Pflanzen

Kleines Immergrün

Vinca minor

Ab Mitte April zeigt das Kleine Immergrün seine schönen blauen Blüten. Hier lesen Sie, wie Sie Vinca minor im Garten richtig pflanzen und pflegen.

Wuchstyp
  • Halbstrauch
Wuchshöhe
von 10 cm bis 30 cm
Wuchsbreite
von 20 cm bis 50 cm
Wuchseigenschaften
  • flachwüchsig
  • teppichbildend
Blütenfarbe
  • violett
  • blau
  • weiß
Blütezeit (Monat)
  • April bis Mai
  • August bis September
Blütenform
  • 5-zählig
  • Einzelblüte
Blattfarbe
  • grün
Blattform
  • elliptisch
  • oval
Blatteigenschaften
  • immergrün
Fruchtfarbe
  • braun
  • grün
Fruchtform
  • Balgfrucht
Licht
  • sonnig bis schattig
Bodenart
  • sandig bis lehmig
Bodenfeuchte
  • mäßig trocken bis mäßig feucht
ph-Wert
  • schwach alkalisch bis sauer
Kalkverträglichkeit
  • kalktolerant
Nährstoffbedarf
  • nährstoffreich
Humus
  • humusreich
Zier- oder Nutzwert
  • Blütenschmuck
  • Blattschmuck
  • Nektar- oder Pollenpflanze
  • heimische Wildpflanze
Giftigkeit
  • giftig
Winterhärte
  • winterhart
Klimazonen nach USDA
  • 5
Lebensbereiche
  • G2
  • GR2
Verwendung
  • Bodendecker
  • Böschungen
  • Grabbepflanzung
  • Unterpflanzung
Gartenstil
  • Bauerngarten
  • Naturgarten
  • Parkanlage
  • Rhododendrongarten
  • Waldgarten
Bienenfreundlich
bienenfreundliche Pflanze

Herkunft

Das Kleine Immergrün (Vinca minor), auch als Kleinblättriges Singrün bekannt, ist in Süd- und Mitteleuropa beheimatet. Es gehört zur Familie der Hundsgiftgewächse (Apocynaceae). Inzwischen hat es als Neophyt auch in Vorderasien Fuß gefasst. Ursprünglich entstammt es unseren heimischen Buchen-Mischwäldern.

Wuchs

Das Kleine Immergrün wird nur 10 bis 30 Zentimeter hoch und breitet sich über wurzelnde Bodentriebe teppichartig aus. Weil die Triebbasis verholzt, handelt es sich bei den Pflanzen botanisch gesehen nicht um Stauden, sondern um Halbsträucher. Der Wuchs von Vinca minor ist vergleichsweise langsam, die Pflanze kann mit der Zeit aber dennoch große Flächen bedecken. Immergrün ist in allen Teilen giftig.

Blätter

Die immergrünen, gegenständigen Blätter der Pflanzen sind oval geformt, dunkelgrün und ledrig mit glänzender Oberfläche. Aus abgeknickten Blättern und Trieben tritt ein weißer Milchsaft aus.

Blüten

Die Blüten von Vinca minor leuchten in reinem Blau und bestehen aus jeweils fünf Blütenblättern. Diese drehen sich, wie die Flügel eines Propellers, asymmetrisch nach rechts. Die Blütezeit beginnt ab Mitte April. Bis in den September hinein zeigt das Kleine Immergrün eine Nachblüte.

Kleines Immergrün (Vinca minor)

Die Blüte vom Kleinen Immergrün (Vinca minor) bringt kräftiges Blau in den Garten. Auch das Laub sieht schmuckvoll aus

Früchte

Kleines Immergrün bildet kleine Doppel-Balgfrüchte. Das sind braun-grüne Samenkapseln, die aufspringen, wenn die Samen reif sind.

Standort

Das Kleine Immergrün ist eigentlich eher ein Bodendecker für die Sonne, eignet sich aber auch für einen schattigen Standort. Es bildet als Bodendecker im Schatten jedoch deutlich weniger Blüten und wächst nicht so dicht wie an einem sonnigen Standort.

Boden

An den Boden ist die Pflanze recht anpassungsfähig. Ideal für Vinca minor ist ein humus- und nährstoffreicher, mäßig trockener bis mäßig feuchter, sandiger bis lehmiger Boden. Das Kleine Immergrün ist kalktolerant und kommt auch mit saurem Boden zurecht.

Kleines Immergrün Vinca minor

Für Bienen sind dicht bewachsene Vinca-Flächen im Frühjahr eine ergiebige Futterquelle

Vinca minor pflanzen

Für eine flächige Pflanzung vom Kleinen Immergrün sollten Sie sieben bis neun Pflanzen pro Quadratmeter einkalkulieren. Da die Wurzeln von Vinca minor auch bei niedrigeren Temperaturen gut anwachsen, ist trotz des immergrünen Laubs die Herbstpflanzung empfehlenswert. Der Boden muss vor der Bepflanzung gut vorbereitet werden: Befreien Sie ihn von allen Wurzelunkräutern wie Quecke und Giersch und arbeiten Sie rund drei Liter reifen Kompost flach in die Erde ein. Nach dem Pflanzen vom Kleinen Immergrün sollten Sie zusätzlich mit Hornspänen düngen und anschließend eine etwa fünf Zentimeter hohe Schicht Rindenmulch auftragen. Damit die Pflanzen sich von Anfang an gut verzweigen, hat es sich bewährt, die Triebe vor oder gleich nach dem Pflanzen um etwa die Hälfte einzukürzen. Tragen Sie dabei besser Handschuhe, denn der austretende Milchsaft ist giftig.

