Schwarze Krähenbeere
Empetrum nigrum
Die Schwarze Krähenbeere hat alles, was ein guter Bodendecker braucht: Sie wächst sehr dicht, ist immergrün, punktet mit tollem Beerenschmuck und stellt keine hohen Ansprüche an den Standort.
Steckbrief
- Wuchstyp
-
- Kleinstrauch
- Wuchshöhe
- von 30 cm bis 50 cm
- Wuchsbreite
- von 40 cm bis 60 cm
- Wuchseigenschaften
-
- flachwüchsig
- teppichbildend
- dicht
- Blütenfarbe
-
- violett
- rosa
- Blütezeit (Monat)
-
- Mai bis Juni
- Blütenform
-
- unauffällig
- Blüteneigenschaften
-
- unscheinbar
- Blattfarbe
-
- grün
- Blattform
-
- nadelförmig
- Blatteigenschaften
-
- immergrün
- Fruchtfarbe
-
- schwarz
- Fruchtform
-
- Beere
- Fruchteigenschaften
-
- essbar
- Licht
-
- sonnig bis absonnig
- Bodenart
-
- steinig bis sandig
- Bodenfeuchte
-
- feucht
- ph-Wert
-
- neutral bis sauer
- Kalkverträglichkeit
-
- kalkempfindlich
- Nährstoffbedarf
-
- nährstoffarm
- Humus
-
- humusreich
- Zier- oder Nutzwert
-
- Fruchtschmuck
- malerischer Wuchs
- Wildobst
- Winterhärte
-
- winterhart
- Klimazonen nach USDA
-
- 2
- Verwendung
-
- Bodendecker
- Pflanzgefäße
- Gartenstil
-
- Heidegarten
- Naturgarten
- Steingarten
- Topfgarten
Herkunft
Die Schwarze Krähenbeere (Empetrum nigrum) könnte man leicht für ein Heidekraut halten. Früher bildete der niederliegende, immergrüne Zwergstrauch eine eigene Familie der Krähenbeerengewächse, wird heute aber zu den Heidekrautgewächsen (Ericaceae) gezählt. Die heimische Art kommt in Heiden, lichten Kiefernwäldern und an eher trockenen Stellen in Mooren vor. In Norddeutschland besiedelt sie zudem Dünengebiete der Nord- und Ostsee. Man trifft sie in Mittelgebirgen wie dem Schwarzwald oder Bayerischen Wald bis in die Alpen an. Der Verbreitungsschwerpunkt einer Unterart liegt in Skandinavien. Im hohen Norden verarbeitet man die schwarzen Früchte, die Empetrum den botanischen Artnamen nigrum gaben, schon seit Jahrhunderten zu Säften und Kompott. In Lappland verwendete man die Beeren sogar zum Färben von Stoffen.
Wuchs
Der Wuchs des nicht mehr als 50 Zentimeter hohen Zwergstrauchs ist kissenförmig mit bis zu 60 Zentimeter langen Trieben. Am Naturstandort bildet die Schwarze Krähenbeere daher rasenartige Matten. Will man das Heidekrautgewächs im Garten als Bodendecker verwenden, rechnet man fünf bis acht Stück pro Quadratmeter.
Blätter
Die glänzend grünen Blätter sind nadelförmig und sitzen rund um den Stängel. Dadurch deckt die immergrüne Art dicht ab.

