Hornveilchen
Viola cornuta
Die winterharten Hornveilchen sorgen im Frühjahr und Herbst für bunten Blütenschmuck auf Terrasse und Balkon.
Steckbrief
- Wuchstyp
-
- zweijährig oder kurzlebig
- einjährig
- Wuchshöhe
- von 15 cm bis 20 cm
- Wuchsbreite
- von 0 cm bis 0 cm
- Wuchseigenschaften
-
- buschig
- Blütenfarbe
-
- mehrfarbig
- Blütezeit (Monat)
-
- März bis Oktober
- Blütenform
-
- Einzelblüte
- Duft
-
- 1
- Blattfarbe
-
- grün
- Blattform
-
- eiförmig
- Blatteigenschaften
-
- wintergrün
- Licht
-
- sonnig bis halbschattig
- Bodenart
-
- sandig bis lehmig
- Bodenfeuchte
-
- frisch
- ph-Wert
-
- neutral bis sauer
- Kalkverträglichkeit
-
- kalktolerant
- Nährstoffbedarf
-
- mäßig nährstoffreich
- Humus
-
- humusreich
- Zier- oder Nutzwert
-
- Blütenschmuck
- Giftigkeit
-
- ungiftig
- Winterhärte
-
- winterhart
- Verwendung
-
- Blumenbeete
- Blumensträuße
- Grabbepflanzung
- Gruppenpflanzung
- Pflanzgefäße
- Rosenbegleiter
- Gartenstil
-
- Bauerngarten
- Blumengarten
- Innenhof
- Rosengarten
- Topfgarten
- Bienenfreundlich
- bienenfreundliche Pflanze
Herkunft
Hornveilchen (Viola cornuta) gehören zur Gattung der Veilchen (Viola) aus der Familie der Veilchengewächse (Violaceae). Die Gattung umfasst weltweit etwa fünfhundert Arten. Sie sind kleiner als Stiefmütterchen (Viola wittrockiana) und größer als die wilden Feld-Stiefmütterchen (Viola tricolor). Häufig werden sie auch als Mini-Stiefmütterchen bezeichnet. In den vergangenen Jahrhunderten entstanden durch Züchtung und Kreuzung mit Stiefmütterchen zahlreiche Hornveilchen-Hybriden in allen erdenklichen Blütenfarben. Neben dem Wilden Hornveilchen (Viola cornuta) ist auch das zweijährige Garten-Stiefmütterchen (Viola wittrockiana) an den verschiedenen Kreuzungen beteiligt.
Wuchs
Hornveilchen sind zweijährige bis kurzlebige, krautige Pflanzen. Je größer der genetische Anteil des Wilden Hornveilchens ist, desto langlebiger sind sie. Überwiegen die Stiefmütterchen-Gene, sind die Blüten größer, die Pflanzen aber kurzlebiger und weniger winterhart. An den verzweigten Stielen erscheinen fast die ganze Saison hindurch immer wieder neue Blüten. Die Pflanzen wachsen buschig, bilden keine Ausläufer und erreichen Wuchshöhen von 15 bis 20 Zentimeter.
Blätter
Die grünen Blätter der Hornveilchen sind eiförmig und etwa drei Zentimeter lang. Der Rand ist gekerbt, auf der Unterseite sitzen feine Härchen.
Blüten
Hornveilchen tragen eher kleine Blüten mit rund drei Zentimeter Durchmesser, an deren Ende ein kurzer Sporn sitzt. Diesem "Horn" verdanken die Hornveilchen ihren Namen. Viele Sorten duften. Hornveilchen blühen fast das ganze Jahr über, wobei die Hauptblüte im März beginnt und eine zweite Blüte im Herbst folgt. Die Blüten zeigen bei vielen Sorten herrliche Farbverläufe und verschiedene Zeichnungen.

Hornveilchen machen im Topf eine gute Figur. Kleine Töpfchen eignen sich zum Beispiel für Tischdekorationen
Früchte
Über die gesamte Blütezeit hinweg entwickeln sich aus den befruchteten Blüten kleine Kapselfrüchte. Sie platzen, wenn sie reif sind, von alleine auf und verstreuen kleine runde Samen. Im Beet überraschen Hornveilchen durch diese Selbstaussaat jedes Jahr aufs Neue an einer anderen Stelle. Wer diesen Ausbreitungsdrang stoppen möchte, sollte rechtzeitig alle verwelkten Blütenstände entfernen.
