Kaktus-Wolfsmilch
Euphorbia ingens
Die Kaktus-Wolfsmilch ist eine sukkulente Zimmerpflanze, die direkt einem Westernfilm entsprungen scheint. So pflanzen und pflegen Sie Euphorbia ingens richtig.
Steckbrief
- Wuchstyp
-
- Sukkulente
- Wuchshöhe
- von 100 cm bis 300 cm
- Wuchseigenschaften
-
- säulenförmig
- aufrecht
- Dornen oder Stacheln
- Blütenfarbe
-
- grün
- gelb
- Blütenform
-
- endständig
- Blattfarbe
-
- grün
- Blattform
-
- ganzrandig
- schmal zugespitzt
- Blatteigenschaften
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- immergrün
- Fruchtfarbe
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- rot
- violett
- Licht
-
- absonnig bis halbschattig
- Bodenart
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- sandig bis lehmig
- Bodenfeuchte
-
- mäßig trocken
- Nährstoffbedarf
-
- mäßig nährstoffreich
- Humus
-
- humusarm
- Zier- oder Nutzwert
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- malerischer Wuchs
- Winterhärte
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- frostempfindlich
- Verwendung
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- Innenraumbegrünung
- Pflanzgefäße
- Wintergarten
- Warmhaus
- Gartenstil
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- Topfgarten
Herkunft
Euphorbia ingens gehört zur großen Familie der Wolfsmilchgewächse (Euphorbiaceae). Die sukkulente Kaktus-Wolfsmilch stammt aus Südafrika, genauer gesagt aus Natal, Transvaal, Swasiland und Zimbabwe. Ihre verdickten Triebe fungieren als Wasserspeicher, was der Sukkulente gute Überlebenschancen in trockenen und heißen Regionen sichert. In den Ansprüchen hat Euphorbia ingens viel mit Kakteen gemeinsam, obwohl sie botanisch nicht zu ihnen gehört.
Wuchs
Die Kaktus-Wolfsmilch sieht aus wie die XL-Version der Dreikantigen Wolfsmilch (Euphorbia trigona): Ein dicker Spross wächst vier- bis fünfkantig aufrecht nach oben und ist sattgrün gefärbt. Es kommt mehrfach zu Verzweigungen. An den Rippen sitzt in regelmäßigen Abständen ein fast waagerecht auseinanderstrebendes Dornenpaar. In ihrer Heimat sind Höhen von zehn Metern nicht ungewöhnlich, in der Zimmerkultur können es immerhin noch bis zu drei Meter sein, das Wachstum geht für eine Sukkulente zügig voran.
Blätter
Nur wenige rundliche, zum Trieb hin spitz zulaufende, ganzrandige Blätter sitzen an den Triebenden.
Blüten
Die kleinen, gelblich-grünen Blüten bilden sich endständig aus, bei Zimmerpflanzen ist die Blütenentwicklung aber eher unwahrscheinlich. In ihrer Heimat entstehen später dunkelrote bis violette Früchte.

Die Kaktus-Wolfsmilch kann auch im Zimmer eine beachtliche Wuchshöhe von bis zu drei Metern erreichen
Standort
In einem lichten, von Sonne durchfluteten Wohnraum gedeiht Euphorbia ingens am besten. Die pralle Mittagssonne sollte man der Sukkulente ersparen. Im Winter legt die Pflanze eine Ruhephase ein, in dieser sollten die Temperaturen 15 Grad Celsius nicht unterschreiten. Bitte denken Sie daran, dass die Kaktus-Wolfsmilch sich beachtlich in die Höhe und die Breite entwickeln kann. Damit sie zur Geltung kommt, braucht sie entsprechenden Freiraum. Eine Stütze in Form von Bändern oder Stäben ist besonders bei aufgeschossenen Exemplaren ratsam.
Während der Sommermonate kann man die Kaktus-Wolfsmilch problemlos an einen sonnigen bis halbschattigen Platz im Freien stellen, wo sie die direkte Sonne genießen kann – immer vorausgesetzt, dass vorher eine Gewöhnungsphase erfolgen konnte. Ein Schutz vor der prallen Mittagssonne ist immer sinnvoll. Trockene Luft ist weder draußen noch drinnen ein Problem. Wo es zu dunkel ist, sollte man mit Pflanzenleuchten für Zusatzlicht sorgen.
Substrat
Ideal geeignet zur Kultivierung der Kaktus-Wolfsmilch ist Kakteenerde. Der Humusanteil kann eher gering sein. Wichtig ist eine hohe Durchlässigkeit des Substrats, die man mit groben Bestandteilen verbessern kann. Solch eine Kakteenerde können Sie auch leicht selber mischen.
Gießen
Zwischen Frühling und Herbst sollte Euphorbia ingens immer wieder durchdringend gegossen oder der Wurzelballen in ein Wasserbad gestellt werden, damit sich die Wasserspeicher in der Pflanze "auftanken" können. Dazwischen sind längere Trockenphasen kein Problem, ja sogar wünschenswert: Der Wurzelballen kann immer wieder ruhig fast vollständig abtrocknen, ehe erneut gegossen wird. Staunässe ist Gift für die Pflanze, auch überschüssiges Wasser im Untersetzer oder Übertopf entfernt man am besten zeitnah. Im Herbst werden – mit dem abnehmenden Licht einhergehend – die Wassergaben reduziert.
Düngen
Von April bis September wird die Pflanze ein- bis zweimal im Monat mit speziellem Sukkulentendünger versorgt. Wer das Wachstum dämpfen will, sollte nur sparsam düngen.
Umtopfen
Zwischen Frühling und Frühsommer kann man die Kaktus-Wolfsmilch umtopfen. Es gelten die gleichen Grundsätze wie beim Umtopfen von Kakteen.

Blüten bildet die Kaktus-Wolfsmilch in Zimmerkultur leider nur sehr selten aus
Schneiden
Zu groß oder breit gewordene Pflanzen lassen sich zuschneiden beziehungsweise man nutzt die Seitentriebe, um sie zu verjüngen. Den Ausfluss des Milchsaftes kann man mit heißem Wasser stoppen. Es empfiehlt sich, bei allen Arbeiten Handschuhe zu tragen, da der Milchsaft von Wolfsmilchgewächsen Hautirritationen hervorrufen kann. Vor allem auch mit den Schleimhäuten im Auge und im Mund sollte der giftige Saft nicht in Berührung kommen.
Sorten
Neben der grünen Art gibt es auch eine dekorative Varietät mit weißer Marmorierung.
Vermehrung
Die beste Zeit zur Vermehrung der sukkulenten Euphorbia ingens ist zwischen März und Juli. Dann schneidet man kleine "Seitenäste" mit einem scharfen Messer ab und stoppt den Ausfluss des Milchsaftes mit etwa 40 Grad warmem Wasser. Der Steckling kann dann an einem trockenen, schattigen Platz einige Tage nachtrocknen. Dann wird die kleine Kaktus-Wolfsmilch in Kakteenerde eingetopft. Zur Stabilisierung kann man ihr einen Stab geben. Wegen des ätzenden Milchsafts sollte man Handschuhe bei der Arbeit tragen.
Krankheiten und Schädlinge
Bei schlechten Kulturbedingungen kann es zu Mehltau und Befall durch die Weiße Fliege kommen. Immer wieder kann es auch zu einem Befall mit winzig kleinen Gallmücken kommen, der anfangs oft wegen des weißen Belags mit Mehltau verwechselt wird.