Pflanzen

Hungerblümchen

Draba aizoides

Bereits ab März überzieht das zierliche, aber enorm robuste Hungerblümchen felsige Standorte mit seinen leuchtend gelben Blütenpolstern.

Wuchstyp
  • Staude
Wuchshöhe
von 5 cm bis 10 cm
Wuchsbreite
von 10 cm bis 15 cm
Wuchseigenschaften
  • flachwüchsig
  • polsterbildend
  • rosettenbildend
  • dicht
Blütenfarbe
  • gelb
Blütezeit (Monat)
  • März bis April
Blütenform
  • doldenähnlich
  • einfach
  • Trauben
Blattfarbe
  • grün
Blattform
  • linealisch
  • schmal
Blatteigenschaften
  • immergrün
  • Rosette
Fruchtform
  • Kapsel
Licht
  • sonnig bis absonnig
Bodenart
  • steinig bis lehmig
Bodenfeuchte
  • trocken bis mäßig trocken
ph-Wert
  • alkalisch bis neutral
Kalkverträglichkeit
  • kalkliebend
Nährstoffbedarf
  • nährstoffarm
Humus
  • humusarm
Zier- oder Nutzwert
  • Blütenschmuck
  • Nektar- oder Pollenpflanze
Winterhärte
  • winterhart
Lebensbereiche
  • ST1
Verwendung
  • Pflanzgefäße
  • Trockenmauern
Gartenstil
  • Naturgarten
  • Steingarten
  • Topfgarten
Bienenfreundlich
bienenfreundliche Pflanze

Herkunft

Das natürliche Vorkommen des Hungerblümchens (Draba aizoides) ist auf die Bergländer Süd- und Mitteleuropas bis Vorderasien beschränkt. Zuerst besiedelte die auch als Felsenblümchen bekannte immergrüne Staude Felsspalten und Steinschutt der alpinen Höhenstufe. Mit Vormarsch der Eiszeit vor über 10.000 Jahren wanderte es auch in die niedrigeren Regionen der kollinen bis montanen Höhenstufe. In diesen Regionen wie der Schwäbischen Alb oder dem Mittelgebirge ist es ein sogenanntes Eiszeitrelikt. Das Hungerblümchen gehört zur Familie der Kreuzblütengewächse (Brassicaceae). Pflanzenentnahmen aus der Natur sind streng verboten, denn es handelt sich um eine gefährdete Rote-Liste-Art.

Wuchs

Als Anpassung an seinen alpinen Standort bleibt das Hungerblümchen mit fünf bis zehn Zentimetern Wuchshöhe sehr niedrig und bildet dichte kugelige Polster aus, die aus zahlreichen Rosetten bestehen. Das zarte Pflänzchen überdauert den Winter in immergrüner Form.

Blätter

Die etwa zwei Zentimeter langen, schmalen Laubblätter des Hungerblümchens sind in dichten Rosetten zusammengefasst. Sie besitzen eine ledrige Textur, durch die sie perfekt an ihren unwirtlichen Standort in der Natur angepasst sind und auch den Winter überstehen. Am Rand und teilweise auf der Oberseite sind sie mit langen Haaren besetzt, die ihnen ein stacheliges Aussehen geben. Die Blütenstängel sind unbeblättert.

Blüten

Bereits ab März bis April entwickelt das Hungerblümchen seine leuchtend gelben Blüten, die vier Blütenblätter besitzen und etwa anderthalb Zentimeter groß werden. Immer mehrere Einzelblüten sind zu einem traubigen, fast kugeligen Blütenstand zusammengefasst, der von einem kurzen, unbeblätterten Stiel getragen wird. Die Blüten von Draba aizoides sind eine wertvolle Bienenweide. Ihre frühe Blütezeit ist möglich, da die Staude ihre Blüten bereits im Herbst vorbildet.

Früchte

Wie für alle Kreuzblütengewächse typisch, entwickelt auch das Hungerblümchen Schotenfrüchte. Diese bilden sich im Herbst, werden maximal anderthalb Zentimeter lang und reifen erst im Winter nach.

Standort

Das Hungerblümchen braucht unbedingt einen sonnigen Standort.

Boden

Der Boden für Draba aizoides sollte kalkhaltig und gut durchlässig sein. Gut eignet sich ein sandiges bis lehmiges Substrat, das mit Schotter oder Steinen durchsetzt ist.

Hungerblümchen (Draba aizoides)

Das Hungerblümchen (Draba aizoides) fühlt sich im Steingarten besonders wohl

Pflanzung

Als Pflanzzeit empfiehlt sich das Frühjahr, damit das Hungerblümchen vorm Winter genügend Zeit zum Einwurzeln hat. Der empfohlene Pflanzabstand beträgt 15 Zentimeter.

Pflege

Das Hungerblümchen ist am richtigen Standort sehr unkompliziert in der Pflege, denn Kälte, Frost und Schnee können ihm nichts anhaben. Einzig zu viel Nässe im Winter macht der zarten Staude zu schaffen. Vorbeugend kann man eine Glasscheibe so aufstellen, dass der Wurzelbereich vor Wasser geschützt ist.

Teilen

Eine regelmäßige Teilung der langlebigen Art ist nicht unbedingt nötig, kann aber erfolgen, wenn die Polster von Draba aizoides zu üppig werden oder man Nachwuchs gewinnen möchte.

Verwendung

Das zierliche Hungerblümchen gehört unbedingt an einen Standort, der seiner Natur entspricht. Gut eignen sich Felsspalten und Steinritzen im Steingarten, Tuffsteine oder Steintröge sowie Mauerkronen und Ritzen in Trockenmauern. Bunte Bilder ergeben sich, wenn man die gelb blühenden Polster von Draba aizoides mit anderen, ebenfalls sehr zeitig im Jahr blühenden Steingartenstauden kombiniert. Dazu gehören Frühlingsadonisröschen, Felsenschneekissen, Küchenschelle, Mannsschild, Gartengänsekresse, Blaukissen und Walzen-Sedum.

Hungerblümchen im Topf

Auch im Kübel mit anderen Frühjahrsblühern macht das Hungerblümchen (Draba aizoides) eine gute Figur

Vermehrung

Man kann Draba aizoides durch Aussaat vermehren, sollte dabei aber beachten, dass es sich um Kaltkeimer handelt. Auch eine Vermehrung durch Teilung ist möglich. Dazu nimmt man am besten nach der Blütezeit die Polster auf und trennt einige Rosetten vorsichtig ab. Wichtig ist, dass die Teilstücke bewurzelt sind und man sie danach sofort wieder einpflanzt.

Krankheiten und Schädlinge

Das zähe Hungerblümchen ist außergewöhnlich robust, allein stauende Winternässe kann ihm zu schaffen machen und die Polster und Wurzeln faulen lassen.

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