Pflege

Die Pflege beschränkt sich beim Kleinen Immergrün auf das regelmäßige Unkrautjäten. Außerdem sollten Sie gelegentlich frischen Rindenmulch auftragen oder den Boden mit Herbstlaub mulchen – das wirkt auf das Wachstum der Pflanzen fast wie eine Düngung. Mit vorübergehender Trockenheit kommt das Kleine Immergrün zwar relativ gut zurecht, die Pflanze sollte aber trotzdem rechtzeitig gewässert werden, wenn der Regen ausbleibt.

Schnitt

Ein Rückschnitt der Pflanzen – vorzugsweise im Herbst nach der Blüte – ist möglich, aber in der Regel nur dann nötig, wenn eine Bodendeckerfläche aus Kleinem Immergrün nicht richtig dicht geworden ist. Tipp: Stecken Sie die abgeschnittenen Triebe von Vinca minor einfach in die Lücken zwischen den Pflanzen – sie wurzeln in der Regel problemlos ein.

Winterschutz

Vinca minor ist grundsätzlich winterhart. In jungen Jahren und bei anhaltendem Frost ist die Pflanze jedoch für einen leichten Winterschutz im Garten dankbar.

Verwendung im Garten

Das Kleine Immergrün wird im Garten fast ausschließlich als Bodendecker verwendet. Sie sollten es vorwiegend an helle, allenfalls absonnige Standorte unter größere Gehölze mit lichter Krone pflanzen. Für den tiefen Schatten eignet es sich als winterharter Bodendecker nicht, da Vinca minor hier nicht zuverlässig dicht wird und zu viel Unkraut durchtreiben lässt. Darüber hinaus kann Kleines Immergrün ähnlich wie Stauden verwendet werden. Es eignet sich für Pflanzgefäße, schmale Pflanzstreifen am Haus sowie für die Grabbepflanzung. Da es ein sehr tolerantes Wurzelwerk besitzt, können Sie damit auch weniger konkurrenzstarke Gehölze wie verschiedene Schneeball-Arten, Zaubernüsse und Blumen-Hartriegel unterpflanzen. Als schöne Partner bieten sich Astilbe, Storchschnabel oder Fingerhut an.

Sorten

Vinca minor ‘Elisa’ (links) und Vinca minor ‘Marie’ (rechts)

Eine gute Bodenbedeckung zeigt die Sorte Vinca minor ‘Anna’ mit großen blauen Blüten. Ihre Blütezeit dauert ebenfalls von April bis in den September hinein. Vinca minor ‘Marie’ trägt helles Laub und lilablaue Blüten. In Weiß blüht das Kleine Immergrün ‘Elisa’. Im Spätsommer sorgt sie mit ihrer üppigen Nachblüte noch einmal für einen blühenden Teppich. Weitere Sorten, die einen dichten Teppich bilden und schön blühen sind Kleines Immergrün ‘Josefine’ und ‘White Power’. Wer einen einheitlich grünen Bodendecker bevorzugt, sollte die blütenlosen Sorten ‘Grüner Teppich’ oder ‘Gertrude Jekyll’ pflanzen.

Vermehrung

Kleines Immergrün lässt sich durch Teilung oder Abstechen einzelner bereits bewurzelter Bodentriebe sehr leicht vermehren. Der ideale Zeitraum dafür sind die Herbst- und Frühjahrsmonate. Die Vermehrung durch Stecklinge ist während der Vegetationsperiode jederzeit möglich, die Triebe bilden an einem nicht zu sonnigen Platz in feuchter Humuserde auch ohne Folienabdeckung zuverlässig Wurzeln.

Krankheiten und Schädlinge

Wenn die Blätter vom Kleinen Immergrün mit hellen Streifen durchsetzt sind und das Wachstum stockt, haben sich die Pflanzen mit dem Gurkenmosaikvirus infiziert. Graben Sie kranke Exemplare sofort aus und entsorgen Sie diese im Hausmüll. Gelblich verfärbte Blätter mit dunkelbraunen Sporenlagern auf der Blattunterseite deuten auf eine Rostinfektion vom Kleinen Immergrün hin. Dagegen helfen handelsübliche Fungizide. Das sogenannte Triebsterben tritt vor allem auf zu nassen, verdichteten Böden mit meist geringem Humusanteil auf. Gelegentlich machen sich auch Schädlinge wie Spinnmilben und Blattläuse auf den Pflanzen breit.

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