Korkeiche
Quercus suber
Mit ihren knorrigen Ästen und dem beeindruckenden Wuchs ist eine Korkeiche der perfekte Baum für den mediterranen Garten. Unsere Tipps zur Pflanzung und Pflege.
Steckbrief
- Wuchstyp
-
- Großbaum
- Wuchshöhe
- von 1000 cm bis 2000 cm
- Wuchsbreite
- von 1000 cm bis 2000 cm
- Wuchseigenschaften
-
- ausladend
- aufrecht
- Blütenfarbe
-
- gelb
- Blütezeit (Monat)
-
- April bis Mai
- Blütenform
-
- Ähre
- Kätzchen
- Blüteneigenschaften
-
- einhäusig
- unscheinbar
- Blattfarbe
-
- grün
- Blattform
-
- eiförmig
- gezähnt
- länglich
- oval
- Blatteigenschaften
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- immergrün
- Fruchtfarbe
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- braun
- rot
- Fruchtform
-
- Nussfrucht
- Fruchteigenschaften
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- Selbstaussaat
- Licht
-
- sonnig
- halbschattig
- Bodenart
-
- sandig bis lehmig
- Bodenfeuchte
-
- mäßig feucht
- ph-Wert
-
- schwach sauer bis sauer
- Kalkverträglichkeit
-
- kalktolerant
- Nährstoffbedarf
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- nährstoffreich
- Humus
-
- humusreich
- Zier- oder Nutzwert
-
- Rindenschmuck
- malerischer Wuchs
- Giftigkeit
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- ungiftig
- Winterhärte
-
- bedingt winterhart
- Klimazonen nach USDA
-
- 9
- Verwendung
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- Einzelstellung
- Hausbaum
- Landschaftsgehölz
- Pflanzgefäße
- Wintergarten
- Gartenstil
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- Mediterraner Garten
- Topfgarten
Herkunft
Die Korkeiche (Quercus suber) gehört zur Gattung der Eichen (Quercus) und wird in die Familie der Buchengewächse (Fagaceae) eingeordnet. Sie stammt aus dem Mittelmeerraum (Portugal, Spanien, Sardinien, Tunesien, Marokko) und ist in unseren Breiten nicht zuverlässig winterhart. Aufgrund ihrer Verwendung zur Korkgewinnung wird die Korkeiche inzwischen auch im Südwesten der USA, im Kaukasus und in Indien kultiviert. Nicht zu verwechseln ist sie mit dem Korkbaum (Phellodendron amurense).
Wuchs
In ihrer natürlichen Umgebung ist die Korkeiche immergrün. Sie wird zwischen 10 und 20 Meter hoch mit einem halben bis einen Meter Stammdurchmesser. Korkeichen wachsen als Pfahlwurzler und können bis zu 400 Jahre alt werden. Eine Besonderheit der Korkeiche ist ihre breit ausladende, asymmetrische Krone, die teilweise sogar Teilkronen trägt. Ihren Namen hat die Korkeiche von den Korkschichten, die ihre rissige Borke durchziehen. Die Rinde der Korkeiche kann geschält werden, ohne dass der Baum Schaden nimmt. Nutzkork von guter Qualität entwickelt die Korkeiche erst ab dem 20. Standjahr.
Blätter
Die wechselständigen Blätter erscheinen ab April und können bis zu fünf Zentimeter lang und vier Zentimeter breit werden. Sie sind – anders als die Blätter von Stiel- und Traubeneiche – nicht gebuchtet, sondern länglich-oval und weisen am Rand scharfe Zähne auf. An der Oberseite ist das Blatt hellgrün, an der Unterseite fast weiß und filzig.

Korkeichen bilden malerische Kronen aus
Blüten
An der Korkeiche finden sich sowohl weibliche als auch männliche Blüten (einhäusig getrenntgeschlechtlich). Die männlichen Blüten zeigen sich als Kätzchen in den Blattachseln. Sie sind zunächst rot und färben sich später gelb. Weibliche Korkeichen-Blüten stehen aufrecht jeweils zu zweit bis fünft in Blütenständen zusammen.
Früchte
Die typischen Eicheln können bis zu vier Zentimeter lang werden und sitzen halb in einem Fruchtbecher (Cupula). Die Eicheln sind glatt und glänzen Rotbraun. Ein Baum kann jährlich bis zu 30 Kilogramm Eicheln produzieren – eine reichhaltige Nahrung für Wild- und Haustiere.
Standort
Aufgrund ihres hohen Lichtbedarfs steht die Korkeiche am besten frei. Sie ist windfest und hitzeresistent bis 40 Grad, verträgt aber nur eher leichte Wintertemperaturen bis minus fünf Grad Celsius. Daher kann die Korkeiche nur in milden Klimaregionen sorglos ausgepflanzt werden. Der Standort sollte sonnig bis halbschattig sein.

