Kastanienblättriges Schaublatt
Rodgersia aesculifolia
Das Kastanienblättrige Schaublatt besticht durch ornamentales Laub und hübsche Blüten. So pflanzen und pflegen Sie Rodgersia aesculifolia richtig.
Steckbrief
- Wuchstyp
-
- Staude
- Wuchshöhe
- von 70 cm bis 160 cm
- Wuchsbreite
- von 80 cm bis 100 cm
- Wuchseigenschaften
-
- ausladend
- aufrecht
- horstbildend
- Blütenfarbe
-
- rosa
- weiß
- Blütezeit (Monat)
-
- Mai bis August
- Blütenform
-
- 5-zählig
- Rispen
- Blattfarbe
-
- grün
- Blattform
-
- 5-7-lappig
- gesägt
- groß
- handförmig gelappt
- lang gestielt
- Blatteigenschaften
-
- Austriebsfärbung
- Fruchtfarbe
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- rot
- Fruchtform
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- Kapsel
- Licht
-
- halbschattig bis schattig
- Bodenart
-
- sandig bis lehmig
- Bodenfeuchte
-
- frisch bis feucht
- ph-Wert
-
- neutral bis schwach sauer
- Kalkverträglichkeit
-
- kalkempfindlich
- Nährstoffbedarf
-
- nährstoffreich
- Humus
-
- humusreich
- Zier- oder Nutzwert
-
- Blütenschmuck
- Blattschmuck
- Giftigkeit
-
- ungiftig
- Winterhärte
-
- winterhart
- Klimazonen nach USDA
-
- 5
- Lebensbereiche
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- G2
- G3
- GR2
- GR3
- Verwendung
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- Blumenbeete
- Blumensträuße
- Einzelstellung
- Gruppenpflanzung
- Teichbepflanzung
- Unterpflanzung
- Rabatten
- Gartenstil
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- Blumengarten
- Naturgarten
- Waldgarten
- Wassergarten
Herkunft
Das Kastanienblättrige Schaublatt (Rodgersia aesculifolia) gehört zur Familie der Steinbrechgewächse (Saxifragaceae). Seinen botanischen Gattungsnamen Rodgersia erhielt es nach John Rodgers, der um 1850 die Expedition leitete, bei der die ersten Schaublatt-Exemplare entdeckt wurden. Der Artname aesculifolia bezieht sich auf das Laub, das an das der Rosskastanie erinnert. Die imposanten Pflanzen stammen aus China und dem östlichen Asien, wo sie an Flussrändern und in feuchten Waldgebieten bis hin hin zu hochgelegenen Gebirgsregionen wachsen.
Wuchs
Bei Rodgersia aesculifolia handelt es sich um eine langlebige Staude, die vor allem mit ihren großen Blättern, aber auch – für kürzere Zeit – mit ihren Blüten auffällt. Die braun behaarten Blatttriebe entspringen einem kriechenden, mit Schuppen besetzten Wurzelstock und werden 70 bis 120 Zentimeter hoch, die Blütenstängel bis 160 Zentimeter hoch. Das Kastanienblättrige Schaublatt entwickelt sich anfangs langsam, wird an einem ihm zusagenden Platz mit den Jahren aber immer schöner und stattlicher. Im Herbst sterben die oberirdischen Pflanzenteile ab und treiben erst im Frühjahr darauf wieder aus.
Blätter
Das Kastanienblättrige Schaublatt hat lang gestielte, sehr große, handförmig gelappte, fünf- bis siebenteilige Blätter. Sie ähneln Rosskastanienlaub und sind am Rand teilweise tief eingesägt. Der frische Austrieb ist meist rötlich gefärbt.

Die cremeweißen bis zart rosafarbenen Blüten des Kastanienblättrigen Schaublatts zeigen sich ab Mai/Juni
Blüten
Auch die Blüten zeigen sich bei Rodgersia aesculifolia wahrlich beeindruckend: Unzählige cremeweiße bis leicht rosa überhauchte Einzelblütchen mit meist fünf Kelchblättchen öffnen sich in einer aufrecht stehenden, locker verzweigten, pyramidenförmigen Rispe. Sie hält auch in der Vase! Die Blütezeit liegt zwischen Mai/Juni und Juli/August.
