Immergrüne Magnolie
Magnolia grandiflora
Mit schimmernden weißen Blüten und zweifarbigem Laub in XXL-Größen zieht die Immergrüne Magnolie alle Blicke auf sich. Wer so schön ist, braucht Pflege.
Steckbrief
- Wuchstyp
-
- Kleinbaum
- Großstrauch
- Wuchshöhe
- von 600 cm bis 800 cm
- Wuchsbreite
- von 200 cm bis 300 cm
- Wuchseigenschaften
-
- schmal
- ausladend
- Blütenfarbe
-
- weiß
- Blütezeit (Monat)
-
- Mai bis August
- Blütenform
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- Schalenblüten
- Blüteneigenschaften
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- stark duftend
- Blattfarbe
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- grün
- Blattform
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- elliptisch
- verkehrt eiförmig
- Blatteigenschaften
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- immergrün
- Fruchtfarbe
-
- braun
- Fruchtform
-
- Balgfrucht
- Licht
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- sonnig
- Bodenart
-
- sandig bis lehmig
- Bodenfeuchte
-
- mäßig feucht bis feucht
- ph-Wert
-
- schwach sauer
- Kalkverträglichkeit
-
- kalktolerant
- Nährstoffbedarf
-
- nährstoffreich
- Humus
-
- humusreich
- Zier- oder Nutzwert
-
- Blütenschmuck
- malerischer Wuchs
- Winterhärte
-
- winterhart
- Klimazonen nach USDA
-
- 6
- Verwendung
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- Einzelstellung
- Hausbaum
- Pflanzgefäße
- Rasenflächen
- Wintergarten
- Gartenstil
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- Parkanlage
- Topfgarten
Herkunft
Das südöstliche Nordamerika ist die Heimat der Immergrünen Magnolie. Dort wächst der Baum aus der Familie der Magnoliengewächse (Magnoliaceae) in den Wäldern. Am häufigsten findet man Magnolia grandiflora in den Staaten Mississippi, Louisiana und Texas, wo die "Southern magnolia" oft als Ziergehölz angepflanzt wird. Auch in Europa schmückt der wärmeliebende Baum viele Orte, vor allem die malerischen Ufer der norditalienischen Seen.
Wuchs
Magnolia grandiflora wächst zu einem großen, ausladenden Strauch heran, der bis zu acht Meter hoch und drei Meter breit wird. Die nur wenig verzweigten Äste formen eine lockere Krone, welche einer breiten Pyramide ähnelt. Die kleinen Härchen an den jungen Zweigen verschwinden im Laufe der Zeit von der grauen Rinde. Ältere Äste schmücken sich mit einer dicken Borke, die in Platten aufreißt. Ihre fleischigen Wurzeln erobern den Boden flächig.
Blätter
Die ledrigen Blätter, die an tropische Gummibäume erinnern, sind ein Kunstwerk der Natur. Ihre glänzende, dunkelgrüne Oberseite bildet zusammen mit der rotbraunen, filzigen Unterseite einen großartigen Kontrast, an dem man sich das ganze Jahr erfreuen kann. Hinzu kommt ihre imposante Größe: Die Länge der wechselständigen Blätter schwankt zwischen 13 und 20 Zentimetern bei einer Breite von 6 bis 10 Zentimetern.
Blüten

Die Blüten der Immergrünen Magnolie sind mit einem Durchmesser von bis zu 25 Zentimetern ein absoluter Hingucker
Die Blüten der Immergrünen Magnolie sind hinsichtlich Schönheit, Duft und Größe eine Klasse für sich. Mit einem Durchmesser von etwa 25 Zentimetern zählen die reinweißen, einfachen Blüten weltweit zu den größten Baumblüten überhaupt. Aber damit nicht genug. Zu ihrer seidig-schimmernden Schönheit gesellt sich ein fruchtiger Duft. Die größte Blütenfülle erstreckt sich von Mai bis Juni, im Laufe des Sommers öffnen sich aber immer wieder Blüten. Es dauert allerdings ein paar Jahre bis das Gehölz die ersten Blütenknospen bildet.
Früchte
Bei den Früchten handelt es sich um ovale, sieben bis zehn Zentimeter lange Sammelbalgfrüchte. Unter ihrer leicht behaarten, braunen und festen Haut verbergen sich viele roten, linsenförmige Samen, die nach dem Öffnen an Fäden aus den Früchten hängen.