Korkeichen benötigen viel Platz und werden deshalb auch auf Farmen weit auseinander gepflanzt
Boden
An den Boden hat die Korkeiche keine großen Ansprüche. Ob humos oder mager ist der Korkeiche weitestgehend egal, ebenso der pH-Wert, nur einen hohen Kalkgehalt toleriert sie nicht. Ein humusreicher, sandig-lehmiger Boden ist für die Korkeiche optimal.
Pflanzung
Pflanzen Sie die Korkeiche in strukturstabile, durchlässige Erde, die gerne einen Anteil an groben Partikeln wie Steinen und Splitt haben darf. Kübelpflanzen, die nach einigen Jahren umgetopft werden müssen, sollten sehr sorgsam behandelt werden, da sie auf Wurzelverletzungen empfindlich reagieren. Achten Sie darauf, beim Einpflanzen den Wurzelballen und die Pfahlwurzel nicht zu beschädigen.
Pflege
Zwar wächst die Korkeiche auch in trockenen Böden, bei langanhaltender Sommerhitze empfiehlt sich jedoch eine regelmäßige Wassergabe. In der Wachstumsphase zwischen April und September benötigt die Korkeiche im Kübel regelmäßige Düngergaben. Ausgepflanzten Eichen genügen je eine Portion Kompost oder Langzeitdünger im Frühjahr und eine im Hochsommer. In strengen Wintern und bei der Pflanzung im Kübel benötigt die Korkeiche einen Winterschutz. Breiten Sie über ausgepflanzte Korkeichen an sonnigen Standorten im Winter ein Schattiernetz, um den Baum vor Frosttrocknis zu schützen.
Schnitt
Als langsam wachsendes mediterranes Gehölz entwickelt sich die Korkeiche am schönsten, wenn sie ungehindert wachsen darf. Im Notfall kann im Spätwinter geschnitten werden. Vermeiden Sie aber einen Schnitt ins alte Holz.

Die Korkrinde der Eiche wird für Korkplatten und Flaschenverschlüsse genutzt
Verwendung
Mit ihren knorrigen Ästen und der malerischen Krone wirkt die Korkeiche wie ein Kunstwerk und sollte deshalb unbedingt in Einzelstellung präsentiert werden. Da die Korkeiche langsam wächst und nicht sehr groß wird, kann sie auch im Kübel die Terrasse oder den Wintergarten schmücken. In den Mittelmeerländern wird die Korkeiche als Nutzpflanze zur Korkgewinnung angebaut.
Vermehrung
Die Korkeiche wird durch Samen vermehrt. Legen Sie die Eicheln dazu über Nacht in Wasser ein. Dann setzen Sie die Samen etwa zwei Zentimeter tief in feuchte Anzuchterde und stellen den Topf an einem warmen Ort auf. Eine Abdeckung aus Folie oder eine Plastikhaube schützen vor Austrocknung. Nach einigen Wochen sollte die Eichel keimen, dann kann sie vorsichtig in Einzeltöpfe pikiert werden.
Krankheiten und Schädlinge
Verschiedene Schmetterlingsraupen ernähren sich von den Blättern der Korkeiche. Der Schwammspinner kann ganze Baumkronen kahl fressen. Der Prachtkäfer legt seine Eier ins Korkgewebe der Borke, der Große Eichenbock zerstört das Holz mit seinen Fraßgängen. Pilze auf der Wurzelscheibe der Korkeiche sind nicht schädlich. Sie gehen eine Symbiose mit den Wurzeln der Korkeiche ein und erhalten den Baum gesund. In sehr kalten Wintern wirft die eigentlich immergrüne Korkeiche ihr Laub ab.