Früchte
Die rötlichen Samenstände mit den zwei- bis dreifächerigen Kapselfrüchten sind bis weit in den Winter hinein ein attraktiver Anblick, sofern man sie nicht vorher abschneidet.
Standort
Rodgersia aesculifolia bevorzugt halbschattige bis schattige Plätze. Nur an ausreichend feuchten Standorten darf es auch sonniger sein.
Boden
Generell sollte der Boden humos, frisch bis feucht (aber nicht nass) und nicht zu kalkhaltig sein. Wichtig ist außerdem, dass die Pflanze windgeschützt steht.
Pflanzung
Rodgersien wachsen langsam und werden deshalb oft zu dicht gepflanzt. Gewähren Sie Ihnen jedoch, auch wenn es anfangs noch leer aussieht, einen Abstand von 80 bis 90 Zentimetern zu den Nachbarn. Nur dann entwickeln sich Schaublätter zu ihrer vollen Pracht. Anfängliche Lücken können Sie mit Zwiebelblumen und Einjährigen schließen. Pflanzen Sie Rodgersia aesculifolia einzeln oder in einer kleinen Gruppe von drei Stück – nur dann kommt ihre Schönheit voll zur Geltung.
Pflege
Alle Rodgersien sind recht pflegeleichte Gewächse. Wer mag, kann die vertrockneten Stängel und Blätter im Herbst abschneiden. Zumindest die Samenstände sind jedoch auch über den Winter ein hübscher Anblick. Obwohl das Kastanienblättrige Schaublatt winterhart ist, machen seinem frischen Austrieb im Frühjahr manchmal Spätfröste zu schaffen. Es hilft, den Wurzelstock dann mit Reisig oder Laub abzudecken. Eine Mulchdecke aus Kompost oder Laub liefert zudem Nährstoffe und hilft, die für die Pflanze wichtige Feuchtigkeit besser im Boden zu halten. Im Sommer kann man dies noch einmal wiederholen.

Der deutsche Name kommt beim Kastanienblättrigen Schaublatt nicht von ungefähr: Die Blätter erinnern tatsächlich stark an die der Rosskastanie
Verwendung
Das Kastanienblättrige Schaublatt ist eine beeindruckende Blattschmuckstaude für Beete unter Gehölzen, am Gehölz- oder Teichrand. Perfekte Pflanzpartner sind andere (halb-)schattenliebende, nicht zu kleine Stauden, wie Farne, Prachtspieren (Astilbe), großlaubige Funkien (Hosta), Riesen-Segge (Carex pendula), Herbst-Anemonen (Anemone hupehensis), Sterndolden (Astrantia) und Kaukasusvergissmeinnicht (Brunnera). Früh blühende, zum Verwildern geeignete Zwiebelblumen wie Winterlinge (Eranthis), Schneeglöckchen (Galanthus) und Blausternchen (Scilla) sind eine perfekte Ergänzung, obwohl Rodgersia aesulifolia nicht so spät austreibt wie andere Schaublätter.
Sorten
Im Handel findet sich vor allem die Wildart Rodgersia aesculifolia. Daneben ist eine Sorte bekannt: ‘Werner Müller’ wurde in Staudensichtungen mit "ausgezeichnet" bewertet. Sie bleibt etwas niedriger und behält länger die dunkle Blattfärbung des Austriebs.
Vermehrung
Schaublätter kann man am einfachsten durch Teilen vermehren, am besten im April/Mai oder im September. Es ist aber nicht notwendig, um die Pflanzen vital zu halten, denn sie entwickeln sich am besten, wenn man sie ungestört an ihrem Platz wachsen lässt. Im Spätherbst können Sie auch Wurzelschnittlinge schneiden. Die Wildart lässt sich durch Aussaat vervielfältigen. Die sehr feinen Samen keimen, sofort nach der Reife im Herbst ausgestreut, bei gleichbleibender Feuchtigkeit schnell. Sie werden nur angedrückt und nicht mit Erde bedeckt.
Krankheiten und Schädlinge
Rodgersien sind robuste Gewächse, die kaum von Schädlingen und Pflanzenkrankheiten befallen werden. Auch Schnecken lassen sie in Ruhe.