Kardendistel
Morina longifolia
Eigenwillig, exotisch, apart: So kann man die Kardendistel beschreiben. Die hübsche Staude hätte mehr Aufmerksamkeit im Staudenbeet verdient!
Steckbrief
- Wuchstyp
-
- Staude
- Wuchshöhe
- von 60 cm bis 80 cm
- Wuchseigenschaften
-
- aufrecht
- rosettenbildend
- Blütenfarbe
-
- rosa
- weiß
- Blütezeit (Monat)
-
- Juli bis August
- Blütenform
-
- Ähre
- Blüteneigenschaften
-
- stark duftend
- Blattfarbe
-
- grün
- Blattform
-
- fiederteilig
- länglich
- Blatteigenschaften
-
- duftend
- Rosette
- Licht
-
- sonnig
- Bodenart
-
- sandig bis lehmig
- Bodenfeuchte
-
- trocken bis mäßig trocken
- ph-Wert
-
- schwach alkalisch bis neutral
- Kalkverträglichkeit
-
- kalkliebend
- Nährstoffbedarf
-
- nährstoffarm bis mäßig nährstoffreich
- Zier- oder Nutzwert
-
- Blütenschmuck
- Nektar- oder Pollenpflanze
- Winterhärte
-
- winterhart
- Klimazonen nach USDA
-
- 6
- Lebensbereiche
-
- FR1
- ST1
- FS
- Verwendung
-
- Blumenbeete
- Einzelstellung
- Gruppenpflanzung
- Rabatten
- Gartenstil
-
- Naturgarten
- Präriegarten
- Steingarten
- Bienenfreundlich
- bienenfreundliche Pflanze
Herkunft
Aus dem Himalaja-Gebiet stammt die Kardendistel (Morina longifolia), die mit ihren Stacheln zu den Disteln gehört. Sie ist eine von vier Arten der Gattung immergrüner Stauden, die alle an offenen Hängen oder lichten Wäldern von Osteuropa bis Westchina heimisch sind und nach dem französischen Botaniker Louis Morin benannt wurden. Morina longifolia wächst in Höhenlagen zwischen 3.000 und 4.000 Metern auf Matten und Lichtungen. Seit Anfang des 19. Jahrhunderts ist die Kardendistel im Garten in Kultur – leider wird sie aber noch viel zu selten gepflanzt.
Wuchs
Die Kardendistel ist eine rosettenbildende, immergrüne Staude, die eine Höhe von 60 bis 80 Zentimetern erreicht und einen kräftigen Wurzelstock mit einer tief reichenden Pfahlwurzel ausbildet. Der Name "Elfendistel" spiegelt ihre eigenwillige Ausstrahlung wider.
Blätter
Bis zu 25 Zentimeter lang sind die länglichen, fiederteiligen Blätter. Sie riechen aromatisch und glänzen dunkelgrün. Auffällig sind die spitzen Zähne am ansonsten glatten Blattrand. Die Blätter werden nach oben hin kleiner und sind quirlständig.
Blüten
Im Sommer erscheinen zwischen Juli und August am Ende der Blütentriebe Ähren mit drei Zentimeter langen cremeweißen Blüten, deren Farbe später in ein apartes Rosarot übergeht. In der Übergangszeit ergibt sich so eine zweifarbige Wirkung. Die Blüten sind lagenweise in wirteligen Gruppen angeordnet – ähnlich wie man das vom sehr viel häufigeren Byzantinischen Wollziest kennt. Darunter stehen stechende Tragblätter. Die Blüten selbst haben eine lange Kronröhre, die sich ein wenig nach unten senkt, die Blütenblätter am fünfspaltigen Kelch sind miteinander bis zur Hälfte verwachsen. Von anderen Kardendisteln unterscheidet sich Morina longifolia durch die Staubblätter, die sehr viel kürzer als die Kronzipfel sind. Die süß duftenden Blüten sind ein Insektenmagnet.

Auch verblüht hat die Kardendistel einen hohen Zierwert. Deshalb sollte man sie unbedingt erst im Frühling zurückschneiden
Früchte
Die dekorativen Samenstände sollten über den Winter an der Staude verbleiben, sie bereichern das kahle winterliche Staudenbeet. Sie werden erst im Frühjahr abgeschnitten. Es kommt nicht zur Selbstaussaat.
Standort
Morina longifolia präferiert einen Platz in der vollen Sonne.
Boden
Arm bis mäßig nährstoffreich, dazu sehr gut durchlässig: So sehen die Anforderungen der Kardendistel an den Boden aus. Ein kalkhaltiges Substrat wird bevorzugt. Die Pfahlwurzeln brauchen einen tiefgründigen Boden. Der Wasserbedarf ist wie bei allen Disteln gering.
Pflanzung
Der Boden sollte für die Pflanzung tiefgründig gelockert werden. Eventuell kann man bei dieser Gelegenheit groben Sand einarbeiten, um die Drainage zu verbessern. Räumen Sie der Kardendistel ausreichend viel Platz ein, damit sie ihre Wirkung entfalten kann. Man sollte langärmelige Kleidung und Handschuhe beim Pflanzen tragen, damit die Haut nicht zerkratzt wird.
Pflege
Im Winter ist ein Schutz vor Feuchtigkeit wünschenswert. Vor der austrocknenden Wintersonne schützt man die Kardendistel am besten mit einer Reisiglage. Der Rückschnitt des Samenstandes sollte erst im Frühjahr erfolgen, denn der Winteraspekt im Staudenbeet ist bemerkenswert. Einmal etabliert, kann sie jahrzehntelange an ihrem Platz bleiben.
Teilen
Am liebsten bleibt Molina longifolia ungeteilt.
Verwendung
Morina longifolia passt gut in einen Steingarten oder in Prärie- und Steppenbeete. Durch ihre Dauerhaftigkeit sind die Blütenköpfe ein Blickfang in jedem Ambiente. Hübsch sehen sie auch am Fuß von Trockenmauern aus. Passende Begleiter sind andere Trockenheits- und Sonnenfreunde wie Schafgarbe oder Sonnenhut, die ebenso hochwüchsig sind. Als Pflanzpartner eignen sich daneben Stachelnüsschen oder Schleierkraut. In ihrer Heimat wird ein Wurzelextrakt der Kardendistel in der Traditionellen Chinesischen Medizin verwendet.

Die Kardendistel bildet einen dekorativen Blatthorst und passt bestens in Steingärten oder Präriebeete
Vermehrung
Der Kaltkeimer braucht eine Frostphase, um die Keimhemmung zu überwinden. Ausgesät werden die Samen der Kardendistel im Herbst in Schalen mit einem mit Sand oder Grus versetzten Substrat. Keimfähige Samen werden im Garten allerdings selten ausgebildet.
Krankheiten und Schädlinge
Vor allem Nässe im Boden lässt die Wurzeln faulen. Ansonsten zeigt sich Morina longifolia robust gegenüber tierischen und pilzlichen Schädlingen.