Kriechender Hahnenfuß
Ranunculus repens
Als tief wurzelndes Unkraut macht sich der Kriechende Hahnenfuß bei Gärtnern und Ackerbauern unbeliebt. Die gefüllte Sorte ‘Pleniflorus’ verzaubert dagegen als Mini-Ranunkel im Naturgarten.
Steckbrief
- Wuchstyp
-
- Staude
- Wuchshöhe
- von 10 cm bis 60 cm
- Wuchseigenschaften
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- aufrecht
- Ausläufer
- Blütenfarbe
-
- gelb
- Blütezeit (Monat)
-
- Mai bis September
- Blütenform
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- 5-zählig
- Einzelblüte
- Schalenblüten
- Blattfarbe
-
- grün
- Blattform
-
- 3-zählig
- eingeschnitten
- fiederteilig
- Blatteigenschaften
-
- immergrün
- Fruchtform
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- Nussfrucht
- Fruchteigenschaften
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- Selbstaussaat
- Licht
-
- sonnig bis halbschattig
- Bodenart
-
- lehmig bis tonig
- Bodenfeuchte
-
- frisch bis feucht
- Kalkverträglichkeit
-
- kalktolerant
- Nährstoffbedarf
-
- nährstoffreich
- Humus
-
- humusreich
- Zier- oder Nutzwert
-
- Blütenschmuck
- Heilpflanze
- Nektar- oder Pollenpflanze
- heimische Wildpflanze
- Giftigkeit
-
- giftig
- Winterhärte
-
- winterhart
- Klimazonen nach USDA
-
- 3
- Lebensbereiche
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- GR2
- GR3
- FR2
- FR3
- Verwendung
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- Blumenbeete
- Blumenwiesen
- Verwilderung
- Rabatten
- Gartenstil
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- Blumengarten
- Naturgarten
- Wassergarten
- Bienenfreundlich
- bienenfreundliche Pflanze
- Heilwirkung
- Heilpflanze
Lebensraum
Der Kriechende Hahnenfuß aus der mindestens 400 Arten umfassenden Gattung Hahnenfuß (Ranunculus), die zur Familie der Hahnenfußgewächse (Ranunculaceae) zählt, kommt in einer Vielzahl von Lebensräumen vor. Auf feuchten Wiesen, an Wegrändern und an Ufersäumen findet man ihn ebenso wie auf Überflutungsflächen oder in Bruch- und Auwäldern. Auf Brachflächen siedelt er sich als typische Pionierpflanze ebenso rasch an wie – zum Ärger der Gärtner – im Rasen. Auch in Wäldern findet man den Kriechenden Hahnenfuß immer wieder. An seinen Standorten steigt er bis in die subalpine Zone hinauf. Ranunculus repens ist ein Stickstoffzeiger. "Sieben-Jahrs-Magd" lautet ein volkstümlicher Name, denn will man ihn wieder loswerden, wo er sich einmal angesiedelt hat, so dauert das viele Jahre.
Vorkommen
Ranunculus repens ist in ganz Eurasien heimisch. Nur in Teilen Indiens und im Südosten Chinas fehlt er. Auf dem amerikanischen Kontinent ist die Pflanze ebenso eingebürgert wie in Australien, Neuseeland und in der Arktis auf passenden Standorten.
Vermehrung und Ausbreitung
Der Kriechende Hahnenfuß breitet sich – wie der deutsche Name schon sagt – kriechend aus. Dazu verlässt er sich auf seine Stängel, die sich in den Blattachsen immer wieder bewurzeln – hier besteht Ähnlichkeit mit der Erdbeere. An jedem Knoten bildet sich so eine neue rosettenartige Pflanze, die wiederum Ausläufer schiebt. So bilden sich ausgedehnte teppichartige Bestände. Die Samen benötigen zur Überwindung der Keimhemmung eine Kältephase.
Wuchs
Der Kriechende Hahnenfuß ist eine immergrüne Staude, die zwischen 10 und 60 Zentimeter hoch wird. Bis zu 50 Zentimeter reichen die Wurzeln in den Boden, man kann sie nur mit der Grabegabel beseitigen. Ranunculus repens ist in allen Teilen giftig, wobei der Ranunculin-Gehalt nur Bruchteile von dem des Scharfen Hahnenfußes (Ranunculus acris) beträgt. Der Saft kann Hautreizungen hervorrufen.

