Heiliger Bambus, Himmelsbambus
Nandina domestica
Der Heilige Bambus begeistert mit auffälligen Blütenrispen, einer leuchtenden Laubfärbung und rotem Beerenschmuck. So pflanzen und pflegen Sie den Himmelsbambus.
Steckbrief
- Wuchstyp
-
- Strauch
- Kleinstrauch
- Wuchshöhe
- von 100 cm bis 200 cm
- Wuchsbreite
- von 100 cm bis 200 cm
- Wuchseigenschaften
-
- ausladend
- aufrecht
- horstbildend
- buschig
- Blütenfarbe
-
- weiß
- Blütezeit (Monat)
-
- Juni bis Juli
- Blütenform
-
- Rispen
- Blüteneigenschaften
-
- zweihäusig
- Blattfarbe
-
- grün
- Blattform
-
- gefiedert
- länglich lanzettlich
- Blatteigenschaften
-
- immergrün
- Austriebsfärbung
- Fruchtfarbe
-
- rot
- Fruchtform
-
- Beere
- Fruchteigenschaften
-
- giftig
- Licht
-
- absonnig bis halbschattig
- Bodenart
-
- kiesig bis lehmig
- Bodenfeuchte
-
- frisch bis feucht
- ph-Wert
-
- schwach sauer bis sauer
- Kalkverträglichkeit
-
- kalkempfindlich
- Nährstoffbedarf
-
- nährstoffreich
- Humus
-
- humusreich
- Zier- oder Nutzwert
-
- Blütenschmuck
- Fruchtschmuck
- Blattschmuck
- malerischer Wuchs
- Giftigkeit
-
- in Teilen giftig
- Winterhärte
-
- winterhart
- Klimazonen nach USDA
-
- 6
- Verwendung
-
- Einzelstellung
- freiwachsende Hecken
- Pflanzgefäße
- Pioniergehölz
- Gartenstil
-
- Japangarten
- Rhododendrongarten
- Topfgarten
Herkunft
Der Heilige Bambus (Nandina domestica) ist in Japan, China und Indien beheimatet, wo er häufig an Flussufern zu finden ist und Straßenränder säumt. Seine deutschen Namen Heiliger Bambus oder Himmelsbambus lassen sich von seiner häufigen Pflanzung in asiatischen Tempelgärten ableiten. Mit dem Bambus, einem Süßgras, ist der Strauch nicht im Entferntesten verwandt. Der Name kommt wohl von der Ähnlichkeit der Blätter und ihrer Anordnung bei beiden Arten. Laut dem Familienalbum der Berberitzengewächse (Berberidacea) gehört der Heilige Bambus zur Gattung Nandina, deren einziger Vertreter er ist. Dies bezeichnet man auch als monotypisch.
Wuchs
Der Heilige Bambus ist ein immergrüner Strauch, der mit einer Höhe von ein bis zwei Metern relativ klein bleibt. Er wächst horstartig und bildet mehrere Triebe aus, die sich kaum verzweigen. Insgesamt erreicht der Strauch eine Wuchsbreite von nahezu zwei Metern. Mit seinen rohrartigen Trieben und seiner straff aufrechten Gestalt erinnert der Himmelsbambus an das Wuchsbild von Bambussen.
Blätter
Auch die Blätter des Heiligen Bambus ähneln in ihrer wechselständigen Anordnung und ihrer länglichen, lanzettlichen Form dem echten Bambus. Sie sind zwei- bis dreifach gefiedert und erreichen 30 bis 50 Zentimeter Länge, die Einzelblättchen werden bis zu sieben Zentimeter lang. Faszinierend ist ihr Farbwechsel: Frisch austreibende Blätter sind rot, später verfärben sie sich frischgrün, um im Herbst ein spektakuläres Farbspiel zu bieten, bei dem von intensivem Gelb über leuchtendes Orange und Purpur alle Farbtöne dabei sind. Nach dieser Herbstfärbung wirft Nandina domestica aber das Laub nicht ab, sondern behält es über den Winter.
Blüten
Die Blütezeit des Heiligen Bambus liegt im Juni und Juli. Die Sträucher sind zweihäusig getrenntgeschlechtig, das heißt, ein Strauch bildet entweder weibliche oder männliche Blüten aus. Die weißen Blüten erscheinen in endständigen, bis zu 35 Zentimeter langen Blütenrispen.

