Pflanzen

Kolchischer Blutahorn

Acer cappadocicum ‘Rubrum’

Erst rot, dann grün, dann gelb: Die Blätter des Kolchischen Blutahorns zeigen im Jahresverlauf ein echtes Farbspektakel. So pflanzen und pflegen Sie den Ahorn.

Wuchstyp
  • Laubgehölz
  • Großbaum
  • Baum
Wuchshöhe
von 1000 cm bis 1500 cm
Wuchsbreite
von 600 cm bis 1000 cm
Wuchseigenschaften
  • kugelförmig
  • aufrecht
Blütenfarbe
  • gelb
Blütezeit (Monat)
  • Mai bis Juni
Blütenform
  • Rispen
Blattfarbe
  • grün
Blattform
  • 3-7-lappig
  • ahornblättrig
Fruchtform
  • Spaltfrucht
Fruchteigenschaften
  • Selbstaussaat
Licht
  • sonnig bis absonnig
Bodenfeuchte
  • feucht
ph-Wert
  • schwach alkalisch
Kalkverträglichkeit
  • kalktolerant
Humus
  • humusreich
Verwendung
  • Einzelstellung
  • Hausbaum
  • Landschaftsgehölz
  • Straßenbegrünung
Gartenstil
  • Parkanlage
Bienenfreundlich
bienenfreundliche Pflanze

Herkunft

Der Kolchische Blutahorn (Acer cappadocicum ‘Rubrum’) ist neben den Kolchischen Goldahorn (Acer cappadocicum ‘Aureum’) die wichtigste Zierform des Kolchischen Ahorns (Acer cappadocicum). Der attraktive Laubbaum stammt ursprünglich aus den Bergwäldern des Kaukasus, Kleinasiens und Chinas. Er ist eng mit dem Spitzahorn (Acer platanoides) verwandt und gehört wie alle Ahorne zur Familie der Seifenbaumgewächse (Sapindaceae).

Wuchs

Der Kolchische Ahorn wächst einstämmig als Baum oder als mehrstämmiger großer Strauch und wird im Alter 10 bis 15 Meter, in Ausnahmefällen auch 18 Meter hoch. Seine rundliche Krone erreicht eine Breite zwischen sechs und zehn Metern. Die Rinde junger Triebe ist zunächst dunkelviolett gefärbt und wandelt sich mit der Zeit in ein dunkles Grün. Später ist die glatte Borke dunkelbraun oder silbrig. Mit etwa 40 Zentimetern Zuwachs pro Jahr ist der Kolchische Ahorn ein zügig wachsender Gartenbewohner.

Herbstfärbung am Kolchischen Blutahorn

Leuchtend gelbe Herbstfärbung am Kolchischen Blutahorn

Blätter

Acer cappadocicum präsentiert die gegenständigen, typisch gelappten Ahornblätter mit fünf oder sieben dreieckigen, spitz zulaufenden Lappen an etwa zehn Zentimeter langen Stielen, welche bei Verletzung Milchsaft absondern. Sie sehen den Blättern des Amberbaums sehr ähnlich, weshalb dieser Ahorn häufig mit ihm verwechselt wird. Das Besondere am Kolchischen Blutahorn ist seine Färbung, denn er treibt zunächst violettrot aus. Später nehmen die Blätter ihre sommergrüne Farbe an, bis sie im Herbst in einem leuchtenden Goldgelb erstrahlen. Bis zum Winter wirft der Kolchische Blutahorn seine Blätter ab.

Blüten

Die in aufrechten Schirmrispen wachsenden, hellgelben Blüten an etwa sechs Zentimeter langen Stielen erscheinen zwischen Mai und Juni. Besonders Schmetterlinge und Falter, aber auch Bienen lassen sich gerne auf ihnen nieder.

Früchte

Der Kolchische Blutahorn bildet nach der Blüte die klassischen geflügelten Ahorn-Samen, sogenannte Nüsschen aus, welche wie kleine Hubschrauber zu Boden segeln. Die Flügel der Spaltfrüchte sind zwischen drei und fünf Zentimeter lang und weit auseinandergespreizt.

Frucht Ahorn

Die Flügel der Ahornsamen dienen als kleine Propeller. So verbreitet der Ahorn seine Samen über weite Strecken

Standort

Ein sonniger Standort ist für Acer cappadocicum ‘Rubrum’ optimal, denn die Sonne bringt seine herrliche Blattfärbung zum Leuchten. Aber auch ein absonniger Platz ist für den Blutahorn geeignet. Zudem kommt er mit windigen Standorten gut zurecht.

Boden

An den Pflanzplatz hat der Kolchische Blutahorn keine besonderen Ansprüche, da er sehr anpassungsfähig ist. Zwar wächst er bevorzugt auf gleichmäßig feuchten, leicht alkalischen, humusreichen Böden, doch auch ein leicht saurer Boden und ein hoher Kalkgehalt machen dem Baum keine Probleme. Wichtig ist ein gut drainierter Boden ohne Staunässe.

