Herbst-Anemonen: Pflegeleichte Blütenstauden
Herbst-Anemonen sind robuste und pflegeleichte Blütenstauden, die in keinem Garten fehlen sollten. Wir stellen Ihnen die Pflanzen vor und geben Tipps zur Pflege und Gestaltung.

Herbst-Anemonen zählen zu den schönsten spätblühenden Stauden
Als Herbst-Anemonen bezeichnet man eine Artengruppe, die sich aus den drei Anemonen-Arten Anemone japonica, Anemone hupehensis und Anemone tomentosa zusammensetzt. Im Lauf der Zeit sind aus den Wildarten durch Züchtung zahlreiche Sorten und Hybriden entstanden, die sich großer Beliebtheit erfreuen. Alle Herbst-Anemonen beeindrucken durch die Klarheit ihrer Blüten – davon können Sie sich von August bis in den goldenen Oktober hinein überzeugen, denn dann stellen sie ihre Blütenpracht zur Schau. Die Farbpalette reicht von Weiß bis Karminrot, darüber hinaus gibt es Sorten mit einfachen und gefüllten Blüten. Die aus Asien stammenden Pflanzen sind auch in Mitteleuropa winterhart und wurden im 19. Jahrhundert eingeführt.
Breites Sortenspektrum
Herbst-Anemonen sind in unterschiedlichen Arten und Sorten im Handel erhältlich. 'Prinz Heinrich', deren magentarote Blüten gefüllt sind, wurde im Jahr 1902 eingeführt und zählt somit zu den ältesten Zuchtformen der Japanischen Herbst-Anemone (Anemone japonica). Sie zählt zu den späten Sorten, da sie ihre Blüten oft erst im September öffnet. Die Sorte 'Ouvertüre', eine schon ab Juli blühende, hellrosa Zuchtform der Chinesischen Herbst-Anemone (Anemone hupehensis var. japonica) pflanzt man am besten mit Roter Engelwurz (Angelica gigas) oder dem Kleinblütigen Purpurglöckchen (Heuchera micrantha 'Palace Purple') zusammen. Eine weitere attraktive Züchtung ist die rosafarbige 'Serenade' (Anemone tomentosa) mit halbgefüllten, altrosafarbenen Blüten, die sich ab August öffnen.
Pflanzpartner für Herbst-Anemonen
Herbst-Anemonen lassen sich mit zahlreichen Stauden, Gehölzen oder Gräsern kombinieren. Für eine herrliche Rabattenpflanzung eignen sich als Beetpartner zum Beispiel Silberkerzen (Cimicifuga), Prachtspieren (Astilben), Fetthennen (Sedum telephium) und Funkien (Hosta-Arten). Eine malerische Atmosphäre im Garten entsteht, wenn Sie Gehölze mit roter Herbstfärbung wie den Eisenhutblättrigen Japan-Ahorn (Acer japonicum 'Aconitifolium') oder die Korkspindel (Euonymus alatus) zusammen mit ein paar Herbst-Anemonen pflanzen. Auch mit attraktiven Gräsern kann man interessante Pflanzkombinationen kreieren. Hierfür eignen sich beispielsweise Chinaschilf (Miscanthus sinensis), Lampenputzergras (Pennisetum alopecuroides) oder das aparte Plattährengras (Chasmanthium latifolium).

Standort und Pflege
Herbst-Anemonen sind sehr langlebig und pflegeleicht. Sie wünschen sich einen Boden, der etwas lehmig, humus- und nährstoffreich ist, denn so können sich prächtige Blütenhorste ausbilden. Pflanzen Sie die Stauden an Mauern oder zu Gehölzen, weil sie sich im Halbschatten am wohlsten fühlen. Sonnige Standorte sind auch möglich und führen sogar dazu, dass die Stauden mehr Blüten ansetzen. Wichtig ist in diesem Fall allerdings, dass der Boden gleichmäßig feucht ist und auch in heißen Sommern nicht so schnell austrocknet.
Viel Pflege benötigen Herbst-Anemonen nicht, lediglich in sehr kalten Lagen ist nach der Blüte ein Winterschutz aus Herbstlaub zu empfehlen. Wenn strenge Kahlfröste drohen, empfiehlt es sich außerdem, den Wurzelbereich mit Fichtenreisig zu bedecken. Da die Blütenstände einiger Herbst-Anemonen (zum Beispiel von Anemone tomentosa 'Robustissima') bis zu 1,50 Meter hoch werden können, sollten die Pflanzen an windigen Standorten mit Staudenstützen aus halbrunden Drahtbügeln versehen werden.

Hier werden Anemonen geschnitten
Auf nährstoffreichen Böden sind vor allem die hochwüchsigen Herbst-Anemonen wie beispielsweise Anemone tomentosa Robustissima' recht ausbreitungsfreudig. Daher sollten Sie die Stauden alle paar Jahre ausgraben und teilen. Das Schneiden verblühter Herbst-Anemonen ist im Herbst oder zeitigen Frühjahr möglich.
Wenn Sie Herbst-Anemonen pflanzen oder umsetzen wollen, sollten Sie das im Frühjahr tun. Beim Umpflanzen ist es wichtig, dass Sie die Stauden teilen, sonst wachsen sie nicht richtig an und beginnen zu kümmern. Die Vermehrung ist – außer durch Teilung – im Frühwinter auch über Wurzelschnittlinge möglich.
Krankheiten oder Parasiten sind bei Herbst-Anemonen kaum ein Thema. Blattälchen (Nematoden) können bei einigen Sorten von Anemone hupehensis Schäden anrichten. Wässrige, gelbliche Flecken auf den Blättern deuten auf einen Befall hin. Befallene Pflanzen sollten Sie entsorgen und bei der Neupflanzung von Herbst-Anemonen den Standort wechseln.