Die vegetative Vermehrung vom Kriechenden Hahnenfuß (Ranunculus repens) erfolgt durch Ausläufer. So breiten sich die Pflanzen rasch im Rasen aus und bilden mit ihren gelben Blüten leuchtende Teppiche
Blätter
Die Grundblätter des Kriechenden Hahnenfußes sind dreizählig geteilt, die Abschnitte fiederteilig und tief eingeschnitten, wobei der mittlere Abschnitt stets einen deutlich längeren Stiel besitzt als die beiden Seitenblättchen. Dieser Stiel dient auch zur Unterscheidung vom Scharfen Hahnenfuß, ebenso der kriechende Wuchs.
Blüten
Zwischen Mai und September öffnen sich die fünfzähligen, glänzenden Schalenblüten vom Kriechenden Hahnenfuß in leuchtendem Gelb. Sie entspringen einzeln den Blattachsen und sitzen auf langen, gefurchten Stielen. Auf den kronblattartigen, gebuchteten Nektarblättern befindet sich eine Nektardrüse. Auffällig sind die zahlreichen Staubblätter. Die behaarten Kelchblätter liegen erst an, später werden sie zurückgeschlagen. Originelle Eigenheit der Pflanzen: Ranunculus repens wird auch durch Regen bestäubt. Das Wasser füllt die schüsselartigen Blüten, sodass der Pollen auf die Narbe geschwemmt wird.
Früchte
Nach der Blüte bilden sich einsamige Nussfrüchte aus, an ihrer Spitze sitzt ein kleiner, sichelförmiger Stachel.
Standort
Der Kriechende Hahnenfuß wächst in der Sonne ebenso wie im Halbschatten. Bei weniger Licht fällt die Blüte entsprechend geringer aus. Nur tiefer Schatten wird von den Pflanzen gemieden. Die Art ist sehr frosthart.
Boden
Der Kriechende Hahnenfuß wächst in der Natur bevorzugt auf gut mit Wasser versorgten Standorten. Mit zeitweiliger Staunässe kommt er gut zurecht, nicht aber mit Trockenstress. Sandböden werden deshalb gemieden, lehmige und tonige Standorte präferiert.
Ökologischer Wert
Verschiedenste Insekten, unter anderem Schwebfliegen, Wildbienen und Hummeln, schätzen Ranunculus repens als Nektarspender. Das Laub der Hahnenfußgewächse dient als Raupenfutter.

Kriechender Hahnenfuß zieht verschiedene Insekten an, die sich dann auf den gelben Blüten tummeln
Verwendung im Garten
Die Wildart findet im Garten kaum Verwendung, der Kriechende Hahnenfuß wird eher als Unkraut wahrgenommen. Ganz anders sieht das mit der sehr alten Sorte ‘Pleniflorus’ aus, die vor allem wegen ihrer goldgelben Pomponblüten, die Ranunkeln im Miniformat ähneln, gepflanzt wird. "Goldknopf" nennt man sie auch im Volksmund. Vorsicht: Auch Ranunculus acris ‘Multiplex’ trägt diesen Namen. In Naturgärten mit frischem und feuchtem Boden, beispielsweise am Gewässer- oder Gehölzrand, findet sich für die attraktive Sorte auf jeden Fall ein passender Platz. ‘Pleniflorus’ besitzt bis zu neun Zentimeter lange dreieck-förmige Grundblätter, die an langen Stielen sitzen. Der Blütenstand besteht aus Rispen mit bis zu zwei Zentimeter breiten Einzelblüten, die sich durch viele Kronblätter und blassgelbe Kelchblätter auszeichnen. Das Zentrum ist grün gefärbt. Diese Form ist steril, sodass sie sich nicht so vehement durch Samen ausbreitet wie die Wildart.
Verwendung als Heilpflanze
Vor allem in der Homöopathie setzt man Ranunculus-repens-Globuli bei emotionalen Gemütsbildern ein.
Kriechenden Hahnenfuß pflanzen und pflegen
Ein ausreichend feuchter Boden ist die Voraussetzung für unkompliziertes Wachstum. Wenn die gefüllten Blütenköpfe der Sorte ‘Pleniflorus’ umfallen, schneidet man sie zurück. Bei der Pflege sollte man wegen der Gefahr der Hautreizungen durch den Saft Handschuhe tragen.
Krankheiten und Schädlinge
Ranunculus repens ist außerordentlich robust. Blattflecken können bei den Pflanzen auf eine Bakterienerkrankung hinweisen.