Kirschlorbeer schneiden: 3 Profi-Tipps
Dank seiner guten Schnittverträglichkeit kann man Kirschlorbeer maßgerecht formen. Mit diesen 3 Tipps schneiden Sie Kirschlorbeer wie ein Profi.
Kirschlorbeer ist eines der beliebtesten Heckengehölze. Die immergrünen Laubgehölze mit dem glänzenden Blattwerk eignen sich besonders gut als Sicht-, Wind- und Lärmschutz. In den letzten Jahren haben die winterharten Kirschlorbeer (Prunus laurocerasus) mit robusteren Auslesen des Portugiesischen Kirschlorbeers (Prunus lusitanica) Verstärkung bekommen. Dessen matte Blätter ähneln dem Lorbeer (Laurus nobilis) fast noch mehr und verbreiten mediterranes Flair. Um die grünen Wände bestmöglich in Szene zu setzen, ist das Schneiden von Kirschlorbeer fast ein Muss. Dabei kommt es auf drei Dinge ganz besonders an:
Tipp 1: Kirschlorbeer zur richtigen Zeit schneiden
Soll der Kirschlorbeer-Schnitt nur einmal jährlich erfolgen, orientiert man sich am Johanni-Tag (24. Juni). Zwischen Juni und Juli ist die beste Zeit für den Formschnitt. Wünscht man sich eine besonders dicht geschlossene Kirschlorbeerhecke, muss man mindestens zweimal im Jahr ran. Der erste Schnitt erfolgt dann im Frühjahr kurz vor dem Austrieb und noch einmal im Sommer bis spätestens Ende Juni. Hat man sehr starkwüchsige Sorten, empfiehlt es sich, den zweiten Schnitt in den Herbst zu schieben. Bei dieser Methode entfernt man beim Schneiden von Kirschlorbeer die Blüten, die für das Frühjahr gebildet werden. Das hält starkwüchsige Sorten schön kompakt.
Generell ist Kirschlorbeer sehr schnittverträglich und wächst immer buschiger, je öfter er geschnitten wird. Zu spät im Jahr sollte man allerdings nicht mehr Kirschlorbeer schneiden. Ein Schnitt in den Wintermonaten während der Ruhephase der Pflanze kommt nur infrage, wenn man stark zurückschneiden will. Aber Achtung: Kirschlorbeerhecken, die jahrelang ohne Schnitt gewachsen sind, reagieren empfindlich auf zu tiefen Rückschnitt. Je nach Sorte kann es dann passieren, dass die Pflanzen nicht mehr austreiben. Besser schneidet man dann im ausgehenden Winter behutsam zurück und bleibt im "grünen Bereich", schneidet also nicht zu tief ins alte Holz. Wählen Sie beim Winterschnitt immer einen frostfreien Tag.
Sollte der Kirschlorbeer einmal Frostschäden aufweisen, lassen Sie die Pflanze erst einmal durchtreiben, bevor Sie den Kirschlorbeer schneiden. Im Frühjahr schneiden Sie dann bis kurz hinter den abgestorbenen Zweigen zurück. Kirschlorbeer treibt schnell wieder durch.
Tipp 2: Nicht die elektrische Heckenschere verwenden
Benutzen Sie zum Schneiden von Kirschlorbeer wenn möglich eine Hand-Heckenschere. Sie liefert ein optisch ansehnlicheres Schnittbild. Kirschlorbeer hat verhältnismäßig große Blätter. Die Messerbalken elektrischer Scheren hinterlassen hier oft angerissene Blätter. Ohne schöne Schnittkante trocknen die verletzten Blätter braun ein und bleiben noch lange am Strauch hängen. Mit einer Hand-Heckenschere lässt sich gezielter und präziser schneiden – vorausgesetzt die Heckenschere ist scharf. Denken Sie daran, beim Schnitt Handschuhe zu tragen. Kirschlorbeer ist giftig und kann bei empfindlichen Personen zu Hautirritationen führen.
Tipp 3: Nach Maß schneiden
Kirschlorbeer zu schneiden ist nicht zwingend notwendig. Steht ein Kirschlorbeer als Strauch in Einzelstellung, kann sein natürlicher Habitus genauso schön sein, wie die akkurat geschnittene Hecke. Dann lässt man den Kirschlorbeer einfach wachsen oder kürzt nur nach Bedarf einzelne Triebe ein. Da Kirschlorbeer sehr schnittverträglich ist, kann man ihm aber auch eine besondere Form geben und daraus wie bei Buchs oder Eibe geometrische oder freie Muster herausarbeiten. Das ist entsprechend pflegeaufwendiger und bedarf eines regelmäßigen Erhaltungsschnitts.
Wollen Sie Ihren Kirschlorbeer zum Formschnittgehölz erziehen, müssen Sie möglichst früh damit anfangen. Junge Kirschlorbeerpflanzen sollte man in den ersten Jahren generell stark beschneiden. Der Jahreszuwachs liegt je nach Sorte zwischen 20 und 40 Zentimeter. Davon darf die Hälfte weg.
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MSG/Martin Staffler