Hortensien richtig düngen
Hortensien vertragen nur wenig Kalk und haben einen ähnlich hohen Nährstoffbedarf wie Rhododendron. Mit diesen Düngetipps blühen Ihre Pflanzen so richtig auf.
Hortensien gehören wie Rhododendron zu den Pflanzen, die eine saure Bodenreaktion brauchen. Sie sind allerdings nicht ganz so empfindlich wie diese und tolerieren geringe Kalkgehalte. Zudem kommen sie auch mit lehmigen Böden besser zurecht als die Heidekrautgewächse. Dennoch wird man langfristig nur dann Freude an seinen Hortensien haben, wenn man ihnen einen guten, humusreichen und gleichmäßig feuchten Gartenboden bieten kann. Wir verraten Ihnen, wie Sie Ihre Hortensien richtig düngen.
Düngen Sie Ihre Hortensien im Herbst oder Frühjahr mit gut abgelagertem Rindermist oder mit Rinderdung-Pellets. Verteilen Sie den Dünger ringförmig unter dem äußeren Drittel der Krone, und arbeiten Sie ihn flach in den Boden ein oder bedecken Sie ihn dünn mit Laub. Alternativ verwenden Sie einen handelsüblichen Hortensiendünger. Die letzte Düngergabe im Jahr sollte vor Ende Juli erfolgen. Verzichten Sie zudem bei frisch gepflanzten Sträuchern in der ersten Saison auf das Düngen. Düngen Sie Topf-Hortensien mit speziellem Flüssigdünger – bis in den Herbst hinein, sofern sie im Haus überwintern.
Rinderdung zum Düngen
Hortensien-Experten schwören in Sachen Düngung auf gut abgelagerten Rindermist. Er ist im Gegensatz zu den meisten anderen Mistarten von Natur aus sauer und hebt deshalb den pH-Wert des Bodens nicht an. Ein weiterer Vorteil des Naturdüngers ist, dass er den Boden mit wertvollem Humus anreichert. Die Beschaffung von gutem Rinderdung ist in der Stadt allerdings schwierig. Auch in ländlichen Regionen sieht man die klassischen Misthaufen hinter dem Kuhstall kaum noch: Immer mehr Rinder werden auf sogenannten Spaltenböden gehalten werden, wo der Kuhmist sich nicht mit Stroh vermischt, sondern als Gülle direkt in den Auffangbehälter gelangt. Eine gute, wenn auch teurere Alternative sind daher getrocknete Rinderdung-Pellets aus dem Gartenfachhandel.
Streuen Sie den Dünger bei gut eingewachsenen Pflanzen nach der Dosierungsempfehlung auf dem Boden unter den Pflanzen aus, und zwar ringförmig unter dem äußeren Drittel der Krone. Hier befinden sich die meisten Feinwurzeln, mit denen die Pflanze die Nährstoffe aufnehmen kann. Da der Rinderdung zunächst von Mikroorganismen abgebaut werden muss, damit er seine Nährstoffe freisetzt, arbeiten Sie ihn am besten flach in den Boden ein oder decken ihn mit einer dünnen Schicht Laub ab. Versierte Gärtner bringen den Mist schon im Herbst aus – so ist er bis zum Frühjahr bereits teilweise zersetzt und die Nährstoffe stehen den Pflanzen mit Austriebsbeginn zur Verfügung. Man kann ihn aber auch problemlos noch im Frühling ausstreuen.
Hortensiendünger
Wer keinen Rinderdung beschaffen kann, sollte seine Hortensien einfach mit handelsüblichem Hortensiendünger versorgen, da er gut auf die Nährstoffbedürfnisse der Pflanzen abgestimmt ist. Vorzugsweise verwendet man wegen der Humusanreicherung im Boden aber auch hier ein organisches Produkt. Einige mineralische Hortensiendünger enthalten zusätzlich Alaun – ein Aluminiumsalz, mit dem sich Hortensienblüten blau färben lassen. Dies funktioniert aber nur bei bestimmten rosafarbenen Sorten der Bauern-Hortensie – nur sie haben die Fähigkeit, ihre Blüten entsprechend der Bodenreaktion umzufärben.
Ab Ende Juli sollten Sie Ihre Hortensien nicht mehr düngen: Höhere Stickstoffgaben verringern die Winterhärte der Sträucher, da die Triebe nicht mehr ausreichend verholzen. Auch im Frühjahr frisch gepflanzte Hortensien sollten Sie in der ersten Saison nicht düngen: Die Gehölze wurzeln besser ein, wenn sie im Boden aktiv auf Nährstoffsuche gehen müssen und nicht gleich zu sehr mit Dünger "verwöhnt" werden. Ein weit verzweigtes, gut entwickeltes Wurzelwerk ist für die feuchtigkeitsliebenden Gehölze gleichzeitig der beste Schutz gegen Trockenschäden.

Hortensien im Topf brauchen einen gleichmäßigen Nährstoff-Nachschub
Topf-Hortensien mit Flüssigdünger düngen
Im Topf haben Hortensien nur einen begrenzten Wurzelraum zur Verfügung und brauchen deshalb einen kontinuierlichen Nährstoff-Nachschub. Ideal ist in diesem Fall ein spezieller flüssiger Hortensiendünger. Auch hier gibt es Produkte, mit Alaun, die gleichzeitig die blaue Blütenfarbe erhalten oder fördern. Gute Alternativen sind Rhododendron- oder Kameliendünger, da die Pflanzengattungen ähnliche Ansprüche haben.
Wer seine Topf-Hortensien frostfrei im Haus überwintert, kann bis in den Herbst hinein düngen. Bleiben die Pflanzen hingegen mit Winterschutz auf der Terrasse, sollte man das Düngen spätestens im August einstellen. Übrigens: Die nährstoffbedürftigen Pflanzen vertragen auch selbst hergestellten Naturdünger wie zum Beispiel im Verhältnis 1:5 bis 1:10 mit Wasser verdünnte Brennnesseljauche sehr gut.