Kleiner Mannstreu
Eryngium planum
Der Kleine Mannstreu wurde nicht umsonst zur Staude des Jahres 2019 ernannt. Wir stellen Eryngium planum vor und geben Tipps zur Pflanzung und Pflege.
Steckbrief
- Wuchstyp
-
- Staude
- Wuchshöhe
- von 40 cm bis 80 cm
- Wuchsbreite
- von 30 cm bis 100 cm
- Wuchseigenschaften
-
- aufrecht
- horstbildend
- Blütenfarbe
-
- blau
- Blütezeit (Monat)
-
- Juli bis September
- Blütenform
-
- Dolden
- Kugel
- Blattfarbe
-
- grün
- Blattform
-
- gesägt
- gezähnt
- herzförmig
- Fruchteigenschaften
-
- unscheinbar
- Selbstaussaat
- Licht
-
- sonnig
- Bodenart
-
- sandig bis lehmig
- Bodenfeuchte
-
- trocken bis frisch
- Kalkverträglichkeit
-
- kalkliebend
- Nährstoffbedarf
-
- nährstoffreich
- Humus
-
- humusarm
- Zier- oder Nutzwert
-
- Blütenschmuck
- Heilpflanze
- Nektar- oder Pollenpflanze
- heimische Wildpflanze
- Winterhärte
-
- winterhart
- Klimazonen nach USDA
-
- 4
- Lebensbereiche
-
- FR1
- FR2
- FS
- B1
- B2
- Verwendung
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- Blumenbeete
- Blumensträuße
- Rabatten
- Gartenstil
-
- Blumengarten
- Naturgarten
- Steingarten
- Bienenfreundlich
- bienenfreundliche Pflanze
Herkunft
Eryngium planum ist unter den deutschen Namen Kleiner Mannstreu oder Flachblatt-Mannstreu im Handel. Häufig werden die Pflanzen aus der Familie der Doldenblütler (Apiaceae) auch als Edeldisteln bezeichnet, weil sie optisch an Disteln erinnern. In der Natur findet man diese Art sowohl bei uns in Mitteleuropa als auch in Vorder- und Mittelasien. Sie siedelt sich mit Vorliebe auf trockenen und mageren, sonnigen und warmen Plätzen, also oft auf Sandböden, an. Das erste Mal schriftlich erwähnt wurde Eryngium planum (das lateinische Wort "planum" bedeutet "flach") schon Mitte des 18. Jahrhunderts. Damals fand Mannstreu auch medizinische Verwendung, etwa als Heilmittel bei Magen-Darm-Erkrankungen oder als Aphrodisiakum.
Wuchs
Die ausdauernde, krautige Eryngium planum zählt zu den winterharten Stauden. Je nach Standort wird sie 40 bis 80 Zentimeter hoch, wächst aufrecht, leicht sparrig und bildet mit der Zeit üppige Horste. Die graugrün überhauchten Stängel sind glatt oder nur leicht bedornt. Im Untergrund bilden sich fleischige Wurzeln, die früher in England und Frankreich kandiert und als Süßigkeiten vernascht wurden.
Blätter
Das graugrüne, herzförmige Laub von Eryngium planum ist wechselständig an den Trieben angeordnet. Die unteren, grundständigen Blätter sind länglich und gestielt, die oberen sitzen direkt am Stängel. Die Blattränder sind gesägt und dornig gezähnt. Im Herbst trocknen die Blätter ein, sind aber immer noch eine Zierde.

Die Blüten von Eryngium planum sind echte kleine Kunstwerke
Blüten
Bei den Blüten von Eryngium planum handelt es sich eigentlich um Scheinblüten, die in einem ein bis anderthalb Zentimeter großen, kugeligen, blau metallisch schimmernden Blütenstand zusammenstehen. Am Grund sind sie von auffallend langen und schmalen, stark geteilten und blau gefärbten Hüllblättern umgeben, die wie ein Kragen abstehen. Die Blütezeit von Eryngium planum erstreckt sich von Juli bis August oder September, teilweise sogar bis Oktober. Die Pflanze ist eine wertvolle Bienen- und Schmetterlingsweide.
