Kletterpflanzen aus Samen ziehen

Einjährige Kletterpflanzen lassen sich leicht aus Samen ziehen. Wenn Sie diese Tipps beim Aussäen beachten, können Sie sich schon bald über eine üppige Pracht freuen.

Kletterpflanze Thunbergia Alata

Einjährige Kletterpflanzen wie die Schwarzäugige Susanne werden möglichst früh ausgesät, damit sie schon bald üppig gedeihen – und vor allem ihre hübschen Blüten zeigen

Inhaltsverzeichnis

Wer einjährige Kletterpflanzen selbst aus Samen zieht, kann sich im Sommer über eine wunderschöne Blütenpracht und oft sogar einen dichten Sichtschutz freuen. Empfehlenswert ist eine Anzucht im zeitigen Frühjahr: Vorgezogene Kletterpflanzen haben einen deutlichen Wuchs- und Blühvorsprung vor Pflanzen, die erst ab Mitte Mai direkt ins Freiland gesät werden. Unempfindliche Arten wie Duftwicke oder Japanischer Hopfen lassen sich zwar bereits ab April aussäen, sie blühen dann aber auch erst spät. Werden die einjährigen Kletterpflanzen im Haus vorgezogen, sind sie im Sommer bereits so weit entwickelt, dass sie mit ihrer farbenfrohen Pracht kahle Plätze verschönern.

Aussaat einjähriger Kletterpflanzen: Das Wichtigste in Kürze
  • Drei bis fünf Saatkörner in einen Aussaattopf mit Anzuchterde geben
  • Gefäß auf ein helles Fensterbrett oder ins Gewächshaus stellen
  • Gut angießen und auf gleichmäßige Bodenfeuchte achten
  • Junge Kletterpflanzen auf maximal drei Stück pro Topf vereinzeln, Tipp: Kletterhilfe integrieren
  • Ab Mitte Mai ziehen die vorgezogenen Pflanzen ins Beet um
  • Empfehlenswert: Anzucht im zeitigen Frühjahr

Wie lassen sich Kletterpflanzen aus Samen ziehen?

Die Aussaat einjähriger Kletterpflanzen gelingt relativ leicht: Geben Sie drei bis fünf Saatkörner in einen Aussaattopf mit Anzuchterde und platzieren Sie das Gefäß auf einem hellen Fensterbrett oder im Gewächshaus. Gießen Sie die ausgesäten Samen gut an und achten Sie auf eine gleichmäßige Bodenfeuchte. Bei 15 bis 20 Grad Celsius keimen die Kletterpflanzen nach wenigen Wochen.

Substrat nach dem Aussäen feucht halten

Halten Sie das Substrat nach dem Aussäen der einjährigen Kletterpflanzen gut feucht

Die jungen Pflänzchen werden auf maximal drei Stück pro Topf vereinzelt. Da die Keimlinge früh zu ranken beginnen, sollte man ihnen möglichst bald eine Kletterhilfe zur Seite stellen. Bewährt hat sich eine Rankpyramide: Dazu werden vier Bambusstäbe rund um die Kletterpflanze in das Anzuchtgefäß gesteckt und oben (pyramidenförmig) zusammengebunden. Damit sich die jungen Kletterpflanzen besser verzweigen, kürzt man sie ab einer Länge von 25 bis 30 Zentimetern um das jeweils oberste Blattpaar ein.

Ab Mitte Mai können die vorgezogenen Pflanzen nach draußen ins Beet umziehen oder in großen Blumentöpfen auf der Terrasse oder dem Balkon weiterkultiviert werden. Damit die Kletterpflanzen ihre Blüh- und Wuchskraft voll entfalten, brauchen sie einen sonnigen, warmen und windgeschützten Platz. Achten Sie darauf, dass sie stets ausreichend Wasser bekommen, ab Mai sollten sie zudem wöchentlich mit Flüssigdünger versorgt werden.

Praxis-Video: Schwarzäugige Susanne aussäen

Die Schwarzäugige Susanne sät man am besten schon Ende Februar/Anfang März aus. In diesem Video zeigen wir Ihnen, wie’s geht.
Credit: CreativeUnit/David Hugle

Der optimale Zeitpunkt zum Säen von Kletterpflanzen

Einjährige Kletterpflanzen sollte man grundsätzlich erst nach den Eisheiligen ins Freiland säen, wenn keine Spätfröste mehr zu erwarten sind. Der optimale Zeitpunkt für eine Vorkultur unterscheidet sich je nach Kletterpflanzen-Art ein wenig. Glockenrebe und Schönranke zum Beispiel können bereits Ende Februar, Anfang März ausgesät werden. Die Schwarzäugige Susanne lässt sich ab Anfang März aus Samen ziehen. Für Prunkwinde und Duftwicke empfiehlt sich eine Aussaat von März bis Anfang April. Die Feuerbohne wird etwa ab dem 10. Mai im Freiland ausgesät, eine Vorkultur ist zwischen Mitte und Ende April ratsam. Kapuzinerkresse wird im Haus meist ab April vorgezogen.

Werden die Kletterpflanzen vor Ende März ausgesät, sind die Lichtverhältnisse meist noch nicht optimal. Eine zusätzliche Beleuchtung für die Aussaatgefäße ist dann meist unerlässlich.
Eine Übersicht, welche Kletterpflanzen wann auszusäen sind, finden Sie hier als PDF-Dokument zum Herunterladen.

Rankhilfe zur Unterstützung

Die Glockenrebe benötigt ein Rankgerüst

Die Glockenrebe gedeiht am besten an gitterförmigen Rankgerüsten. Sie bildet schnell einen attraktiven Sichtschutz auf Balkon und Terrasse

Ob im Topf oder ausgepflanzt: Einjährige Kletterpflanzen benötigen stets eine Rankhilfe. Ein fertiges Gerüst, ein Zaun oder einfach nur gespannte Schnüre geben ihren langen Trieben Halt. Dabei haben die Kletterpflanzen unterschiedliche Vorlieben, was ihre Kletterhilfen betrifft. So bevorzugen Schlingpflanzen wie Schwarzäugige Susanne, Prunkwinde und Feuerbohne senkrechte Kletterhilfen wie Schnüre oder Stangen, gitterförmige Rankgerüste sind für Rankpflanzen wie Glockenrebe, Duftwicke oder Schönranke ratsam.

Einjährige Kletterpflanzen verwenden

Einen ganzen Sommer lang beglücken uns einjährige Kletterpflanzen mit überbordendem Wuchs, herrlicher Blütenfülle und süßen Düften. Die Einsatzmöglichkeiten sind vielfältig. Ein Klassiker sind Wicken entlang des Gartenzauns. Aber auch auf der Terrasse sind ihre herrlich duftenden Blüten ein Erlebnis: Setzen Sie mehrere Jungpflanzen in einen großen Kübel, der mit einem Rankgerüst ausgestattet ist. Traumhafte Blüten haben auch Schwarzäugige Susanne, himmelblaue Winden oder Rosenkelch zu bieten – und das pausenlos bis zum Oktober! Mit exotischer Farbenpracht ziehen Sternwinde und Schönranke alle Blicke auf sich. Wer einen Sichtschutz braucht, setzt am besten auf schnell wachsende, großblättrige Arten wie Glockenrebe oder Feuerbohne. Auch als Lückenfüller – bis mehrjährige Kletterrosen oder Blauregen passende Höhen erreichen – haben sich die Klettermaxe bewährt. Manchmal gibt’s sogar eine leckere Ernte obendrauf – zum Beispiel bei den Feuerbohnen oder dem Kürbis.

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