Königskerzen: 3 Profi-Tipps für prächtige Blütenkerzen

Königskerzen sind Hingucker. Ihre meist gelb leuchtenden Blütenstände peppen Beete auf und sind gern gesehene Insektenpflanzen im Naturgarten. Den vollen Blütengenuss sichern Sie sich mit diesen drei Profi-Tipps.

Königskerzen stehen wie bunte Fackeln im Beet und ziehen mit ihren prächtigen Blüten auch zahlreiche Insekten an. So pflegen Sie die Königskerze richtig

MSG/Violetta Belaev

Königskerzen sind ornamentale Pflanzen. Sie zeigen sich zwar eher kurzlebig, dafür aber umso eindrucksvoller in Blüte. Die meisten Arten sind zweijährig. Das heißt, sie bilden im ersten Jahr eine Blattrosette, mit der sie überwintern, blühen in der darauffolgenden Saison und sterben nach der Blüte ab. Von den rund 300 Arten ist ein Bruchteil in Gartenkultur. Durch die grafische Form ihrer hohen, ährenartigen oder traubigen Blütenstände strukturieren diese Königskerzen Beete und Freiflächen aufs Schönste. Eine rund zwei Meter hohe Kandelaber-Königskerze (Verbascum olympicum) beispielsweise ist besonders geeignet, um Präriegärten und andere großzügige Freiflächenpflanzungen zu gliedern. Auf kleineren Beeten übernehmen niedrigere Arten die Funktion. Vor allem heimische Arten wie die Dunkle Königskerze (Verbascum nigrum) setzt man gerne in naturnah gestalteten Bereichen in Verbindung mit Stein ein.

Alle Königskerzen blühen über einen langen Zeitraum vom Früh- bis in den Spätsommer, weil aus den Knäueln an den kerzenförmigen Blütenständen immer wieder neue Blüten nachkommen. Für prächtige Blütenkerzen gibt es allerdings drei Knackpunkte.

Tipp 1: Königskerzen lieben Sonne

Königskerzen sind Sonnenanbeter. Sicher sind Ihnen die imposanten Blütenkerzen schon mal wildwachsend auf Brachland und an Bahnstrecken aufgefallen. Die unwirtlichen Standorte mit einem mageren, steinigen Boden in praller Sonne sind Königskerzen gerade recht. Ihre behaarten Blätter haben sich an die Trockenheit angepasst. Bei der Silber-Königskerze (Verbascum bombyciferum) fällt der gestalterisch interessante silbrig-weiße Überzug besonders stark auf. So senkt die Pflanze die Verdunstung. Achten Sie darauf, dass die Blattrosetten Ihrer Königskerzen freistehen, um die volle Sonne und Wind zu bekommen. Fast alle lieben einen sehr durchlässigen, eher mageren Boden. Was für Prachtstauden gilt – nämlich gute Nährstoffversorgung – ist bei Königskerzen kontraproduktiv und macht sie kurzlebiger. Düngen entfällt. Mit Königskerzen im Garten kann man ruhigen Gewissens sagen: Nichts tun hilft am meisten.

Tipp 2: Zur richtigen Zeit pflanzen

Da die meisten Königskerzen zweijährig sind, muss man sie für prächtige Blütenkerzen im Frühjahr oder Frühsommer pflanzen. In Gärtnereien und Gartencentern werden sie im Blattrosetten-Stadium angeboten und kommen noch im selben Jahr zur Blüte. Pflanzt man bereits blühende oder gar verblühte Exemplare ein, wartet man in der nächsten Saison womöglich vergeblich auf die Blüte, weil die Königskerze nach der Samenreife abstirbt. Ausnahme sind ausdauerndere Arten wie Chaixs Königskerze (Verbascum chaixii), Dunkle Königskerze (Verbascum nigrum) und viele Garten-Hybriden. Ihre Vitalität können Sie durch Rückschnitt erhalten. Einzelne Arten wie Purpur-Köngiskerze (Verbascum phoeniceum) remontieren bei zeitigem Rückschnitt der Blütenkerze und blühen oft bis zum Frost mit frischer Kraft nach.

In zusagenden Lagen säen sich die meisten Arten selber aus und sorgen so für ihr Fortbestehen. Wollen Sie die Arten rein erhalten, dürfen die verschiedenen Arten nicht zu nah beieinanderstehen. Königskerzen kreuzen sich leicht untereinander. Sämlinge bringen dann Mischtöne hervor. Das kann natürlich auch interessant aussehen. Je nach Gestaltungsanspruch kann es das Konzept aber farblich stören.

Gezielt kann man Königskerzen von eigenem Saatgut im Spätsommer in einzelne Töpfe aussäen und im Frühjahr verpflanzen.

Tipp 3: Rechtzeitig umpflanzen

Stehen zu viele Königskerzen an einem Platz oder nicht auf der Stelle, wo Sie sie haben möchten, müssen Sie frühzeitig umpflanzen. Königskerzen bilden eine Pfahlwurzel. Sind sie erst einmal tief eingewurzelt, lassen sie sich nur schlecht verpflanzen. Exemplare, die bereits mit einer großen Blattrosette überwintert haben, fassen nach einer Umpflanzaktion im zeitigen Frühjahr meistens keinen Fuß mehr und bringen auch keine Blüten mehr hervor. Wählen Sie zum Umpflanzen lieber kleine Rosetten.

Großblütige Königskerze (Verbascum densiflorum)
Thema
Königskerzen ziehen mit ihren auffälligen Blütenständen im Beet alle Blicke auf sich. Wir stellen die prächtigen Zweijährigen vor und geben Tipps zu Aussaat und Pflege.

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Bildnachweis

Königskerzen

MSG/Alexandra Ichters

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