Korkenzieherweide
Salix matsudana ‘Tortuosa’
Ungezwungen winden sich die Äste und Zweige der Korkenzieherweide ‘Tortuosa’ zu einem lebendigen Gesamtkunstwerk. Um zu wirken, braucht sie viel Freiraum im Garten.
Steckbrief
- Wuchstyp
-
- Kleinbaum
- Großstrauch
- Wuchshöhe
- von 800 cm bis 1200 cm
- Wuchsbreite
- von 250 cm bis 350 cm
- Wuchseigenschaften
-
- bizarr
- aufrecht
- Blütenfarbe
-
- weiß
- Blütezeit (Monat)
-
- März bis April
- Blütenform
-
- Kätzchen
- Blattfarbe
-
- grün
- Blattform
-
- länglich
- lanzettlich
- schmal lanzettlich
- Fruchtfarbe
-
- braun
- Fruchtform
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- Kapsel
- Licht
-
- sonnig
- Bodenart
-
- kiesig bis lehmig
- Bodenfeuchte
-
- mäßig trocken bis feucht
- ph-Wert
-
- alkalisch bis sauer
- Kalkverträglichkeit
-
- kalktolerant
- Nährstoffbedarf
-
- mäßig nährstoffreich
- Humus
-
- humusreich
- Zier- oder Nutzwert
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- malerischer Wuchs
- Winterhärte
-
- winterhart
- Klimazonen nach USDA
-
- 5
- Verwendung
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- Einzelstellung
- freiwachsende Hecken
- Pflanzgefäße
- Gartenstil
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- Parkanlage
- Topfgarten
Herkunft
Bei der Korkenzieherweide ‘Tortuosa’ handelt es sich um eine Züchtung der Chinesischen Weide (Salix matsudana) aus der Gattung der Weiden (Salix). Diese stammt ursprünglich aus dem ostasiatischen Raum.
Wuchs
Die Korkenzieherweide erreicht mit 50 bis 80 Zentimetern Zuwachs im Jahr schnell die Höhe eines 8 bis 12 Meter hohen Strauchs oder kleinen Baums. Dass dieser Sprint nicht in geraden Bahnen verläuft, zeigen die himmelwärts aufstrebenden, schnörkeligen Äste und spiralförmig verdrehten gelbgrünen Zweige. Das Schauspiel mündet in einer kuriosen Silhouette, die unter den sommergrünen Bäumen mit Ausnahme der Korkenzieherhasel einzigartig ist. Ein derart schnelles Wachsen fordert aber seinen Tribut: Korkenzieherweiden vergreisen nach 10 bis 15 Jahren recht früh und werden nicht älter als 80 Jahre. Die eiförmige Krone verliert beim Altern ihre geschlossene Form und die Äste werden brüchig. Durch einen regelmäßigen Rückschnitt kann man diesem Zustand aber gut entgegenwirken.
Blätter
Die schmalen, spitzen Blätter von Salix matsudana ‘Tortuosa’ drehen sich beim Sprießen um sich selbst und flattern mit einer Länge zwischen fünf und zehn Zentimetern munter im Wind. Auch das Farbenspiel der Blätter kann sich sehen lassen. Oberseits zeigt die Blattspreite ein frisches Grün, unterseits mutet sie bläulich bis weißlich an. Im November verfärben sich die sommergrünen Blätter fahlgelb.

Das Laub der Korkenzieherweide hat die typische Weidenform
Blüten
Die Blüten der einhäusigen Korkenzieherweide erscheinen im März und April als Kätzchen. Mit ihrem weißgrauen Farbton und einer Länge von zweieinhalb Zentimetern sind sie eher unauffällig.
Früchte
Bei den Früchten handelt es sich um braune Kapseln.
Standort
Nur sonnige Plätze sind für die Korkenzieherweide geeignet.
Boden
Das weitreichende Wurzelnetz der Korkenzieherweide filtert alle benötigten Nährstoffe und Wasser aus der Erde. Deshalb tolerieren Korkenzieherweiden fast alle Böden – Hauptsache, sie sind nicht dauerhaft trocken. Anspruchslos ist sie auch bezüglich des pH-Wertes: Sie wächst in einem sauren oder alkalischen Bodenmilieu gleichermaßen gut.
Pflanzung
Korkenzieherweiden werden in Töpfen angeboten. Da sie unkompliziert sind, können sie das ganze Jahr gepflanzt werden, Hauptsache es friert nicht. Die besten Zeiten sind aber nach wie vor das Frühjahr und der Herbst mit milden Temperaturen und feuchten Böden. Achten Sie beim Ausheben des Pflanzlochs darauf, dass es etwa doppelt so groß wie das Topfvolumen ausfällt. Für ein gutes Anwachsen der Wurzeln empfiehlt es sich, den Untergrund des Pflanzloches zu lockern. Außerdem sollten Sie ein Drittel Kompost und eine Handvoll Hornspäne unter den Aushub mischen. Der neue Gartenbewohner darf nicht tiefer in den Boden gepflanzt werden, als er vorher im Topf gestanden ist. Treten Sie die Erde nach dem Einfüllen rundum gut an und wässern sie das junge Gehölz. Da Salix matsudana ‘Tortuosa’ anfangs mit ihren flachen Wurzeln kaum Halt findet, sollten Sie ihr einen Stützpfahl gönnen. Tipp: Er wird vor dem Einpflanzen in den Boden geschlagen.
