Pflanzen

Japanische Zierquitte

Chaenomeles japonica

Spektakuläre Frühlingsblüte, Früchte in Hingucker-Farben, wertvolle Insektennahrung, dazu anspruchslos und vielseitig verwendbar: Die Japanische Zierquitte punktet als Multitalent.

Wuchstyp
  • Kleinstrauch
Wuchshöhe
von 100 cm bis 150 cm
Wuchsbreite
von 100 cm bis 150 cm
Wuchseigenschaften
  • aufrecht
  • buschig
  • Dornen oder Stacheln
Blütenfarbe
  • rot
Blütezeit (Monat)
  • März bis Mai
Blütenform
  • Gruppen
  • Schalenblüten
Blüteneigenschaften
  • ungefüllt
Blattfarbe
  • grün
Blattform
  • breit eiförmig
  • eiförmig
  • gesägt
Fruchtfarbe
  • gelb
  • orange
Fruchteigenschaften
  • essbar
  • duftend
Licht
  • sonnig bis halbschattig
Bodenart
  • sandig bis lehmig
Bodenfeuchte
  • mäßig trocken bis feucht
ph-Wert
  • neutral bis schwach sauer
Kalkverträglichkeit
  • kalkempfindlich
Nährstoffbedarf
  • nährstoffreich
Humus
  • humusreich
Zier- oder Nutzwert
  • Blütenschmuck
  • Fruchtschmuck
  • Wildobst
  • Vogelschutz
  • Nektar- oder Pollenpflanze
Giftigkeit
  • ungiftig
Winterhärte
  • winterhart
Klimazonen nach USDA
  • 5
Verwendung
  • Einzelstellung
  • freiwachsende Hecken
  • Pflanzgefäße
  • Unterpflanzung
  • Blütenhecken
  • Wildobst
Gartenstil
  • Japangarten
  • Obstgarten
  • Naturgarten
  • Parkanlage
  • Topfgarten
Bienenfreundlich
bienenfreundliche Pflanze

Herkunft

Die Japanische Zierquitte ist eine von fünf ostasiatischen Zierquitten-Arten – alle sind sommergrüne Gehölze mit mehr oder weniger bedornten Zweigen, fünfzähligen Blüten und duftenden Apfelfrüchten. Sie stammen aus den Gebirgsregionen von Japan und China, seit Ende des 19. Jahrhunderts kultiviert man sie in Europa. Wie die Quitte (Cydonia oblonga) gehört die Japanische Scheinquitte zu den Rosengewächsen.

Wuchs

Chaenomeles japonica ist ein schwach wachsender Strauch, der eher niederliegend wächst und eine Höhe von anderthalb Metern erreicht und ebenso breit wird. Die Chinesische Zierquitte (Chaenomeles speciosa) ist im Vergleich starkwüchsiger und wächst aufrechter. Die Japanische Zierquitte ist als attraktiver Blütenstrauch und Wildobstgehölz bei Gärtnern beliebt, allerdings wächst sie etwas sparrig und trägt Dornen an den Trieben. In der Regel wächst die Japanische Zierquitte 20 bis 40 Zentimeter pro Jahr.

Blätter

An den dornigen Ästen wachsen eiförmige, gestielte Blätter, die wechselständig stehen und bis zu fünf Zentimeter lang sind. Auffallend sind die nierenförmigen Nebenblätter, die den Stängel umfassen. Der Blattrand ist grob gezähnt. Die Blätter glänzen dunkelgrün und bleiben im Herbst lange am Strauch, eine Herbstfärbung tritt nicht auf.

Blüten

Ab März erscheinen ziegelrote Blüten am noch kahlen vorjährigen Holz, sie stehen in Gruppen von bis zu vier zusammen. Bis Mai kann man sich an der Blüte von Chaenomeles japonica freuen. Aufgrund des frühen Blühbeginns kommt es gern mal zu Spätfrostschäden.

Früchte der Japanischen Zierquitte (Chaenomeles japonica)

Die essbaren Früchte der Japanischen Zierquitte (Chaenomeles japonica) reifen ab September

Früchte

Etwa vier Zentimeter sind die apfelähnlichen, abgeflachten Früchte im Durchmesser groß. Sie sind gelb bis orange gefärbt, festfleischig, teilweise dunkler gepunktet und tragen tiefe Furchen. Im reifen Zustand duften die Früchte der Japanischen Zierquitte aromatisch. Bei den Vögeln sind sie heiß begehrt. Ab September kann man sie zwar nicht roh verzehren, aber zu Saft und Gelee weiterverarbeiten. Sie enthalten so viel Pektin, dass man kein Geliermittel braucht. Gern kombiniert man sie deshalb auch mit anderen Früchten. In ihrer Heimat verwendet man die Früchte auch zur Parfümherstellung. Im Zimmer können Sie den Duft genießen, wenn Sie ein paar Früchte der Japanischen Scheinquitte in einer Schale auf dem Tisch aufstellen. Ernten sollte man sie auf jeden Fall vor dem ersten Frost.

