Japanischer Schneeball, Etagen-Schneeball
Viburnum plicatum ‘Mariesii’
Mit seinen cremeweißen Tellerblüten zieht der Japanische Schneeball alle Blicke auf sich. Warum er nicht nur zur Blütezeit eines der schönsten Gartengehölze ist, erfahren Sie hier.
Steckbrief
- Wuchstyp
-
- Strauch
- Wuchshöhe
- von 180 cm bis 200 cm
- Wuchsbreite
- von 200 cm bis 300 cm
- Wuchseigenschaften
-
- ausladend
- dicht
- Blütenfarbe
-
- rosa
- weiß
- Blütezeit (Monat)
-
- Mai bis Juni
- Blütenform
-
- dicht
- Schirmrispen
- Blattfarbe
-
- grün
- Blattform
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- eiförmig
- länglich
- Blatteigenschaften
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- Herbstfärbung
- Licht
-
- sonnig bis absonnig
- Bodenart
-
- sandig bis lehmig
- Bodenfeuchte
-
- frisch bis feucht
- Kalkverträglichkeit
-
- kalktolerant
- Nährstoffbedarf
-
- nährstoffreich
- Humus
-
- humusreich
- Zier- oder Nutzwert
-
- Blütenschmuck
- malerischer Wuchs
- Nektar- oder Pollenpflanze
- Giftigkeit
-
- ungiftig
- Winterhärte
-
- winterhart
- Klimazonen nach USDA
-
- 5
- Verwendung
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- Einzelstellung
- Rasenflächen
- Gartenstil
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- Blumengarten
- Innenhof
- Japangarten
- Rhododendrongarten
Herkunft
Der Japanische Schneeball (Viburnum plicatum ‘Mariesii’), auch Etagen-Schneeball genannt, ist einer der attraktivsten Blütensträucher. In der Gehölzsichtung wurde er als sehr gut bewertet. Ursprünglich stammen Japanische Schneebälle aus Ostasien. Die Sträucher aus den Wäldern und Dickichten Japans und Chinas gehören zu den Moschuskrautgewächsen (Adoxaceae). Die Wildart mit den tellerförmigen Schirmrispen entdeckten Botaniker erst, nachdem sie bereits die in japanischen Gärten häufige Form mit schneeballförmigen Blüten als Viburnum plicatum benannt hatten. Einen Klon der Wildform brachte der englische Gärtner Charles Maries (1851-1902) 1877 mit in seine Heimat. Sie wurde ihm zu Ehren unter dem Namen ‘Mariesii’ in den Handel gebracht.
Wuchs
Der Wuchs von Viburnum plicatum ‘Mariesii’ ist äußerst malerisch. Elegant breitet er seine Äste horizontal aus und legt sie etagenförmig übereinander – daher ist das Gartengehölz auch als Etagen-Schneeball bekannt. Durch den waagerechten Aufbau wird der Strauch breiter als hoch. Seine Endhöhe um die zwei Meter erreicht der eher langsam wachsende Japanische Schneeball nach rund zehn Jahren. In der Breite spannt er sich dann bis zu drei Meter auf.
Blätter
Die gegenständigen Blätter des sommergrünen Strauchs sind länglicher als bei der breit eiförmigen Wildform. Sie färben sich im Herbst prächtig weinrot und wirken bisweilen fast violett getönt.
Blüten
Zur Blütezeit von Mai bis Juni ist der Japanische Schneeball eine Schau. Von oben bis unten sind seine waagerechten Triebe bis zu sechs Wochen lang mit cremeweißen Blütendolden überzogen. In England spricht man vom "snowy-effect", weil der ganze Strauch wie von Schnee überzuckert erscheint. Jede einzelne der tellerförmigen Schirmrispen ist von einem Kranz reinweißer Randblüten umgeben. Wie bei Tellerhortensien dienen sie dazu, Insekten anzulocken und sind steril. Die unscheinbareren, fruchtbaren Blüten bilden die Mitte der auffälligen Trugdolden. Im Verblühen hält das Blütengehölz noch eine Überraschung für uns parat, wenn sich seine Blüten zartrosa färben.