Früchte
Die Samen des Kleinen Mannstreus bilden sich durch Insekten- und Selbstbestäubung. Die Wildarten säen sich gerne und bereitwillig selbst aus.
Standort
Für den Flachblatt-Mannstreu ist ein warmer, sonniger Platz im Garten ideal.
Boden
Der Boden sollte gut durchlässig und trocken bis frisch sein. An trockenen Standorten färben sich Stängel und Hochblätter intensiver aus. Eryngium planum braucht zudem einen kalkhaltigen und recht nährstoffreichen Untergrund.
Pflanzung
Am besten kommt der Kleine Mannstreu einzeln oder in kleinen Tuffs von drei bis fünf Stück zur Geltung. Ideal ist ein Pflanzabstand von etwa 40 Zentimetern.
Pflege
Wer die Selbstaussaat verhindern möchte, schneidet Verblühtes zum Herbst hin ab. Kappen Sie jedoch nicht die ganze Pflanze, da sie auch im Winter, mit Raureif oder Schnee, einen schönen Anblick bietet.
Teilen
Der Kleine Mannstreu lässt sich nicht teilen. Der Tiefwurzler bildet keine seitlichen Ausläufer, sondern nur eine zentrale, fleischige Pfahlwurzel.
Verwendung
Eryngium planum ist ein toller Strukturbildner in Steppen-, Kies- und anderen durchlässigen Beeten. Die Staude eignet sich als Schnittblume ebenso wie zum Trocknen – dazu werden die Stängel kopfüber aufgehängt. Kombinieren können Sie den Kleinen Mannstreu zum Beispiel mit Zwerg-Alant (Inula ensifolia), Gewöhnlichem Natternkopf (Echium vulgare), Schafgarbe (Achillea filipendulina), Scheinsonnenhut (Echinacea pallida), Großblütiger Königskerze (Verbascum densiflorum), Purpur-Witwenblume (Knautia macedonica), Ochsenauge (Buphthalmum salicifolium) oder Rasselblume (Catananche). Auch Gräser wie Blaustrahlhafer (Helictotrichon) oder Mittleres Zittergras (Briza media) machen sich wunderbar dazu.

‘Blaukappe’ ist eine der beliebtesten Sorten von Eryngium planum
Sorten
Es gibt von Eryngium planum einige Sorten, deren Blütenstand noch intensiver blau gefärbt ist, etwa ‘Blaukappe’ (70 Zentimeter hoch) oder ‘Blue Glitter’ (80 Zentimeter hoch). Reinweiß blühen die Auslesen ‘Silver Salentino’ (120 Zentimeter hoch) und ‘White Glitter’ (80 Zentimeter hoch). Nur etwa 30 Zentimeter Höhe erreichen die beiden kompakten Zwergformen ‘Blue Hobbit’ (intensiv stahlblau) und ‘Blauer Zwerg’ (tiefblau).
Vermehrung
Die Wildart Eryngium planum wird am einfachsten über Aussaat vermehrt; die Nachkommen fallen dann aber immer etwas unterschiedlich in der Höhe und der Blaufärbung aus. Sorten werden deshalb durch Wurzelschnittlinge vervielfältigt. Dazu nimmt man den Kleinen Mannstreu zwischen Dezember und Februar aus dem Boden, trennt ein paar der fleischigen Wurzeln ab, schneidet diese in etwa vier Zentimeter lange Stücke und drückt sie senkrecht und – ganz wichtig – richtig herum in mit Vermehrungserde gefüllte Töpfe. Dann werden sie reichlich angegossen und bei etwa zwölf Grad Celsius aufgestellt. Nach vier bis sechs Wochen treiben die Wurzelstückchen aus.
Krankheiten und Schädlinge
Der robuste Flachblatt-Mannstreu hat keine Probleme mit Pflanzenkrankheiten oder Schädlingen.