Pflanzen

Japanisches Geißblatt

Lonicera japonica

Zaun, Pergola, Laube: Das Japanische Geißblatt überzieht im Handumdrehen alles, was sich zum Erklimmen eignet, mit wintergrünem Laub und attraktiven Blüten.

Wuchstyp
  • Kletterpflanze
Wuchshöhe
von 400 cm bis 600 cm
Wuchsbreite
von 150 cm bis 300 cm
Wuchseigenschaften
  • Schlingtriebe
Blütenfarbe
  • rosa
  • weiß
Blütezeit (Monat)
  • Juni bis Oktober
Blütenform
  • Büschel
  • Trompeten
Blüteneigenschaften
  • stark duftend
Blattfarbe
  • grün
Blattform
  • ganzrandig
  • länglich eiförmig
  • oval
Blatteigenschaften
  • wintergrün
  • immergrün
Fruchtfarbe
  • schwarz
Fruchtform
  • Beere
Fruchteigenschaften
  • giftig
Licht
  • absonnig bis halbschattig
Bodenart
  • sandig bis lehmig
Bodenfeuchte
  • frisch bis feucht
ph-Wert
  • neutral bis sauer
Nährstoffbedarf
  • nährstoffreich
Humus
  • humusreich
Zier- oder Nutzwert
  • Blütenschmuck
  • malerischer Wuchs
  • Duftplanze
Winterhärte
  • winterhart
Klimazonen nach USDA
  • 6
Verwendung
  • Rankhilfen
  • Pflanzgefäße
  • Sichtschutz
  • Wandbegrünung
Gartenstil
  • Bauerngarten
  • Naturgarten
  • Topfgarten
  • Waldgarten

Herkunft

Groß ist die Gattung der Geißblätter (Lonicera): Rund 200 Gartengehölze gehören dazu, teils in Strauchform, teils windend. Benannt sind sie nach dem Arzt und Naturforscher Adam Lonitzer, der im 16. Jahrhundert lebte. Lonicera japonica ist ein halbimmergrüner, windender Strauch aus Japan, Korea und China, der auch in den Laubwäldern des nordamerikanischen Ostens heimisch geworden ist. Dort und auf der Alpensüdseite ist seine Expansionslust teilweise so groß, dass er als invasiv gilt. In der Natur nutzt Lonicera japonica Bäume oder Felsen als Klettergerüst, fehlen die, wächst dieser Geißblattvertreter als Bodendecker. Es gibt mindestens zwei Varietäten von Lonicera japonica, die sich in der Blütenfarbe – rote oder cremefarbene Blütenkrone – unterscheiden.

Wuchs

Das Japanische Geißblatt wird bis zu sechs Meter hoch. Es ist in seiner Heimat immergrün, in Mitteleuropa eher wintergrün. Die Rinde ist bei jungen, leicht behaarten Trieben rötlich, später dunkelt sie nach. Die Zweige sind hohl, die jungen Sprosse wachsen stets im Uhrzeigersinn nach oben – rechtswindend nennt man das. Die Pflanze wurzelt flach.

Blätter

Die ganzrandigen, ungeteilten, zwischen vier und acht Zentimeter langen Blätter sind oval bis länglich-eiförmig. Die Breite variiert zwischen anderthalb und vier Zentimetern. Die gegenständigen Blätter sind meist kurz gestielt oder sitzen direkt am Trieb. Die Spitze ist mehr oder weniger ausgeprägt, bei manchen Sorten glänzt die Oberfläche. Gelegentlich treten fiederlappige Blattvarianten auf.

Blüten

Die weißen, ins Rosa überlaufenden, oft doppelt fünfzähligen Blüten verfärben sich im Abblühen gelb oder rosa, sie stehen meist paarweise achselständig auf einem gemeinsamen Stiel. Die Röhren- oder Glockenblüten öffnen sich zwischen Juni und November, besonders in der Dämmerung verströmen sie einen betörenden Duft, der Nektar zieht auch Fledermäuse an. Die Staubblätter ragen meist weit aus den Blüten heraus.

Kletterpflanze Japanisches Geißblatt

Das Japanische Geißblatt erklimmt im Nu Höhen von bis zu sechs Metern

Früchte

Die attraktiven schwarzen und fleischigen, bis sieben Millimeter dicken Beeren sind giftig. Vögel schnabulieren sie gerne.

