Hirschzungenfarn, Hirschzunge
Asplenium scolopendrium
Mit seinen breiten, dunkelgrünen Wedeln ziert der elegante Hirschzungenfarn die Schattenbereiche in Staudenbeet und Steingarten. Hier finden Sie Tipps zur Pflanzung und Pflege.
Steckbrief
- Wuchstyp
-
- Rhizom
- Farn
- Wuchshöhe
- von 30 cm bis 60 cm
- Wuchseigenschaften
-
- horstbildend
- Blattfarbe
-
- grün
- Blattform
-
- breit
- lanzettlich
- zungenförmig
- Blatteigenschaften
-
- wintergrün
- Licht
-
- halbschattig bis schattig
- Bodenart
-
- sandig bis lehmig
- Bodenfeuchte
-
- frisch bis feucht
- ph-Wert
-
- alkalisch bis schwach sauer
- Kalkverträglichkeit
-
- kalkliebend
- Nährstoffbedarf
-
- mäßig nährstoffreich
- Humus
-
- humusreich
- Zier- oder Nutzwert
-
- Blattschmuck
- heimische Wildpflanze
- Giftigkeit
-
- ungiftig
- Winterhärte
-
- winterhart
- Klimazonen nach USDA
-
- 5
- Lebensbereiche
-
- GR2
- GR3
- ST2
- ST3
- Verwendung
-
- Gruppenpflanzung
- Unterpflanzung
- Wintergarten
- Kalthaus
- Flächenbegrünung
- Gartenstil
-
- Naturgarten
- Steingarten
- Waldgarten
Herkunft
Hirschzungenfarn (Asplenium scolopendrium) gehört zur Familie der Streifenfarngewächse (Aspleniaceae) und ist weltweit verbreitet. Die Pflanzenart wird auch unter dem botanischen Namen Phyllitis scolopendrium geführt. Neben Asien, Nordafrika und den USA ist der Hirschzungenfarn auch in Europa beheimatet. Er gedeiht in feuchten Laubwäldern und steht in Deutschland unter Naturschutz.
Wuchs
Die Hirschzunge wächst ausdauernd und wird 30 bis 60 Zentimeter hoch. Die zungenförmigen Farnwedel sind glänzend grün und ledrig, junge Wedel sind frisch hellgrün. Neben schmalen, nur leicht gewellten, federartigen Exemplaren sind auch gekrauste Formen erhältlich.
Blätter
Anders als bei den meisten Farnen sind die langen, zungenförmigen Blätter des Hirschzungenfarns nicht gefiedert, sondern vollständig geschlossen. Die langen Blattwedel wachsen senkrecht oder bogig überhängend aus dem Wurzelstock und bleiben auch im Winter grün.
Standort
Schattig und kühl gefällt es dem Hirschzungenfarn am besten. Zwischen Gehölzen und im Schattenbeet macht er eine gute Figur.

An schattigen Plätzen im Steingarten fühlt sich der Hirschzungenfarn sehr wohl
Boden
Die Hirschzunge gedeiht gut an Standorten mit lockerem, humosem Boden. Sie bevorzugt dabei neutrale bis kalkhaltige Plätze, toleriert aber auch leicht saure Erde.
Pflanzung
Die beste Pflanzzeit für die Blattschmuckpflanze ist das Frühjahr, getopfte Pflanzen können aber ganzjährig gesetzt werden. Lockern Sie den Boden im Pflanzloch gut auf und mischen Sie etwas Kompost unter die Pflanzerde. Halten Sie bei der Pflanzung einen Abstand von 40 Zentimetern ein. Gießen Sie den Hirschzungenfarn nach dem Einsetzen gut an und lassen Sie die Erde in den ersten Wochen nicht austrocknen. Tipp: Schneiden Sie nach der Pflanzung ein Drittel der älteren Wedel ab, so gelingt das Einwurzeln schneller.
Pflege
Halten Sie den Wurzelbereich des Hirschzungenfarns gleichmäßig feucht, er sollte jedoch nicht staunass werden. Besonders bei hohen Temperaturen sollte täglich gegossen werden. Zum Austriebsbeginn im Frühjahr bekommt die Hirschzunge eine Portion Kompost oder Langzeitdünger. Vertrocknete Wedel können an der Basis entfernt werden. Eine Mulchschicht rund ums Pflanzloch schützt vor Austrocknung. In strengen Wintern kann die oberirdische Blattmasse zurückfrieren. Dann tut eine Abdeckung aus Reisig gut. Im Frühjahr treibt das Rhizom neu durch.

Attraktiver Austrieb: Die Wedel des Hirschzungenfarns entrollen sich langsam
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Der Hirschzungenfarn lässt sich durch Teilung der Rhizome verjüngen und vermehren. Dazu im Frühjahr den Wurzelstock ausgraben und mit einem scharfen Spaten teilen. Tendenziell bleibt die Hirschzunge aber lieber so lange wie möglich am selben Standort.
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Der Hirschzungenfarn lässt sich durch Teilung der Rhizome verjüngen und vermehren. Dazu im Frühjahr den Wurzelstock ausgraben und mit einem scharfen Spaten teilen. Tendenziell bleibt die Hirschzunge aber lieber so lange wie möglich am selben Standort.
Verwendung
Hirschzungenfarn steht gerne im schattigen Beethintergrund oder im kühlen Steingarten und bietet mit seinen hellgrünen Wedeln eine schöne Kulisse für Blütenpflanzen. Funkie, Silberkerze oder Schaublatt sind tolle Beetnachbarn. Vermeiden Sie durch die Kombination mit Zwiebelblumen und Frühblühern Lücken im Beet. Die Hirschzunge eignet sich auch als Zimmerpflanze hervorragend zur Begrünung ungeheizter Wintergärten. Sorgen Sie dann für kühle Temperaturen und eine ausreichend hohe Luftfeuchte, indem Sie den Farn öfter mit Wasser besprühen. Die Wedel der Hirschzunge bilden außerdem eine schöne grüne Unterlage in Schnittblumensträußen.
Sorten
Die Hirschzungenfarn-Sorte Asplenium scolopendrium ‘Crispa’ zeigt stark gewellte Blätter. ‘Undulatum’ dagegen hat nur leicht gewellte Blätter, die etwa 35 Zentimeter lang werden. Asplenium scolopendrium ‘Cristatum’ kennt man auch unter dem Namen "Hahnenkamm". Die Sorte wird nur etwa 25 Zentimeter hoch und zeigt krause Wedel mit einem typischen Schopf am Blattende.
Vermehrung
Vermehrt wird die Hirschzunge durch Teilung oder Sporen. Durch sein Rhizom vergrößert sich der Wurzelstock im Beet von selbst. Die Sporen reifen zwischen Juli und Oktober und sitzen deutlich sichtbar an den Blattunterseiten. Legen Sie einen Wedel für 24 Stunden auf ein Blatt Papier, bis sich die Sporen herausgelöst haben. Anschließend können die Sporen in feuchtem Anzuchtsubstrat an einem hellen, aber nicht sonnigen Standort keimen. Achtung: Die Anzucht des Farns aus Sporen ist sehr langwierig.
Krankheiten und Schädlinge
An einem luftigen, kühlen Standort zeigt sich der Farn sehr langlebig und vital. An zu warmen, lufttrockenen Plätzen können Thripse und Spinnmilben auftreten, was vor allem in Zimmerkultur häufiger vorkommt. Ausgepflanzt im Garten wird die Hirschzunge weitestgehend von Schädlingen gemieden – selbst Schnecken sind für die Pflanze keine Gefahr.