Nach der Blüte bildet die Immergrüne Magnolie, hier die Sorte ‘Praecox’, auffällige Sammelbalgfrüchte
Standort
Für Immergrüne Magnolien kommen nur überwiegend sonnige und windgeschützte Plätze infrage.
Boden
Je kühler und gleichbleibend feucht die Erde rund um ihre Wurzeln ist, umso wohler fühlt sich eine Immergrüne Magnolie. Sie bevorzugt einen sauren, humosen und durchlässigen Boden, der zudem noch nährstoffreich ist.
Pflanzung
Da Immergrüne Magnolien kälteempfindlich sind, dürfen sie nur im Frühling gepflanzt werden. Gleichgültig wie groß der Wurzelballen ist: Heben Sie eine 100 Zentimeter breite und 50 bis 60 Zentimeter große Pflanzgrube aus. Denn es ist ratsam, den Aushub mit 60 bis 70 Litern Rhododendron-Erde aufzuwerten. Die Mischung wird anschließend wieder in die Grube geschaufelt. Ist das vollbracht, setzt man die junge Pflanze mittig ins Loch und drückt sie mit den Händen an. Beachten Sie bitte, dass Immergrüne Magnolien sehr empfindlich auf ein zu tiefes Einsetzen reagieren. Zudem sollte die junge Pflanze eine Stütze bekommen. Positionieren Sie den Stab in die Richtung, aus der der meiste Wind kommt. Zu guter Letzt wird die Immergrüne Magnolie angegossen, die Pflanzfläche mit groben Hornspänen bestreut und eine etwa acht Zentimeter dicke Schicht Rindenmulch aufgebracht.
Pflege
Immergrüne Magnolien sind hungrige und durstige Geschöpfe. Gedüngt wird drei Mal im Jahr: Im März, Mai und Juli. Gut eignet sich ein organisch-mineralischer Volldünger für Blütensträucher. Auch im Sommer sollte der Boden konsequent feucht und kühl sein. Das gilt sowohl für ausgepflanzte Magnolia grandiflora als auch für Kübelpflanzen. Im Garten hilft eine Mulchschicht, auf der Terrasse ein Schattenschlag auf den Topf. Denken Sie auch im Winter ans Gießen und im Frühjahr beim Ausräumen, dass sich die Blätter erst langsam an die Sonnenstrahlen gewöhnen müssen.

Auch das Laub der Immergrünen Magnolie ist spektakulär: oberseits grün, unterseits rötlich-braun
Winterschutz
Immergrüne Magnolien sind frostempfindlich. Insbesondere bei Kahlfrösten sollte man die Krone mit einem durchlässigen, wärmenden Vlies vor Kälte und Sonne schützen. Der Wurzelbereich wird gegen Frost mit einer dicken Mulchschicht bedacht. Kübelpflanzen tut es gut, wenn man sie so lange wie möglich draußen an einem geschützten Platz stehen lässt. Kurze Intervalle von Temperaturen bis minus vier Grad Celsius schaden ihnen nicht. Wenn frostige Zeiten drohen, gehören die Kübel an einen kalten, hellen Ort.
Schnitt
Ein beherzter Schnitt Ende März stellt für Immergrüne Magnolien kein Problem dar, denn sie treibt mit vielen neuen Trieben wieder aus. Insofern ist es kein Problem, lichte Kronen mit neuem Leben zu füllen, oder störende, ausladende Zweige und Äste zu kappen. Man sollte aber bedenken, dass das Gehölz seine Blütenknospen an den einjährigen Trieben bildet und sich damit die Anzahl der Blüten bei jedem Griff zur Schere verringert. Insofern sollte man nur sehr gezielt regelmäßig auslichten, insbesondere wenn man schnell wachsende Sorten zu einer schmalen Form erziehen möchte.

Wie viele andere Magnolien wächst auch die immergrüne Art sehr malerisch
Verwendung
Die Färbung der Blätter und die riesigen Blüten bezaubern im Garten ebenso wie in kühlen Wintergärten oder großen Pflanzgefäßen, in denen Immergrüne Magnolien den Sommer im Freien verbringen. Insofern sind sie optisch für eine Einzelstellung wie geschaffen. Von Natur lieben sie es aber, wenn Nachbarn ihre flachen Wurzeln gut beschatten.
Sorten
Züchter sind stets dabei Sorten zu finden, die schmale Silhouetten bilden oder eine hohe Kälte-Toleranz aufweisen. Da alle Sorten viel frosthärter sind als die Art, sollte man keine reine Magnolia grandiflora kaufen. Vorsicht ist auch bei der bekannten Sorte 'Galissionere' geboten. Sie eignet sich nicht für Gärten nördlich der Alpen. Für kühlere Lagen sind wurzelechte Pflanzen, die mittels Stecklingen von robusten Sorten gewonnen wurden, besonders empfehlenswert. Zudem setzt der Blütenflor bei über Stecklingen vermehrten Exemplaren bereits ab dem dritten bis vierten Lebensjahr ein.
Auf Plätzen, wo die Temperatur nicht dauerhaft unter 12 Grad Celsius fällt, überstehen auch veredelte Immergrüne Magnolien problemlos den Winter. Erfolgsversprechend sind Veredelungen auf Magnolia kobus. Für kleine Gärten eignet sich die Sorte ‘Alta’. Sie bezaubert mit schmalen Blättern und einer schlanken, hohen Statur.
Vermehrung
Die meisten Magnolien-Züchtungen werden heutzutage von Profi-Gärtnern im Gewächshaus durch Stecklinge vermehrt, was jedoch einen hohen technischen Aufwand erfordert. Auch Veredelungen sollte man ihnen überlassen.
Krankheiten und Schädlinge
Wenn eine Immergrüne Magnolie im Frühjahr viel Laub abwirft, ist das ein natürlicher Vorgang. Sie entledigt sich einfach ihrer alten Blätter. Findet der Blattfall kein Ende, fehlt es ihr an Dünger. Ansonsten ist sie weitgehend resistent gegen Krankheiten und für Schädlinge uninteressant. Nur im Winterquartier können an Magnolia grandiflora Schildläuse auftreten.