Pflege
Hat sich Salix matsudana ‘Tortuosa’ im Garten eingelebt, fordert sie kaum Zuwendung. Nur bei langanhaltender Trockenheit hilft eine großzügige Wassergabe ihr auf die Sprünge. Eine Portion Kompost im Jahr oder Hornspäne reichen aus, um sie zu ernähren. Wer allerdings eine Korkenzieherweide im Kübel hält, sollte sie regelmäßig wässern und mit Dünger versorgen. Generell freuen sich etablierte Gehölze über eine Mulchschicht. Denn sie hält im Sommer die Feuchtigkeit länger im Boden und schützt die Wurzeln im Winter vor Kälte. Denken Sie aber vor dem Ausbringen von Rindenmulch daran, Hornspäne zu verteilen, denn der Rindenmulch entzieht dem Boden beim Zersetzen Stickstoff. Den Winter überstehen freistehende Korkenzieherweiden meist problemlos. Die Kübel von Terrassenbewohnern sollte man mit Vlies oder Noppenfolie umwickeln.
Schnitt
Vital und formschön bleibt eine Korkenzieherweide nur, wenn man ihre Äste und Zweige regelmäßig auslichtet und einkürzt. Insbesondere gilt das für Salix matsudana ‘Tortuosa’ im Kübel. Es ist empfehlenswert, im zeitigen Frühjahr zur Schere zu greifen. Schneiden Sie die ältesten Haupttriebe mindestens alle zwei Jahre knapp über dem Boden ab. Dabei sollte die Hälfte bis zwei Drittel der Hauptäste stehenbleiben. Zudem müssen sich kreuzende, tote und kranke Triebe entfernt werden. Die verbleibenden Triebe kürzt man nur dann ein, wenn sie die Optik stören. Nach 10 bis 15 Jahren ist es ratsam, beherzt einen radikalen Rückschnitt vorzunehmen. Denn im Alter werden die Äste der Korkenzieherweide immer spröder. Und keine Angst: Sie treiben problemlos wieder aus.

Die Korkenzieherweide wächst als kleiner Baum oder großer Strauch
Verwendung
Eine Korkenzieherweide ist nicht für kleine Gärten geeignet. Sie wächst einfach zu rasant und braucht viel Platz. Zudem gründen ihre flachen Wurzeln weit tiefer, als man glaubt. Rohre oder Fundamente in der Nähe laufen Gefahr beschädigt zu werden. Wer nur einen kleinen Garten hat, ist mit der Korkenzieherhasel besser bedient. Die bizarren Zweige von Salix matsudana ‘Tortuosa’ sind zudem beliebte Schmuckstücke in der Vase.
Vermehrung
Korkenzieherweiden können leicht über Steckhölzer vermehrt werden, die im Herbst geschnitten werden. Dabei handelt es sich um einjährige, etwa 20 Zentimeter lange Triebe, an denen sich drei bis vier Triebknospen befinden. Achten Sie schon beim Schnitt darauf, wo oben und unten ist. Am besten schneiden Sie den Trieb dazu oben gerade und unten schräg gegenüber einer Knospe an. So lassen sich die Triebe später auch leichter in die Erde stecken. Den Winter werden die Steckhölzer eingelagert und im Frühjahr gesteckt.
Krankheiten und Schädlinge
Ihre Anfälligkeit für Pilzkrankheiten und Schädlinge ist der Schwachpunkt der Korkenzieherweide. Relativ häufig wird sie in feuchten Frühjahren vom Weidenschorf und manchmal von Marssonina-Pilzen befallen. Der Weidenschorf macht mit braunen Verfärbungen und vertrockneten Blättern auf sich aufmerksam. Schlimmstenfalls verfärben sich die Zweigspitzen schwarz. Die Marssonina-Pilzkrankheit fällt vor allem durch verdorrte Triebspitzen und später durch zwei bis drei Zentimeter lange braunschwarze Wucherungen auf. Alle betroffenen Pflanzenteile sollten Sie umgehend abschneiden und im Hausmüll entsorgen. Zudem sollte auch das Herbstlaub aufgesammelt und entsorgt werden, denn die Pilze überwintern auf den abgefallenen Blättern. Während sich die Korkenzieherweide bei entsprechenden Hygienemaßnahmen vom Weidenschorf meist erholt, ist bei schweren Fällen der Marssonina-Pilzkrankheit eine chemische Bekämpfung mit Fungiziden nötig. Gut zu wissen: Zu viel Stickstoff macht die Korkenzieherweide anfälliger gegenüber einem Pilzbefall.
Zu den wichtigsten Schädlingen zählen die Larven vom Weidenbohrer und die gefräßigen Weidenblattkäfer. Sie richten vor allem bei jungen Pflanzen schwere Schäden an.