliert, ist die winterharte Haselwurz sehr pflegeleicht und verträgt auch zeitweise Trockenheit gut. Gießen Sie die Haselwurz dann, wenn die oberste Erdschicht angetrocknet ist. Außerdem sollten Sie den Bodendecker regelmäßig mit Laubhumus düngen.
Teilen
Sie können die Haselwurz im zeitigen Frühjahr zu Beginn des Wachstums teilen und an einem anderen Platz im Garten neu einpflanzen.
Verwendung
Die Staude eignet sich hervorragend für eine flächige Unterpflanzung von Gehölzen wie Hecken, Bäumen oder Sträuchern. Überdies ist Asarum europaeum ein guter Pflanzpartner, um Lücken zwischen Leberblümchen (Hepatica nobilis), Waldmeister (Galium odoratum), Farnen und Ziergräsern zu füllen. Auch an eher schattigen Böschungen oder Rabatten in Gruppenbepflanzungen kommt die Haselwurz mit ihrem dekorativen Laub gut zur Geltung.

Farne wie hier der Schildfarn (Polystichum setiferum) und die Haselwurz sind ideale Pflanzpartner mit ähnlichen Standortansprüchen
Vermehrung
Die beste Vermehrungsart ist die Teilung im Frühjahr. Theoretisch ist auch eine Aussaat möglich, jedoch brauchen selbst frische Samen oft zwei Jahre bis zur Keimung.
Krankheiten und Schädlinge
Im zeitigen Frühling können Schnecken zum Problem werden. Ansonsten ist Asarum europaeum relativ unempfindlich gegenüber Krankheiten und Schädlingen.