Katzenminze: Staude des Jahres 2010

Die Katzenminze wurde vom Bund deutscher Staudengärtner zur Staude des Jahres 2010 gewählt. Sogar die Sortenwahl fällt nun leichter, denn der Arbeitskreis Staudensichtung testete eine Vielzahl von Katzenminzen-Züchtungen.

Katzenminze Beet Staude
Kombination in Blau und Gelb: Katzenminze und Schafgarbe (Achillea)

Katzenminzen sind einfache, schlichte Schönheiten, die große Show überlassen sie lieber ihren Beetpartnern. Von April bis Juli zeigen die Stauden ihre filigranen, duftigen Blütenstände. Die Farbpalette reicht von zarten Violett- und Blautönen über Rosa- bis zu Weißtönen. Auch das Blattwerk übt sich in Zurückhaltung, je nach Art sind die Blätter silbergrau oder frischgrün gefärbt.

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Zierliche Schönheiten

Die Katzenminze (Nepeta) ist eine etwa 250 Arten umfassende Gattung aus der Familie der Lippenblütengewächse. Vermutlich leitet sich der Gattungsname Nepeta von der alten Etruskerstadt Nepete, dem heutigen Nepi in der Toskana, ab. In diesem Gebiet ist die Katzenminze weit verbreitet. Die meisten Katzenminzen-Arten finden sich im Mittelmeergebiet, sind aber außerdem in Asien und Nordafrika verbreitet. Am bekanntesten ist die Echte Katzenminze (Nepeta cataria). Sie hat gegenständige, brennnesselähnliche Blätter und an den Triebenden sitzen die zierlichen, weißen Lippenblüten. Welche der unzähligen Katzenminzen-Arten und Sorten sich besonders gut für die Verwendung im Garten eignen, hat der Arbeitskreis Staudensichtung untersucht. Die Ergebnisse finden Sie hier.

Klein und graulaubig

Am bekanntesten sind die graulaubigen Vertreter der Katzenminzen. Sie lieben die volle Sonne und warme durchlässige Böden. Die Pflanzen kommen mit kargen, steinigen Untergründen bestens zurecht, sie vertragen Trockenheit sehr gut und dürfen nicht überdüngt werden. Die robusten Stauden erreichen 20 bis 30 Zentimeter Höhe, wachsen eher breit als hoch und bilden dichte üppige Polster. Sie eignen sich hervorragend zur Beeteinfassung, für Pflanzgefäße, machen sich gut im Vordergrund von Staudenbeeten und sind ausgezeichnete Rosenbegleiter. Hier sind besonders die formenreichen Blauminzen (Nepeta racemosa) von Bedeutung. 'Superba' ist eine der schönsten und robustesten Sorten. Von Ende April bis Anfang Juli bildet sie ein lilablaues Polster aus reich blühenden Ähren. Bei der Katzenminzen-Sichtung erhielt sie außerdem die best mögliche Bewertung. Eine weitere unentbehrliche Sorte ist die reinweiß blühende 'Snowflake', auch sie ist absolut standfest und wüchsig.

Katzenminze Snowflake

Auch die Sorte 'Snowflake' (Nepeta racemosa) ist absolut standfest und wüchsig.

Groß und graulaubig

Neben den kleinen graulaubigen, gibt es eine Vielzahl von aufrecht wachsenden Katzenminzen. Die Sorten der Nepeta x faassenii-Gruppe werden zwischen 30 und 80 cm hoch. Ihr Wuchs ist locker, die Belaubung recht filigran, außerdem blühen sie etwas später. Sie sind ideal für Wegeinfassungen, als Partner zu Rosen und außerdem für den Schnitt geeignet. Besonders hervorzuheben ist die Sorte 'Walkers Low'. Es ist die am intensivsten violettblau blühende Sorte dieser Gruppe und zudem die am besten bewertete Sorte überhaupt. Auch eine gute Wahl ist die großblütige, etwas hellere 'Six Hills Giant'. Die von den Großblütigen Katzenminzen (Neptea grandiflora) abstammenden Sorten werden mit 90 bis 120 cm deutlich höher. Sie wachsen sehr üppig und sind deshalb eher für wiesenhafte Pflanzungen oder den sonnigen Gehölzrand empfehlenswert. Sie passen zu öfter blühenden Strauchrosen oder hohen Gräsern. Besonders nennenswert ist hier 'Blue Danube', die sehr reichblütige Neuheit besticht mit langer Blütezeit und hat bei der Nepeta-Sichtung ausgezeichnet abgeschnitten.

Katzenminze Nepeta ‘Walkers Low’
Die intensiv violettblau blühende ‘Walkers Low’

Grünlaubig und feuchtigkeitsliebend

Die grünlaubigen Katzenminzen haben in unseren Gärten fast schon Seltenheitswert. Sie lieben sonnige bis absonnige Plätze und nährstoffreiche, frische bis feuchte Böden, richtig nasse Standorte vertragen sie nicht. Zu dieser Gruppe zählt auch die recht großblütige Japan-Katzemminze (Nepeta subsessilis). Sie ist schattenvertäglicher als die anderen Katzenminzen. Zwei außergewöhnlich beeindruckende Arten dieser Gruppe sind die großblütigen Nepeta kubanica und Nepeta prattii. Erstere beeindruckt von Juni bis August mit unglaublich violettblauen Blüten. Auch die leuchtend blauen Blüten von Nepeta prattii zeigen lange ihre Pracht und duften auch noch aromatisch.

Pflegeleicht und anspruchslos

Wer die Katzenminze auf den richtigen Standort pflanzt, dem zeigt sie sich sehr gesund und pflegeleicht. Schneiden sie die Stauden nach der ersten Blüte bodennah zurück, dann treiben die Pflanzen schnell wieder aus. Die Katzenminzen schmücken sich mit frischem Laub und einer ansehlichen zweiten Blüte, die bis weit in den Herbst hinein andauert. Mit einem Rückschnitt wird zudem eine überstarke Selbstaussaat verhindert, die bei vielen Katzenminzen schnell problematisch werden kann. Krankheits- und Schädlingsbefall sind bei Katzenminzen kaum bekannt.

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