Kletterrosen: 3 Profi-Tipps für die Pflege
Der richtige Schnitt ist für eine Kletterrose essenziell, wenn es um die Blütenbildung geht. Auch spielen die Nährstoffversorgung und der Umgang mit Schädlingen und Krankheiten eine Rolle.
Kletterrosen sind eine wahre Augenweide, weil sich ihre Blüte in die Vertikale streckt und sich damit über den restlichen Gartenpflanzen in luftiger Höhe zeigt. Pergolen, Rankgitter, Rosenbögen, Mauern und Sichtschutzwände bekommen mit einer Kletterrose eine graziöse Verzierung. Wir zeigen, worauf Sie bei der Pflege achten sollten, damit Ihre Kletterrose optimal gedeiht und lange gesund bleibt.
1. Der richtige Schnitt
Der Schnitt einer Kletterrose hängt davon ab, ob es sich um ein einmalblühendes oder um ein öfterblühendes Exemplar handelt. Als Faustregel gilt, dass einmalblühende Kletterrosen nicht oder nur einmal jährlich geschnitten werden. Öfterblühende Kletterrosen werden zweimal im Jahr geschnitten.
- Einmalblühende Kletterrosen schneiden Sie geringfügig direkt nach der Blüte, sofern Sie keine Hagebutten für die Vögel stehen lassen wollen. Einen kräftigen Rückschnitt vertragen die Pflanzen nicht. Stattdessen entfernen Sie lediglich Verblühtes sowie kranke und zu eng stehende Triebe an der Pflanze.
- Öfterblühende Kletterrosen schneiden Sie das erste Mal im Frühling. Ein kräftiger Rückschnitt auf das Grundgerüst ist bei diesen Rosen möglich. Sind die Blüten verwelkt, schneiden Sie die Kletterrose im Sommer das zweite Mal. Dabei entfernen Sie die Triebe dicht über dem nächsten Blatt. So verbraucht die Kletterrose ihre Kraft nicht, um Früchte auszubilden. Stattdessen entwickelt sie neue Knospen für weitere Blüten.
2. Welcher Dünger ist der richtige?
Kletterrosen brauchen die richtigen Nährstoffe zur richtigen Zeit, um eine üppige Blüte zu entwickeln. Greifen Sie zunächst im Frühjahr zu einem Rosendünger, der reich an Stickstoff und Phosphor ist. Dies fördert den Blattaustrieb und die Blütenbildung an den Pflanzen.
Es gibt spezielle mineralische Rosendünger, die schnell wirken und alle notwendigen Nährstoffe mitbringen. Doch hier laufen Sie Gefahr, den Boden zu überdüngen. Es kommt vor, dass Gartenböden bereits von sich aus reich an Phosphor sind, insbesondere, wenn Sie bevorzugt mineralische Dünger einsetzen. Deshalb empfiehlt es sich, vor der Düngung eine Bodenprobe zu entnehmen und entsprechend darauf zu reagieren. Weist der Boden zu viel Phosphor oder Stickstoff auf, sind mineralische Volldünger ungeeignet.
Greifen Sie stattdessen zu organischem Dünger wie Hornspänen, stellen Sie über Monate die Versorgung der Rose sicher und tun zusätzlich etwas für die Bodenstruktur. Ein Problem ergibt sich, wenn Sie organischen Dünger im Sommer einsetzen, denn dann bilden die Rosen weiche Triebe aus, die bei Frost Schaden nehmen. Dem wirken Sie entgegen, indem Sie mit Kalium düngen. Dieser hilft der Rose dabei, feste und winterharte Triebe zu entwickeln.
Kurz auf den Punkt gebracht gilt: Ihre Kletterrose benötigt im Frühjahr Phosphor für die Blütenbildung. Ist der Boden reich an Phosphor, verwenden Sie Hornspäne oder einen anderen organischen Dünger. Im Sommer setzen Sie auf mineralische beziehungsweise organisch-mineralische Dünger. Grundsätzlich hilft eine Bodenanalyse dabei, die richtige Düngung zu ermitteln.
3. Keine Chance für Krankheiten & Schädlinge
Zu den häufigsten Rosenkrankheiten gehören Sternrußtau, Echter Mehltau, Rosenrost, Falscher Mehltau und Blattläuse. Zur Bekämpfung der genannten Krankheiten können Sie zugelassene Fungizide oder Hausmittel wie Beinwell- oder Knoblauchbrühe anwenden. Bei Echtem Mehltau hilft im Vorfeld Schachtelhalmbrühe, die einem Befall recht wirksam vorbeugt. Bei Rosenrost oder Mehltau entfernen Sie alternativ zum Fungizid die befallenen Pflanzenteile und entsorgen diese im Hausmüll. Blattläuse lassen sich bei moderatem Befall mit einem starken Wasserstrahl entfernen, auch Nützlinge wie Florfliegen vertilgen Blattläuse.
Tipp: Pflanzen Sie eine Rosensorte, die als krankheitsresistent gilt, haben Pilze und Bakterien kaum eine Chance. Das ADR-Siegel ist hier eine gute Leitlinie. Die dunkelrosa blühende Sorte ‘William Baffin’ gilt ebenso wie die rosa blühende ‘Louis Jolliet’ und die rote ‘John Cabot’ als resistent gegen Mehltau und Sternrußtau. Auch die Kletterrose ‘Climbing Iceberg’ ist aufgrund ihrer Resistenz gegen Mehltau und Sternrußtau empfehlenswert.
Jetzt reinhören und praktische Tipps rund um Kletterrosen bekommen
Was ist der Unterschied zwischen Kletterrose und Rambler? Welche Kletterrosen eignen sich auch für Töpfe? Und wie pflegt man sie richtig? Diese und mehr Fragen beantworten Karina Dinser-Nennstiel und Silke Eberhard in dieser Folge unseres Podcasts "Grünstadtmenschen". Reinhören lohnt sich!
Bildnachweis
MSG/Frank Schuberth
MSG/Martin Staffler (2)