Pflanzenschutz geht auch ohne Chemie – Hobbygärtner schwören auf Jauchen und Brühen aus wirksamen Pflanzen. Auch Kompostwasser ist ein selbst hergestelltes Pflanzenschutzmittel, das Pilzbefall vorbeugen kann. So stellen Sie es richtig her.

Kompostwasser schützt Tomaten, Gurken und Rosen vor Pilzbefall
Meist kommt Kompost als feinkrümeliger Bodenverbesserer zum Einsatz. Er liefert nicht nur Nährstoffe für die Pflanzen und verbessert nachhaltig die Bodenstruktur, er kann auch zum Pflanzenschutz verwendet werden. Mit sogenanntem Kompostwasser schützen viele Gärtner ihr Gemüse sowie Zierpflanzen wie Rosen vor Pilzbefall.
Kompost: Die Mischung ist wichtig
Guter Kompost duftet angenehm nach Walderde, ist dunkel und zerfällt beim Sieben ganz von allein in feine Krümel. Das Geheimnis einer ausgewogenen Rotte liegt in der optimalen Mischung. Stimmt das Verhältnis zwischen trockenen, stickstoffarmen Materialien (Staudenschnitt, Zweighäcksel) und feuchten Kompostzutaten (Erntereste von Obst und Gemüse, Rasenschnitt), verlaufen die Abbauprozesse harmonisch. Überwiegen die trockenen Bestandteile, verlangsamt sich der Rotteprozess. Ein zu nasser Kompost fault. Beides lässt sich leicht vermeiden, wenn Sie die Zutaten zunächst in einem Extra-Behälter sammeln. Sobald genug Material zusammengekommen ist, alles gut vermischen und erst dann in der endgültigen Miete aufsetzen. Wer nur Platz für einen Behälter hat, sollte bereits beim Befüllen auf das richtige Verhältnis achten und den Kompost regelmäßig mit einer Grabegabel auflockern.
Schritt für Schritt: Kompostwasser herstellen
Kompostwasser enthält Nährstoffe in flüssiger, sofort verfügbarer Form und wirkt als Sprühmittel vorbeugend gegen Pilzbefall. Hier zeigen wir Schritt für Schritt, wie Sie es ganz einfach selbst herstellen.


Ein Bambusstab dient zum Durchmischen der Lösung. Wenn Sie das Kompostwasser als Dünger verwenden, lassen Sie den Auszug rund vier Stunden stehen. Für ein Pflanzenstärkungsmittel bleibt das Leinentuch eine Woche im Wasser.


Gießen Sie das Kompostwasser direkt an die Wurzeln. Die Lösung aus dem Zerstäuber wird zur Stärkung der Pflanzen gegen Pilzbefall direkt auf die Blätter gesprüht.
Noch mehr Tipps zum biologischen Pflanzenschutz im Podcast
Blattläuse, Schnecken oder Mehltau: Mit Schädlingen oder Krankheiten wie diesen hat wohl jeder Hobbygärtner schon mal zu kämpfen gehabt. Doch wie wird man sie los, ohne Chemikalien einzusetzen? Genau darum geht es in der neuen Folge von "Grünstadtmenschen – der Gartenpodcast". Als Gast hat sich Nicole Edler dieses Mal Gartenexperte René Wadas vor das Mikrofon geholt: Er ist seit vielen Jahren als "Pflanzenarzt" in ganz Deutschland unterwegs und hilft Hobbygärtnern dabei, ihre kränkelnden Pflanzen ganz ohne den Einsatz von Chemie wieder aufzupäppeln. Seine Tipps gibt's hier kostenfrei auf die Ohren!