Der Etagen-Schneeball schmückt sich im Mai und Juni mit cremeweißen Tellerblüten
Früchte
Viburnum plicatum ‘Mariesii’ bildet kaum Früchte aus.
Standort
An einem sonnigen bis leicht halbschattigen Gartenplatz zeigt sich der Japanische Schneeball am blühfreudigsten. Allerdings reagiert er empfindlich auf Trockenheit und Hitze.
Boden
Achten Sie darauf, dass der Boden immer genügend Feuchtigkeit hat. Am besten entwickelt sich der Etagen-Schneeball auf einem lockeren humusreichen Boden, der frisch bis feucht, aber nicht staunass ist.
Pflanzung
Getopfte Pflanzen aus der Baumschule kann man jederzeit pflanzen. Die Pflanzung von Ballenware oder Umpflanzaktionen nimmt man am besten nach dem Laubfall vor. Solange der Boden offen ist, können Sie den Japanischen Schneeball von Mitte Oktober bis März pflanzen. Die Pflanzgrube hebt man mindestens doppelt so groß aus, wie der Wurzelballen ist. Mischen Sie die ausgehobene Gartenerde mit Pflanzerde. Das lockert die Bodenstruktur auf und erleichtert den Wurzeln das Einwachsen. Nach dem Einsetzen formt man einen Gießring um die Pflanze, damit das Wasser in die tieferen Bodenschichten sickert und nicht abfließt. In den ersten Standjahren ist es besonders wichtig, den Wurzelraum ausreichend feucht zu halten.
Pflege
Viburnum plicatum ‘Mariesii’ reagiert empfindlich auf Hitze und Trockenheit. Bei Trockenheit sollte man den Etagen-Schneeball daher ausreichend gießen, in heißen Sommern am Abend auch gerne mal über Kopf duschen. Im Wurzelbereich hilft dem Flachwurzler ein beschatteter Fuß. Bringen Sie regelmäßig eine Mulchschicht auf, zum Beispiel aus Rhododendronerde. Mit dem Blattaustrieb im Frühjahr können Sie einen Volldünger ausbringen.
Schnitt
Einen Schnitt brauchen die stufig angeordneten Zweige des Japanischen Schneeballs nicht. Er würde dem von Natur aus malerischen Wuchs sogar eher schaden. Sollte Ihnen der Strauch zu groß werden, nehmen Sie lieber einzelne Äste heraus.
Winterschutz
Der Etagen-Schneeball ist ausreichend winterhart.
Verwendung

Der Japanische Schneeball (Viburnum plicatum ‘Mariesii’) eignet sich hervorragend für die Einzelstellung im Garten oder einem Innenhof
Sie können Viburnum plicatum ‘Mariesii’ in Einzelstellung, etwa am Rand einer Rasenfläche einsetzen oder in Strauchpartien integrieren. Er macht sich toll als Hintergrundstrauch einer Staudenrabatte. Wegen seiner architektonisch aufgebauten Struktur ist das repräsentative Gehölz ein Hingucker im Vorgarten und eignet sich auch für ausreichend besonnte Innenhöfe und Atriumgärten. Wie der Name andeutet, passt der Japanische Schneeball hervorragend in asiatisch inspirierte Gärten. Schöne Partner sind Japanische Ahorne und Strauch-Pfingstrosen. Mit Rhododendren und Azaleen teilt er außerdem die Liebe zu hoher Luftfeuchtigkeit.
Sorten
Die bis zu drei Meter hohe Sorte ‘Lanarth’ ist Viburnum plicatum ‘Mariesii’ sehr ähnlich und wird leicht mit ihr verwechselt.
Vermehrung
Am einfachsten vermehrt man den Etagen-Schneeball über Absenker nach dem Anhäufeln.
Krankheiten und Schädlinge
Pflanzenkrankheiten sind meist standortbedingt, etwa ein Welken der Blätter in staunassen Böden durch den Verticillium-Pilz. Bei richtiger Standortwahl gibt es hingegen keine Probleme. Wer die durchlöcherten Blätter am Gewöhnlichen Schneeball leid ist, findet im Japanischen Schneeball eine tolle Alternative. Er bleibt von Schädlingsfraß verschont.