Standort und Boden
Hornveilchen gedeihen sehr gut sowohl an sonnigen als auch an halbschattigen Plätzen. Die kleinen Pflanzen bevorzugen einen feuchten und hellen Standort und einen locker humosen Boden ohne Staunässe. Normale, gut durchlässige Gartenerde oder humusreiche Balkonblumenerde für die Topfkultur sind für Hornveilchen geeignet. Der Boden sollte gut mit Hornmehl und Kompost oder Vorratsdünger versorgt sein.

Im Beet bevorzugen Hornveilchen, hier die Sorte ‘Lavender Blue’, einen lockeren, humosen Boden
Aussaat
Eine Vorkultur im Haus kann ab Januar in Anzuchtschalen erfolgen. Hornveilchen können aber das ganze Jahr über bis Ende September auch direkt ins Beet ausgesät werden. An günstigen Standorten neigen die Sommerblüher zum Verwildern, da sie sich fortlaufend selbst aussäen. Viele Arten kreuzen sich damit auch von ganz von allein, sodass immer neue Farbvariationen im Garten zu finden sind. Wer selbst Samen fürs nächste Jahr sammelt, muss auf eine ausreichende Stratifikation achten. Säen Sie die reifen Samen daher am besten gleich im Spätsommer fürs kommende Jahr in offene Aussaatschalen mit Anzuchterde im Freien aus. Die Schalen werden an einem schattigen, geschützten Platz aufgestellt und gleichmäßig feucht gehalten. Sobald im Frühjahr die ersten Blätter der Sämlinge zu sehen sind, kann man diese in einzelne kleine Töpfe pikieren.
Pflanzung und Pflege
Gepflanzt werden die jungen Hornveilchen von März an bis in den Oktober hinein mit Abständen von etwa zehn Zentimetern. Im Beet setzt man sie in größeren Gruppen, die den Boden im ausgewachsenen Zustand komplett bedecken sollten. Durch die Selbstaussaat der Pflanzen können die Jungpflanzen auch problemlos das gesamte Jahr über umgesetzt werden, sofern der Boden frostfrei ist. Die meisten Hybriden sind bis -15 Grad winterhart und setzen oft nur bei Frost mit ihrer Blüte aus. Zwischen Weihnachten und Mitte Februar legen Hornveilchen daher meist eine Blühpause ein. Man sollte sie dann mit Tannenreisig oder Vlies abdecken, um sie vor Kahlfrost und Austrocknung durch die Wintersonne zu schützen. Grundsätzlich haben Hornveilchen mit Frost aber kein Problem. An überdachten Standorten müssen Sie die Pflanzen auch im Winter regelmäßig gießen.

Hornveilchen lassen sich problemlos das ganze Jahr über ein- und umpflanzen
Eine flüssige Startdüngung Anfang März sorgt für eine reiche Frühjahrsblüte. Während sich andere Frühlingsboten spätestens im Mai verabschieden, blühen Hornveilchen bis weit in den Frühsommer hinein. Verwelkte Blüten sollten regelmäßig ausgeputzt werden, um die Nachblüte zu fördern. Auch ein sanfter Rückschnitt mit der Heckenschere nach dem Abklingen des ersten Blütenflors ist möglich. Im Frühjahr oder Sommer gesetzte Pflanzen können zusätzlich etwas Flüssigdünger ins Gießwasser bekommen. Ansonsten ist keine weitere Düngung notwendig.
Verwendung im Garten
Hornveilchen wirken flächig sehr schön und sind darüber hinaus perfekte Lückenfüller. Die lange Blütezeit und ihre charmante Ausstrahlung machen Hornveilchen für haltbare Arrangements so wertvoll. Am besten kommen die kleinen Frühlingsboten zur Geltung, wenn man sie auf natürliche Art präsentiert, nämlich in einfachen Tontöpfen, Wannen und Schalen aus Zink oder in Weidenkörben. Da Hornveilchen auch in halbschattiger Lage gut gedeihen, ziehen sie im Terrassengarten gerne als Untermieter in größere Gefäße ein. So eignen sich Hornveilchen besonders zur Unterpflanzung von getopften Bäumchen und Hochstämmchen. Der Blütenteppich verhindert das Verkrusten der Erdoberfläche, allerdings steigt so auch der Wasserbedarf deutlich an. An warmen, trockenen Tagen also täglich gießen, dabei Staunässe aber unbedingt vermeiden.
