Lagerstroemia, Kreppmyrte
Lagerstroemia indica
Die Lagerstroemia, auch Flieder des Südens oder Kreppmyrte genannt, ist ein Exot mit hohem Zierwert. In milden Regionen wächst er sogar im Garten.
Steckbrief
- Wuchstyp
-
- Baum
- Strauch
- Wuchshöhe
- von 300 cm bis 700 cm
- Wuchseigenschaften
-
- aufrecht
- mehrstämmig
- Blütenfarbe
-
- rot
- rosa
- weiß
- Blütezeit (Monat)
-
- Juli bis Oktober
- Blütenform
-
- Rispen
- Blattfarbe
-
- grün
- Blattform
-
- elliptisch
- länglich
- verkehrt eiförmig
- Blatteigenschaften
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- Herbstfärbung
- Fruchtform
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- Kapsel
- Licht
-
- sonnig
- Bodenart
-
- lehmig
- Bodenfeuchte
-
- mäßig feucht bis feucht
- Nährstoffbedarf
-
- nährstoffreich
- Humus
-
- humusreich
- Zier- oder Nutzwert
-
- Blütenschmuck
- Giftigkeit
-
- ungiftig
- Klimazonen nach USDA
-
- 7
- 8
- Lebensbereiche
-
- G3
- GR3
- Verwendung
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- Einzelstellung
- Pflanzgefäße
- Wintergarten
- Gartenstil
-
- Topfgarten
- Bienenfreundlich
- bienenfreundliche Pflanze
Herkunft
Die Lagerstroemia (Lagerstroemia indica) stammt, anders als der botanische Name andeutet, nicht aus Indien, sondern aus China und Korea. Benannt wurde sie nach dem Schweden Carl Magnus von Lagerström (1691–1759), Direktor der Schwedischen Ostindien-Kompanie und Bekannter von Carl von Linné, der sie dem Botaniker von einer China-Reise mitbrachte. Botanisch gesehen zählt das Ziergehölz, das auch als Flieder des Südens oder Chinesische Kreppmyrte bekannt ist, zur Familie der Weiderichgewächse (Lythraceae).
Lagerstroemia indica ist die einzige bei uns in Mitteleuroapa winterharte Art innerhalb ihrer Gattung. Allerdings nur bedingt: Da sie für unsere Breiten eigentlich immer noch zu frostempfindlich ist, kann sie nur in milden Gegenden und Weinanbaugebieten in den Garten ausgepflanzt werden. Üblicherweise findet man die Kreppmyrte bei uns daher in Kübeln auf Balkon oder Terrasse. In Südeuropa ist das Ziergehölz allerdings ein beliebter Straßenbaum und sehr häufig anzutreffen.
Wuchs
Bei der sommergrünen Lagerstroemia handelt es sich um einen 300 bis 700 Zentimeter hohen mehrtriebigen Strauch oder Baum. Als Kübelpflanze erreicht die Kreppmyrte im Durchschnitt aber nur Höhen zwischen 300 und 500 Zentimetern. Ihr Stamm ist von einer glatten, rötlich-braunen Rinde umgeben. Die spätere Borke lässt sich in Platten ablösen. Die Zweige sind vierkantig.
Blätter
Die Blätter stehen dicht an den Zweigen und werden drei bis sieben Zentimeter lang. Sie sind elliptisch bis verkehrt-eiförmig oder länglich, vorne mal abgerundet, mal zugespitzt. Die Blattoberseite ist dunkelgrün, die Unterseite entlang der Mittelrippe behaart. Im Herbst nimmt das Laub der Lagerstroemia eine prächtige, gelbe bis orangerote Färbung an.

Im Herbst färben sich die Blätter der Lagerstroemia herrlich bunt
Blüten
Zur Blütezeit von Ende Juli bis September und Oktober ähnelt die Kreppmyrte ein wenig unserem Flieder (Syringa): Seine Blüten stehen ebenfalls in langen, endständigen Rispen. Die Blütenfarbe reicht von zartem Rosa bis zu kräftigem Rot. Es sind mittlerweile aber auch Sorten mit weißen oder violetten Blüten erhältlich. Allen gemein ist, dass sie im Lauf der Blütezeit verblassen. Die Blütenblätter sind am Rand gekräuselt.
Früchte
Im Herbst entwickeln sich kleine, vier- bis sechskantige Fruchtkapseln, die die Samen der Kreppmyrte enthalten.
Standort
Da die Lagerstroemia nur bei lang anhaltender Wärme zur Blüte gelangt, benötigt sie einen vollsonnigen Standort. Gleichzeitig sollte er gut belüftet sein, damit die Pflanze nach einem Regenguss schnell wieder abtrocknet.