Standort

Die Japanische Zierquitte steht optimalerweise an einem sonnigen bis absonnigen Platz, auch Halbschatten wird toleriert, allerdings mit einer weniger üppigen Blüte bezahlt. Die Sträucher sind bis fast -30 Grad Celsius winterfest.

Boden

Nährstoffreich, mittelschwer, leicht sauer bis neutral soll das Substrat beschaffen sein. Zu hoher Kalkgehalt führt zur Chlorose. Trockener Boden wird von Chaenomeles japonica toleriert, allerdings fällt dann die Blüte kürzer aus. Besser ist ein frisches Substrat.

Pflanzung

Verdichteten Boden sollte man vor der Pflanzung mit Humus oder grobem Sand auflockern. Frühjahr und Herbst sind ideale Pflanzzeiten, allerdings kann man Containergehölze fast ganzjährig pflanzen. Das Pflanzloch sollte bestenfalls doppelt so groß und tief wie der Wurzelballsen sein. Mulch oder Kompost im darauffolgenden Frühjahr erhöht den Anwuchserfolg.

Japanische Zierkirsche in voller Blüte

Bei der Pflanzung und Pflege der Japanischen Zierkirsche ist unbedingt auf die dornigen Triebe zu achten

Pflege

Nach dem Anwachsen benötigt die Japanische Scheinquitte wenig Pflege, für eine Kompostgabe vor der Blüte ist sie dankbar. Aufs Hacken sollte man wegen der flachstreichenden Wurzeln verzichten. Es kommt sonst zu Schösslingen bis in drei Metern Entfernung.

Schnitt

Das Schneiden der Zierquitte ist nicht zwingend erforderlich, ältere Triebe lichtet man aber besser immer wieder bodennah aus, um den Strauch zu verjüngen. Nach innen wachsende Triebe entfernt man am besten. Als Heckenpflanze steckt die Japanische Zierquitte selbst einen starken Schnitt klaglos weg – allerdings auf Kosten der Blütenfülle.

Verwendung

Die Japanische Zierquitte ist als Wildobstgehölz oder als Blütenhecke – etwa in Kombination mit Berberitze oder Ginster – beliebt. Wo Ertrag gefragt ist, kann man den Strauch auch am Spalier kultivieren. Im öffentlichen Raum sieht man Chaenomeles japonica auch als Straßenbegleitgrün oder als Unterpflanzung von Parkbäumen. Im Vorgarten sieht ein Solitär, womöglich unterpflanzt von Zwiebelblumen, wunderschön aus. Die Zweige kann man, wenn man Barbarazweige schneidet, zum Vortreiben in der Vorweihnachtszeit verwenden.

Japanische Zierquitte als Kübelpflanze

Auch als Kübelpflanze ist die Japanische Zierquitte (Chaenomeles japonica, rechts) geeignet

Sorten

Die großen Früchte der orangerot blühenden Sorte Chaenomeles japonica ‘Cido’ werden wegen ihres hohen Vitamin-C-Gehalts auch als "Nordische Zitronen" bezeichnet. Die aus Lettland stammende Sorte ist zwar selbstfruchtbar, profitiert aber in hohem Maß von einer Befruchtersorte durch höheren Fruchtansatz und größere Früchte. Von vielen anderen Zierquitten hebt sie sich durch ihre fast dornlosen Äste ab – das macht die Ernte eindeutig angenehmer! ‘Sargentii’ blüht reich mit lachsrosa Blüten, sie wird eher als Zierstrauch kultiviert. Diese Sorte breitet sich durch unterirdische Ausläufer aus. ‘Rubra’ blüht in Karminrot und wächst als rundlicher Strauch mit einem Meter Durchmesser.

Vermehrung

Japanische Scheinquitten kann man durch Samen, die man vorher stratifiziert, vermehren. Wurzelechte Vertreter kann man auch durch Wurzelschnittlinge oder Abrisse vermehren, ebenso eignen sich grüne Stecklinge. Baumformen mit Höhen unter einem Meter veredelt man auf Birnensämlinge.

Krankheiten und Schädlinge

Die Monilia-Krankheit tritt gerne mal an Früchten und Zweigen auf. Befallene Teile schneidet man am besten großzügig aus und entsorgt sie sorgfältig und zeitnah. Fruchtmumien sammelt man ebenfalls ab und entsorgt sie im Biomüll. Kaninchen machen sich gern im Winter über frisch gepflanzte Japanische Zierquitten her. Hier hilft ein Verbissschutz. Ansonsten ist die Japanische Zierquitte robust, wenn auch mäßig anfällig für Feuerbrand. Diese Krankheit ist meldepflichtig, man erkennt sie an schwärzlichen, wie verbrannt wirkenden Trieben.

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