Die Schwarze Krähenbeere bildet schnell dichte Matten und ist daher ein toller, anspruchsloser Bodendecker
Blüten
Die Schwarze Krähenbeere blüht unscheinbar im Mai in einem rosa-purpurfarbenen Ton.
Früchte
Sind die Blüten bestäubt, reifen ab August erbsengroße, schwarze Beeren. Die essbaren Früchte sind reich an Vitamin C, stecken voller abwehrstärkender Antioxidantien und sollen noch gesünder sein als Blaubeeren. Allerdings schmecken sie leicht säuerlich-bitter und eher fade. Begehrt sind sie bei Vögeln. Der Name Krähenbeere rührt von der Verbreitung des Heidekrautgewächses durch Krähen, die ihre Früchte essen und die Samen ausscheiden.
Standort
Die Schwarze Krähenbeere bevorzugt sonnige Lagen, gedeiht aber bis in den lichten Schatten.
Boden
Vom Heidegarten bis zum Steingarten: Der Krähenbeere ist jeder Boden recht, solange es sich nicht um fetten Lehm- und sehr kalkreichen Boden handelt. Ideal wäre ein saurer, humoser, am besten feuchter Sand-, Kies- oder Torfboden. Der botanische Name Empetrum in der Bedeutung "auf dem Fels wachsend" gibt jedoch schon einen Hinweis darauf, wie anspruchslos das Heidekrautgewächs ist. Naturbedingt kommt der genügsame Zwergstrauch mit kargsten Böden zurecht.

Auch karge Standorte sind für die Schwarze Krähenbeere kein Problem
Pflanzung
Der Herbst ist für Heidekrautgewächse wie Empetrum nigrum die beste Pflanzzeit. Der Boden ist noch warm vom Sommer und bekommt schon wieder mehr Feuchtigkeit. Haben Sie die Pflanze ausgetopft, reißen Sie den festen Ballen (ein gut durchwurzelter Ballen ist ein Zeichen guter Qualität) von unten mit den Händen in der Mitte auf. Das erleichtert der Pflanze das Einwurzeln. Haben Sie die Pflanze in die Erde gesetzt und fest angedrückt, schlämmen Sie das Polster mit Gießwasser ein, damit sich die Erde an den Ballen schmiegt.
Pflege
Die Schwarze Krähenbeere ist absolut pflegeleicht. Obwohl sie einen eher feuchten Boden liebt, ist sie erstaunlich trockenheitstolerant. Mit einer Frosthärte bis minus 45 Grad Celsius gehört die Schwarze Krähenbeere zu den winterhärtesten Gartenpflanzen. Außerdem ist sie unempfindlich gegenüber starken Temperaturschwankungen.
Schnitt
Regelmäßiger Schnitt der Spitzen im zeitigen Frühjahr hält die Zwergsträucher vital und verhindert, dass sie aus der Mitte heraus verkahlen.
Verwendung
Unter Heide-Liebhabern ist Empetrum nigrum, insbesondere die farbigen Sorten, eine beliebte Strukturpflanze, die den Heidegarten bereichert. In der Natur prägt sie mit Besenheide (Calluna vulgaris), Glockenheide (Erica tetralix) und Moosbeere (Vaccinium) ganze Landschaftsstriche. Man kann sie großzügig als Bodendecker auf allen mageren Böden einsetzen. Ihre immergrünen Polster schmücken Steingärten mit sauren Böden. Und selbst in der Kübelbepflanzung entdeckt man sie immer häufiger als Strukturgeber. Besonders schöne Farbtupfer setzt man mit goldgelben Sorten. In voller Sonne ist die Laubfärbung am eindrucksvollsten.

Empetrum nigrum ‘Bernstein’, eine Sorte der Schwarzen Krähenbeere, zeigt eine außergewöhnliche Laubfärbung und macht auch im Topf eine gute Figur
Sorten
‘Bernstein’ leuchtet im Sommer quittengelb. Später geht die dekorative Laubfärbung ins Grünliche über und nimmt zum Winter hin eine fast orange Tönung an. Zitronengelb präsentiert sich ‘Zitronella’ über den Sommer. Sie bleibt mit 10 bis 15 Zentimetern schön kompakt. Die Blüten sind blass rosafarben. ‘Irland’ ist eine Verbesserung der Art. Sie wächst noch flacher und gleichmäßiger.
Vermehrung
Die Anzucht durch Aussaat der Samen ist möglich. Im Handel findet man vegetativ vermehrte Pflanzen.
Krankheiten und Schädlinge
Die Schwarze Krähenbeere ist weder krankheits- noch schädlingsanfällig.