Standort

Als Waldbewohner bevorzugt das Japanische Geißblatt absonnige bis halbschattige Plätze. Es gibt aber Sorten, die sich bei ausreichender Bodenfeuchte ausgesprochen gern in der Sonne aalen.

Boden

Frisch bis feucht, sauer bis neutral, dazu humus- und nährstoffreich: So mag es das Japanische Geißblatt am liebsten.

Pflanzung

Schon bei der Pflanzung im Frühjahr oder Herbst stellt man dem Japanischen Geißblatt eine Rankhilfe zur Verfügung – und bitte beim Befestigen der Triebe auf die richtige Richtung achten – nämlich im Uhrzeigersinn! Staunässe im Boden verhindert bei Bedarf eine Drainageschicht.

Pflege

Vor allem anfangs sollte man regelmäßig wässern, eine Mulchschicht reduziert den Gießaufwand. Eine Gabe Kompost im Frühjahr liefert "Nahrung". Die Lianenstränge schnüren sich spiralförmig um ihre "Stütze", dadurch kann es etwa bei lebendigen Kletterhilfen zu einem Würgeeffekt und sogar zum Absterben kommen. Unempfindlich sind Holz- oder Metallstreben, die allerdings robust sein sollten.

Schnitt

Den oft üppigen Wuchs des Japanischen Geißblattes lenkt man durch Schnitt in geordnete Bahnen. Dazu entspitzt man die Triebe, wenn die Wunschhöhe erreicht ist. Überlange Triebe kann man auf zwei Augen einkürzen. Vergreiste Geißblätter kürzt man im Frühjahr auf etwa einen halben Meter ein.

Verwendung

Das Japanische Geißblatt ist prädestiniert, Lauben, Pergolen und Mauern mit seinen Trieben zu überziehen. An Klettergerüsten – optimal ist ein Durchmesser der Streben von einem halben bis drei Zentimetern – kann es dichte Matten bilden. Kleinwüchsige Sorten kann man auch im Kübel als Sichtschutz auf Balkon und Terrasse einsetzen.

Sorten

Das Gelbbunte Geißblatt (Lonicera japonica ‘Aureoreticulata’) besitzt gold- bis zitronengelbe netznervige Blätter. Mit einem Jahreszuwachs von bis zu 75 Zentimetern pro Jahr erreicht die Sorte eine Maximalhöhe von drei Metern und eine Breite von anderthalb Metern. Gelb ist auch die Herbstfärbung, die Trompetenblüten bilden sich nur in heißen Sommern.

Die dichtbuschige, gut verzweigte Sorte ‘Hall’s Prolific’ wird bis zu sechs Meter hoch, die gelbweißen Röhrenblüten sind bis zu vier Zentimeter lang. Dieser Vertreter ist extrem frosthart und sehr blühwillig.

‘Red World’ wird bis zu vier Meter hoch, bei einem Jahreszuwachs von bis zu 80 Zentimetern. Auffällig sind die roten Adern, die das ansonsten grüne, bis zu acht Zentimeter lange Blatt durchziehen. Mit dem Laub harmonieren sehr schön die hellrosa bis rotweißen Blüten. Die Sorte ist sehr gut winterhart.

Japanisches Geißblatt Sorte ‘Halliana’

Das Japanische Geißblatt ‘Halliana’ ist ein echter Dauerblüher und hat auch mit einem sonnigen Plätzchen an einer warmen Mauer kein Problem

‘Halliana’ blüht lange – von Juni bis Oktober. Die blassgelben Blüten verströmen einen intensiven Geruch. Bis zu vier Meter Höhe und Breite erreicht der Schlinger, der in Südfrankreich gern zur Pergolabegrünung eingesetzt wird und entsprechend viel Sonne verträgt.

Die Sorte ‘Purpurea’ blüht pinkfarben und gehört mit einem Jahreszuwachs von um die 40 Zentimeter und einer Maximalhöhe von drei Metern eher zu den schwachwüchsigen Vertretern.

Vermehrung

Alle Sorten vermehrt man über etwa zehn Zentimeter lange Stecklinge, die man im Sommer gewinnt. Absenker sind ebenfalls erfolgreich.

Krankheiten und Schädlinge

Vor allem an einem zu sonnigen und trockenen Standort kann es zu einem Befall mit Blattläusen kommen.

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