In den Sommermonaten öffnet der Heilige Bambus seine weißen Blüten
Früchte
Wenn eine männliche Bestäuberpflanze in der Nähe wächst, entwickeln sich aus den Blüten rote kugelige Beeren, die ebenfalls in einer Rispe zusammenstehen und sehr dekorativ sind. Die Beeren sind wie die ganze Pflanze giftig, dürfen also nicht verzehrt werden. Häufig bleiben sie bis in den Winter hinein am Strauch hängen und werden gerne in der Floristik verwendet.
Standort
Der Heilige Bambus gilt zwar bis -12 Grad Celsius als winterhart, aber sollte bei uns nur im milden Weinbauklima nach draußen gepflanzt werden. Am besten gibt man dem Himmelsbambus einen windgeschützten Platz, der nur morgens und abends direkte Sonne abbekommt. Zu schattig sollte der Standort für Nandina domestica aber auch nicht sein, da sonst weniger Blüten gebildet werden.
Boden
Damit sich der Heilige Bambus wohlfühlt, braucht er einen humosen, gut durchlässigen Boden mit eher saurem pH-Wert. Kalk verträgt er nicht so gut. Ideal ist eine hohe Bodenfeuchte, aber ohne Neigung zur Staunässe. Bei der Kultur als Kübelpflanze pflanzt man den Himmelsbambus am besten in Moorbeeterde. Mit der Zugabe von grobem Sand, Splitt oder Lavagranulat kann man die Durchlässigkeit verbessern. Und natürlich sollte man auf einen guten Wasserabzug des Kübels achten!
Pflanzung
Als Containerpflanze kann der Heilige Bambus praktisch während der ganzen Saison gepflanzt werden. Wird er ins Beet gesetzt, sollte man das besser im Frühjahr machen, damit er bis zum Winterbeginn gut eingewurzelt ist.

Nach dem Pflanzen wird der Heilige Bambus gut angegossen
Pflege
Am richtigen Standort ist der Heilige Bambus pflegeleicht. Wichtig ist eine gleichmäßige Bodenfeuchte. Zum Gießen empfiehlt sich weiches Regenwasser. Wie alle Immergrünen muss Nandina domestica auch während der Wintermonate nach Bedarf gegossen werden. Sollten die Blüten- und Fruchtrispen zu schwer sein und die Triebe nach unten ziehen, hilft ein Stützstab, an denen man sie aufbindet. Bei der Kultur als Kübelpflanze ist der Heilige Bambus für regelmäßige Düngegaben zwischen Mai bis Mitte August dankbar. Verwenden Sie alle zwei Wochen handelsüblichen Volldünger in geringer Dosierung. Wenn das Gefäß vollkommen durchwurzelt ist, sollte man den Heiligen Bambus umtopfen. Erfahrungsgemäß ist das alle drei Jahre nötig.
Schnitt
Am schönsten entwickelt sich das Wuchsbild des Heiligen Bambus, wenn man ihn ungeschnitten lässt und nur bei Bedarf auslichtet. Abgestorbene oder störende Äste schneidet man am besten im März zurück. Wer im Frühjahr zu viel einkürzt, bringt sich um den Blütenschmuck.
Winterschutz
Falls der Heilige Bambus den Winter im Freien verbringen soll, häufelt man seine Wurzelscheibe im Herbst mit Laub oder Kompost an und deckt das Ganze mit Fichtenreisig ab. Als Frostschutz umhüllt man die Zweige mit speziellem Kälteschutzvlies oder Jutegewebe. Kübel, die draußen überwintern, müssen in eine geschützte Ecke gestellt werden. Als Frostschutz von unten stellt man den Kübel auf ein isolierendes Styroporbrett und umhüllt die Zweige ebenfalls mit Vlies oder Jute. Ein ideales Winterquartier für den Himmelsbambus ist ein heller, ungeheizter Wintergarten oder das Treppenhaus. Zeitweiliges Gießen an milden Tagen nicht vergessen!
Verwendung
Entsprechend seiner Wuchsform und seines Aussehens eignet sich der Heilige Bambus perfekt für Gärten im asiatischen Stil. Aber auch sonst setzt er dank seiner Laubfärbung und zierenden Blüten- und Fruchtrispen als Solitär auffällige Akzente. Wer Nandina domestica als Kübelpflanze ziehen möchte, sollte entsprechende Gegebenheiten zum Überwintern haben.

Der Heilige Bambus setzt im Garten schöne Akzente
Sorten
Als Zwergform mit maximal einem Meter Wuchshöhe ist Nandina domestica ‘Nana’ im Handel. Manchmal wird diese Züchtung des Heiligen Bambus auch als ‘Compacta’ geführt. Die Sorte Nandina domestica ‘Gulf Stream’ bleibt extrem kompakt und entwickelt eine kugelige Wuchsform. Auch die Sorte ‘Firepower’ bleibt niedriger als die Art und schmückt sich im Herbst mit rosafarbenen bis roten Blättern. Die in Neuseeland gezüchtete Sorte Nandina domestica ‘Richmond’ ist zwittrig und damit nicht auf die Bestäubung durch eine andere Pflanze angewiesen.
Vermehrung
Eine Anzucht aus Samen ist bei dem Kaltkeimer möglich, aber sehr langwierig. Unkomplizierter ist eine Vermehrung vom Himmelsbambus durch die Abnahme von Wurzelschösslingen oder das Schneiden von Stecklingen. Wurzelschösslinge gewinnt man am besten im Frühjahr, bei Kübelpflanzen bietet es sich an, während des Umtopfens Ableger abzutrennen. Stecklinge schneidet man im Sommer von nicht blühenden Trieben und lässt sie in einem Wasserglas oder in einem Topf mit Anzuchterde bewurzeln.
Krankheiten und Schädlinge
Der Heilige Bambus zeigt sich bei Staunässe anfällig gegenüber Wurzelfäule. Im Winterquartier können bei ungünstigen Bedingungen Schildläuse und Spinnmilben auftreten.