Als Unterpflanzung von Obstbäumen locken die Hornveilchen Bienen zur Bestäubung der Obstblüten an. Im Bauerngarten bezaubern Hornveilchen-Blüten mit ihren fröhlich-gelben Augen zwischen Küchenkräutern. Sehr schöne Akzente bilden Hornveilchen in Gruppen gepflanzt, aber auch im Zusammenspiel mit den einfarbigen Blüten von Primeln im Frühjahr, Astern oder Zinnien im Sommer sowie Chrysanthemen im Herbst. Als Unterpflanzung von laubabwerfenden Gehölzen wie Felsenbirne, Deutzie, Tamariske oder Perückenstrauch wirken sie insbesondere in der kalten Jahreszeit sehr belebend. Aufgrund der kunterbunten Farbpalette ist eine harmonische Farbkomposition mit Hornveilchen nicht ganz einfach – vor allem dann, wenn man das Saatgut selbst gesammelt hat. Es ist daher sinnvoller, sortenreines Saatgut von zwei bis drei Sorten mit einheitlichen Blütenfarben zu kaufen.

Töpfe und Accessoires dürfen Patina haben – das sorgt für einen schönen Kontrast zur samtigen Blüte der Hornveilchen
Sorten
Ob in Pastell, kräftigen Gelb- oder Lilatönen – bei den Farben bleiben keine Wünsche offen. Dazu sind Zeichnungen und Farbverläufe so vielfältig, dass die Wahl schwerfällt. Typisch für Hornveilchen: Auch innerhalb einer Sorte können die Farben variieren. Gerade bei samenvermehrten Formen entstehen so häufig hübsche Farbspiele. Die meisten Sorten duften. Im Trend liegen mehrfarbige Sorten und Hornveilchen mit zarten Streifen. Dramatische Akzente erzielt man zum Beispiel mit der schwarzvioletten Sorte ‘Blackjack’, der dunkelvioletten ‘Admiration’ oder leuchtend gelben Varietäten. Besonders robust sind die ausdauernd blühenden Sorten der Winterveilchen-Serie ‘Ice Babies’, die in vielen tollen Farbkombinationen im Handel erhältlich sind.
Krankheiten und Schädlinge
Hornveilchen haben kaum mit Krankheiten zu kämpfen, lediglich Mehltau tritt gelegentlich auf. Wie die meisten Veilchen stehen sie aber bei Schnecken und Gallmilben weit oben auf der Speisekarte.
Erfahren Sie in unserem Podcast alles über Insektenstauden
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Häufig gestellte Fragen
Wann kann man Hornveilchen pflanzen?
Hornveilchen können von März bis Oktober gepflanzt werden. Eine Vorkultur im Haus kann bereits ab Januar erfolgen.
Wie hoch werden Hornveilchen?
Hornveilchen werden zwischen 15 und 20 Zentimeter hoch.
Wie lange blühen Hornveilchen?
Hornveilchen blühen meist von März bis Oktober.
Wie vermehren sich Hornveilchen?
Hornveilchen vermehren sich durch Selbstaussaat.
Sind Hornveilchen winterfest?
Die meisten Arten sind bis -15 Grad Celsius winterfest. Allerdings sollte man sie mit einem Winterschutz aus Tannenreisig oder Vlies versehen, um sie vor der Austrocknung durch die Wintersonne oder vor einem Kahlfrost zu schützen.
Was ist der Unterschied zwischen Stiefmütterchen und Hornveilchen?
Die Gattung der Veilchen (Viola) umfasst weltweit über 400 unterschiedliche Arten, zu denen auch das Stiefmütterchen (Viola wittrockiana) und das Hornveilchen (Viola cornuta) gehören. Hornveilchen sind meist kleiner als die Garten-Stiefmütterchen, weshalb sie auch gerne als "Mini-Stiefmütterchen" bezeichnet werden.