Winterquartier für Igel: Igelhaus bauen
Igel überwintern meist unter Laub- oder Reisighaufen, die in kleinen Gärten oft fehlen. Doch für ein Winterquartier ist immer genug Platz. Wir zeigen Ihnen Schritt für Schritt, wie Sie ein Igelhaus selber bauen.

Ein Dach über dem Kopf nutzt dem Igel und macht Freude. In einem naturnahen Teil des Gartens aufgestellt, dauert es meist nicht lange, bis eines der kleinen Säugetiere das Haus entdeckt und darin den Winter verschläft
Wenn die Tage langsam kürzer werden und die Nächte immer kühler, wird es Zeit, den Garten auch für die kleineren Bewohner vorzubereiten, indem man zum Beispiel ein Igelhaus baut. Denn wer einen naturgemäß gepflegten Garten haben möchte, kommt an Igeln nicht vorbei. Sie sind eifrige Vertilger von Engerlingen, Schnecken und vielen anderen Insekten. Außerdem ist es spannend, sie bei der abendlichen Nahrungssuche zu beobachten. Im Oktober machen sich Igel dann langsam auf die Suche nach einem geeigneten Platz für ihr Winternest.
Igel brauchen geschützte Unterschlupfmöglichkeiten im Garten wie Reisighaufen und Buschwerk, wo sie ungefährdet ihren Winterschlaf halten können. Gerne nehmen die stacheligen Gesellen auch Bauten als Unterschlupf an, beispielsweise ein kleines, stabiles Holzhaus. Der Fachhandel bietet verschiedene Modelle als Bausätze oder fertig montiert an.
Hier zeigen wir Ihnen am Beispiel des Igelhauses von Neudorff, wie man das Quartier zusammenbaut und richtig aufstellt. Der Bausatz aus unbehandeltem Holz lässt sich leicht zusammenbauen. Der verwinkelte Eingang verhindert, dass Katzen oder andere Störenfriede eindringen. Das abgeschrägte Dach ist mit Dachpappe vor Witterungseinflüssen geschützt. Das Igelhaus kann ab Anfang Oktober in einem ruhigen und schattigen Bereich des Gartens aufgestellt werden.
Schritt für Schritt: Igelhaus zusammenbauen
Der Bausatz enthält die benötigten sechs Bauteile sowie Schrauben und Inbusschlüssel. Sie brauchen kein zusätzliches Werkzeug, denn die Löcher sind bereits vorgebohrt.


Verschrauben Sie dann die Vorderseite mit den beiden Seitenteilen, sodass der Eingang des Igelhauses auf der linken Seite liegt. Anschließend wird die Zwischenwand angeschraubt. Achten Sie darauf, dass die Öffnung dieser Wand hinten liegt, und ziehen Sie abschließend nochmals alle Schrauben mit dem Inbusschlüssel fest an.


Aus dieser Perspektive zeigt sich der durchdachte Grundriss des Igelhauses. Der Hauptraum ist nur durch die zweite Öffnung im Inneren erreichbar. Durch dieses einfache Konstruktionsdetail ist der Igel vor den Pfoten neugieriger Katzen und anderen Eindringlingen sicher.


Das Dach des Igelhauses ist bei diesem Bausatz bereits mit Dachpappe abgedeckt und liegt schräg auf, damit das Wasser schneller ablaufen kann. Ein leichter Überstand schützt das Igelhaus vor Feuchtigkeit. Zusätzlich erhöhen lässt sich die Lebensdauer des Igelhauses durch einen Anstrich mit Bio-Holzschutzöl.


Die Platzwahl sollte auf einen schattigen und geschützten Ort fallen. Drehen Sie den Eingang so, dass er nach Osten zeigt und decken Sie das Dach mit ein paar Ästen ab. Innen reicht es aus, etwas Laub zu verteilen. Der Igel wird es sich dort ohne menschliche Hilfe gemütlich machen. Wenn der Igel im April aus seinem Winterschlaf erwacht und das Igelhaus verlässt, sollten Sie das alte Stroh und Laub aus dem Igelhaus entfernen, weil sich dort Flöhe und andere Parasiten eingenistet haben.
Warum ein wenig Unordnung in Ordnung ist
Igel lieben Laub und fressen Insekten und Schnecken, die sich darunter verstecken. Belassen Sie die Blätter deshalb im Garten und verteilen Sie das Laub zum Beispiel als schützende Mulchschicht auf den Beeten. Der Igel nimmt sich, was er braucht und polstert sein Winterquartier damit aus – egal, ob es sich um ein Igelhaus oder einen anderen Unterschlupf wie einen Reisighaufen handelt.