Schaumglöckchen
Heucherella tiarelloides
Das Schaumglöckchen bezaubert mit zierenden Blättern und zarten Blütentrauben. So gelingen Pflanzung und Pflege von Heucherella tiarelloides.
Steckbrief
- Wuchstyp
-
- Staude
- Wuchshöhe
- von 10 cm bis 30 cm
- Wuchsbreite
- von 20 cm bis 30 cm
- Wuchseigenschaften
-
- aufrecht
- horstbildend
- Blütenfarbe
-
- rosa
- weiß
- Blütezeit (Monat)
-
- Mai bis Juli
- Blütenform
-
- Glocken
- Trauben
- Blattfarbe
-
- grün
- Blattform
-
- gelappt
- herzförmig
- Blatteigenschaften
-
- wintergrün
- Licht
-
- absonnig bis halbschattig
- Bodenart
-
- sandig bis lehmig
- Bodenfeuchte
-
- frisch bis mäßig feucht
- ph-Wert
-
- neutral
- Kalkverträglichkeit
-
- kalktolerant
- Nährstoffbedarf
-
- nährstoffreich
- Humus
-
- humusreich
- Zier- oder Nutzwert
-
- Blütenschmuck
- Blattschmuck
- Winterhärte
-
- winterhart
- Klimazonen nach USDA
-
- 5
- Lebensbereiche
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- GR2
- FR2
- ST2
- Verwendung
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- Blumenbeete
- Bodendecker
- Gruppenpflanzung
- Pflanzgefäße
- Rabatten
- Gartenstil
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- Blumengarten
- Dachgarten
- Topfgarten
Herkunft
Das Schaumglöckchen (Heucherella tiarelloides) ist eine Pflanze, die es in der Natur so nicht gibt. Sie ist aus der Kreuzung eines Purpurglöckchens (Heuchera) mit einer Schaumblüte (Tiarella) entstanden. Beide Pflanzengattungen sind in Nordamerika beheimatet und beide gehören zur Familie der Steinbrechgewächse (Saxifragaceae). Züchter erkannten schnell das hohe Potenzial, das in ihnen steckt, da sie sehr leicht hybridisieren, also mit artfremden Exemplaren Nachkommen zeugen. Um das Beste der beiden Gattungen Heuchera und Tiarella zu kombinieren, kreuzte man sie miteinander und heraus kam x Heucherella tiarelloides. Das x vor dem Artnamen bedeutet, dass es sich um eine Gattungshybride handelt. Auch der deutsche Name Schaumglöckchen stellt eine Kombination der beiden Elternarten Schaumblüte und Purpurglöckchen dar.
Wuchs
Heucherella-Züchtungen bilden kompakte, wintergrüne Blatthorste, aus denen zur Blütezeit die aufrechten, 20 bis 60 Zentimeter hohen Blütenstiele wachsen. Im Frühjahr treiben sie wieder frisch aus.
Blätter
Wie der Name spiegeln auch die Blätter des Schaumglöckchens die Kombination der beiden Gattungen wider. Die intensive Farbgebung der Blätter ist ein Erbe des Heuchera-Elternteils, während die dunkel geaderten Blattmuster von den Tiarella-Eltern übernommen wurden. Außerdem sind sie ähnlich wie diese tief gelappt. Außerhalb der Blütezeit machen die Blätter den großen Zierwert dieser Stauden aus. Besonders farbintensiv leuchten sie nach dem Neuaustrieb im Frühjahr und im Herbst.
Blüten
Meist erscheinen die Blüten des Schaumglöckchens zwischen Mai und Juli in traubenartigen Blütenständen am Ende dünner, aufrechter Stiele. Die einzelnen Blüten sind zarte kleine Glöckchen in Weiß oder Rosa.

Heucherella ‘Sweet Tea’ schmückt sich mit orangeroten Blättern und leuchtenden Blütenglöckchen
Früchte
Heucherella-Züchtungen sind steril und bilden keine Früchte und Samen aus.
Standort
Am besten gedeiht das Schaumglöckchen im Halbschatten. Schattige Plätze werden noch eher toleriert als zu sonnige Standorte.
Boden
Jeder normale, nährstoffreiche Gartenboden eignet sich für die Kultur der Heucherella. Wichtig ist eine gute Wasserdurchlässigkeit, denn Staunässe wird von den Stauden nicht vertragen.
Pflanzung
Die besten Pflanzzeiten für Heucherella sind das Frühjahr und der Herbst. Schwere Böden sollte man unbedingt mit Sand oder Kies durchlässiger machen. In den Wochen nach der Pflanzung bitte auf gleichmäßige Bodenfeuchte achten. Als Pflanzabstand empfehlen sich 25 Zentimeter, bei flächiger Verwendung rechnet man mit 15 Pflanzen pro Quadratmeter.
Pflege
Nur bei anhaltender Trockenheit sind Wassergaben nötig, damit der Boden nicht austrocknet. Der Wurzelstock neigt dazu, sich mit der Zeit aus dem Boden zu schieben. Deshalb sollte man ihn im Frühjahr mit Rindenhumus oder Kompost etwas anhäufeln. Dann ist es auch Zeit, die vertrockneten Blätter des Vorjahres zu entfernen, um Platz für den Neuaustrieb zu schaffen. Nach der Blüte sollte man die Stiele bodennah abschneiden.
Teilen
Um die Vitalität der Stauden zu erhalten, empfiehlt es sich, Schaumglöckchen alle drei bis vier Jahre zu teilen. Dazu gräbt man nach der Blüte oder im Herbst die Wurzelstöcke aus und teilt sie mit dem Spatenblatt.
Winterschutz
Vor allem raue Lagen und Trockenheit können Heucherella-Züchtungen zu schaffen machen. Deshalb bietet sich eine Reisigabdeckung an. Und achten Sie bitte darauf, dass der Boden nicht völlig austrocknet. In Töpfen gezogene Exemplare sollte man die kalte Jahreszeit über in eine geschützte Ecke stellen.
Verwendung
Heucherellas sind blattschöne Bodendecker unter locker aufgebauten Sträuchern. Gute Partner sind Funkien, Farne, Astilben, Tränendes Herz, Jakobsleiter, Lungenkraut und Salomonssiegel. Pflanzgefäße lassen sich mit den kompakten Stauden ebenfalls abwechslungsreich gestalten.

Auch im Kübel macht das Schaumglöckchen eine gute Figur, wie hier zusammen mit Fächerahorn ‘Sangokaku’, Geißbart und anderen Purpurglöckchen
Sorten
‘Sweet Tea’ ist eine Heucherella-Auslese mit ahornblattförmigen Blättern, die frischgrün austreiben und ihre Farbe dann zu Orangerot wechseln, ihre Blüten sind korallenrosa. ‘Stoplight’ ist im Blattaustrieb ebenfalls grünlich und später gelbgrün mit intensiver rotbrauner Blattzeichnung. Die Blätter von ‘Viking Ship’ sind im Austrieb silbrig überlaufen, bei ‘Tapestry’ beeindruckt die bräunliche Aderung der Blätter.
Vermehrung
Am einfachsten vermehrt man Heucherella tiarelloides durch Teilung des Wurzelballens.
Krankheiten und Schädlinge
Auf staunassen Böden kann Wurzelfäule auftreten. Wie die Elternarten auch, ist das Schaumglöckchen recht resistent gegenüber Schnecken, aber wird leider öfter mal vom Dickmaulrüssler befallen. Vor allem dessen Larven schädigen die Wurzeln.