Herbst-Anemonen durch Wurzelschnittlinge vermehren
Herbst-Anemonen sind nicht umsonst so beliebt: Sie blühen lange, sind robust und wachsen sogar im dichten Wurzelgeflecht der Bäume. Mit sogenannten Wurzelschnittlingen können Sie die Blütenstauden leicht vermehren.

Herbst-Anemonen gibt es mit einfachen und halb gefüllten Blüten in Weiß sowie Hell- bis Dunkelrosa. Die Stauden mögen halbschattige Standorte und haben kein Problem mit starker Wurzelkonkurrenz
Wie viele Schatten- und Halbschattenstauden, die sich im Wurzelwerk größerer Bäume behaupten müssen, besitzen auch die Herbst-Anemonen tief gehende und fleischige, wenig verzweigte Wurzeln. Sie treiben außerdem Wurzelausläufer, an denen sich mit der Zeit Tochterpflanzen bilden. Die einfachste Vermehrungsmethode ist daher die Teilung, indem man die Pflanzen im Herbst oder zeitigen Frühjahr rodet, die Tochterpflanzen abtrennt und an anderer Stelle wieder einpflanzt. Der Drang zur Ausläuferbildung ist jedoch nicht bei allen Sorten gleich stark ausgeprägt: Vor allem die neueren Züchtungen und die Sorten von Anemone japonica bilden allerdings oft nur wenige Tochterpflanzen, sodass man selbst nach mehreren Jahren durch Teilung der Stauden nur eine geringe Ausbeute an neuen Pflanzen erzielt.
Eine wesentlich ertragreichere Methode ist bei diesen Sorten die Vermehrung durch sogenannte Wurzelschnittlinge. Dabei handelt es sich um abgetrennte Wurzelstücke mit austriebsfähigen Knospen, die wie Stecklinge oder Steckholz in Anzuchterde kultiviert werden. Wie Sie bei dieser Vermehrungsmethode vorgehen, erklären wir Ihnen anhand der folgenden Fotos.
Material
- Töpfe
- Anzuchterde
- Herbst-Anemone
Werkzeuge
- Grabegabel
- Gartenschere
- Stecklingsmesser oder scharfes Haushaltsmesser
- Gießkanne
Schritt für Schritt: Herbst-Anemonen vermehren


Schneiden Sie das untere Ende des Wurzelstücks schräg ab. So lässt es sich später leichter stecken und man verwechselt Ober- und Unterseite nicht so leicht. Verwenden Sie für den Schnitt der Unterseite ein scharfes Messer: Das Gewebe wird davon nicht so stark gequetscht wie von einer Gartenschere und bildet leichter neue Wurzeln. Je nach Qualität des Vermehrungsmaterials sollten die Wurzelstücke gerade und mindestens fünf Zentimeter lang sein.


Füllen Sie nun die Töpfe mit nährstoffarmer Anzuchterde und stecken Sie jeweils einen Wurzelschnittling so tief hinein, dass sich das obere Ende auf Höhe des Erdniveaus befindet.


Nach dem Angießen lagern Sie die Töpfe an einem kühlen und hellen, vor stärkeren Frösten geschützten Ort – ideal ist ein unbeheiztes Gewächshaus. Sobald es im Frühjahr wärmer wird, treiben die neuen Anemonen aus und können noch im selben Jahr ins Beet gesetzt werden.