Pflanzung

Der Kolchische Blutahorn benötigt einen gut wasserdurchlässigen Standort. Stark verdichtete Böden müssen daher vor der Pflanzung aufgelockert und mit reifem Kompost und Sand verbessert werden. Die Pflanzzeit für den Ahorn liegt zwischen März und Oktober. Wird im Frühjahr gepflanzt, hat der Baum ausreichend Zeit, vor dem Winter gut einzuwurzeln.

Der Kolchische Ahorn kann auch mehrstämmig und strauchig wachsen

Der Kolchische Ahorn kann auch mehrstämmig und strauchig wachsen

Pflege

Während ein neu gepflanzter Baum einwurzelt, sollte er bei trockenem Wetter regelmäßig gegossen werden. Hochstämme sollten in der ersten Zeit mit einem Baumpfahl gestützt werden. Eine Mulchschicht sorgt dafür, dass der Boden im Sommer nicht so schnell austrocknet. Eine regelmäßige Kompostgabe kann gerade in den ersten Jahren das Wachstum beschleunigen, die Bäume kommen aber auch ohne zusätzliche Nährstoffe aus.

Schnitt

Da der Kolchische Blutahorn von Natur aus eine schöne, kugel- bis kegelförmige Krone hat, sind eigentlich keine Schnittmaßnahmen notwendig. Müssen störende oder kranke Äste entfernt werden, sollte dies im Spätsommer passieren. Wenn man den Kolchischen Blutahorn im Spätwinter schneidet, tritt aus den frischen Schnittwunden viel Flüssigkeit aus, was den Baum unnötig schwächt.

Winterschutz

Der Kolchische Blutahorn ist voll frosthart und benötigt keine besonderen Winterschutzmaßnahmen. Allerdings schadet es nicht, frisch gepflanzten Jungbäumen an sonnigen Standorten eine Stammmanschette gegen Frostrisse umzulegen.

Ahorn aussäen

Ahornsamen werden nach der Stratifikation in Anzuchterde bewurzelt

Verwendung

Aufgrund seiner Größe und ausladenden Wuchsform wird der Kolchische Blutahorn besonders für Parks, Friedhöfe und Alleen verwendet, doch auch für einen großen Garten ist Acer cappadocicum ‘Rubrum’ zu empfehlen. Dort sollte der wandelbare Großbaum aber in Einzelstellung stehen und genügen Platz in alle Richtungen haben. Am besten wird der Standort auf einer Rasenfläche gewählt, weil das dichte, flache Wurzelwerk des Ahorns eine Unterpflanzung schwierig macht. Da der Baum gut mit Hitze und innerstädtischem Klima zurechtkommt, kann man auch als Straßenbaum verwenden, sofern ihm genügend Wurzelraum zur Verfügung steht.

Sorten

Der Kolchische Goldahorn (Acer cappadocicum ‘Aureum’) unterscheidet sich vom Blutahorn nur durch das gelbe Laub. Es treibt im Frühling gelbgrün aus, verfärbt sich im Sommer meist hellgrün und zeigt eine leuchtend goldgelbe Herbstfärbung.

Vermehrung

Durch seine mobilen, fliegenden Samen sät sich der Kolchische Blutahorn gerne selbst im Garten aus. Wer es mit der Anzucht versuchen möchte, kann die im Herbst geernteten Samen gleich im Freiland aussäen, bevor sie völlig eingetrocknet sind. Sehr trockenes Saatgut legt man im Januar in eine Kiste mit feuchtem Sand. Diese wird dann an einer schattigen und vor hungrigen Tieren geschützten Stelle zur Stratifikation draußen aufgestellt. Ab März können die Samen direkt ins Freiland gesät werden. Wichtig ist, dass hier das Substrat gleichmäßig feucht gehalten wird. Wichtig zu wissen: Durch Aussaat vermehrte Pflanzen weichen optisch mehr oder weniger stark von der Mutterpflanze ab. Es kann also sein, dass die Austriebs- und Herbstfärbung nicht ganz so prächtig ausfällt.

Wer ein exaktes Abbild der vermehrten Sorte möchte, muss den Kolchischen Blutahorn durch Veredlung vermehren. Dies geschieht im Sommer durch sogenannte Okulation, also das Einsetzen eines Auges in die Rinde eingewurzelter, meist zwei- bis dreijähriger Sämlingspflanzen.

Kranheiten und Schädlinge

Wie alle Ahorne ist auch der Kolchische Blutahorn anfällig für Echten Mehltau und die Teerfleckenkrankheit – auch Ahornrunzelschorf genannt. Man erkennt ihn an großen runden und meist pechschwarzen Sprenkeln auf den Blattoberseiten, verursacht durch den Pilz Rhytisma acerinum. Auch ein Blattlausbefall tritt häufiger auf. Allerdings zeigt sich der Baum gegen alle Krankheiten und Schädlinge sehr robust und wird durch ihr Auftreten kaum beeinträchtigt.

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