Wählen Sie für die Lagerstroemia einen vollsonnigen Platz auf Ihrer Terrasse
Substrat
Gepflanzt wird der Flieder des Südens vorzugsweise in hochwertige Kübelpflanzenerde mit hohem Nährstoff- und Humusgehalt. Die Zugabe von Blähton, Sand oder Kies verhindert, dass sich das Substrat verdichtet. Durchlässigkeit ist aber nicht nur bei der Topfkultur sehr wichtig: Wenn Sie Ihre Lagerstroemia in den Garten pflanzen, muss die Erde ebenfalls eine gute Drainage aufweisen und locker sein.
Gießen
Die Kreppmyrte benötigt eine gleichmäßig feuchte Erde. Bei zu trockenem Boden wirft sie schnell ihre Blütenknospen ab.
Düngen
Von März bis September sollte der Flieder des Südens alle 7 bis 14 Tage mit einem hochwertigen flüssigen Kübelpflanzendünger versorgt werden. Eine Langzeitdüngung mit Stäbchen kommt ebenfalls infrage.
Umtopfen
Etwas aufwendig, aber nicht zu vermeiden: Umtopfen ist bei der Lagerstroemia etwa einmal im Jahr fällig … vorzugsweise im zeitigen Frühjahr zu Beginn der neuen Gartensaison. Bei älteren Pflanzen reicht ein zwei- bis dreijähriger Rhythmus.
Schneiden
Da die Blüten wie beim Schmetterlingsflieder immer an den neuen Trieben gebildet werden, sollten Sie die Lagerstroemia nach dem Laubabwurf zurückschneiden. Je kräftiger die neuen Triebe sind, desto reicher wird die Blüte.
Überwinterung oder Winterschutz
Kreppmyrten im Topf sollten unbedingt rechtzeitig von Terrasse oder Balkon eingeräumt werden und im Haus oder im unbeheizten Wintergarten bei kalten fünf Grad Celsius überwintern. Da sie ihr Laub abwerfen, ist ihr Lichtbedarf im Winter nicht besonders hoch. Ein halbschattiger bis schattiger Standort ist dann ideal. Halten Sie das Substrat weiterhin leicht feucht. Eine ausgepflanzte Lagerstroemia muss bei uns selbst in milden Regionen mit einem Winterschutz versehen werden – Gießen ist draußen allerdings überflüssig.

Einige Sorten der Lagerstroemia haben weiße Blüten
Sorten
Aufgrund der unterschiedlichen Wuchshöhen sollten Sie Ihren Flieder des Südens je nach Art der Kultivierung – im Freiland oder im Topf – auswählen. Ansonsten entscheiden rein die persönlichen farblichen Vorlieben. Bewährte Sorten sind Lagerstroemia indica ‘Rubra’ (intensiv leuchtende, rosarote Blüten), Lagerstroemia indica ’Alba’ (rosa Knospen, die sich zu weißen Blüten öffnen) oder Lagerstroemia indica ‘Superviolacea’ (violette Blüten, rotes Herbstlaub).
Vermehrung
Im Frühjahr oder Sommer können Sie die Lagerstroemia durch Stecklinge vermehren, die sie in einem Topf mit einem Gemisch aus Sand und Anzuchterde setzen. Eine hohe Luftfeuchte fördert die Wurzelbildung. Eine Aussaat ist ebenfalls möglich, die Samen müssen im Herbst aber frisch verwendet werden, weil sie schnell ihre Keimfähigkeit verlieren.
Krankheiten und Schädlinge
Die Lagerstroemia hat leider häufiger mit Mehltau, einer Pilzerkrankung, zu kämpfen. Vor allem, wenn sie zu kalt steht. Im Winterquartier können gelegentlich Spinnmilben auftreten.