Leimkraut
Silene uniflora
Mit seinen strahlend weißen Blütenkelchen verschönert das vielblütige Klippen-Leimkraut im Sommer Mauerkronen, Fugen und Steingärten.
Steckbrief
- Wuchstyp
-
- Staude
- Wuchshöhe
- von 20 cm bis 25 cm
- Wuchsbreite
- von 25 cm bis 30 cm
- Wuchseigenschaften
-
- flachwüchsig
- polsterbildend
- horstbildend
- Blütenfarbe
-
- weiß
- Blütezeit (Monat)
-
- Juni bis August
- Blütenform
-
- Einzelblüte
- Schalenblüten
- Blattfarbe
-
- grün
- Blattform
-
- breit lanzettlich
- ganzrandig
- Blatteigenschaften
-
- wintergrün
- Fruchtfarbe
-
- braun
- Fruchtform
-
- Kapsel
- Licht
-
- sonnig
- Bodenart
-
- steinig bis sandig
- Bodenfeuchte
-
- trocken bis frisch
- ph-Wert
-
- alkalisch
- Kalkverträglichkeit
-
- kalkliebend
- Nährstoffbedarf
-
- nährstoffarm
- Humus
-
- humusarm
- Zier- oder Nutzwert
-
- Blütenschmuck
- Nektar- oder Pollenpflanze
- heimische Wildpflanze
- Winterhärte
-
- winterhart
- Klimazonen nach USDA
-
- 3
- Lebensbereiche
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- ST1
- FS
- Verwendung
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- Bodendecker
- Dachbegrünung
- Einfassungen
- Gruppenpflanzung
- Trockenmauern
- Gartenstil
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- Dachgarten
- Naturgarten
- Steingarten
Herkunft
Das Klippen-Leimkraut (Silene uniflora, ehemals Silene maritima) ist eine der 600 bis 700 Arten umfassenden Pflanzen aus der Gattung der Leimkräuter (Silene), welche im Laufe der Jahrhunderte in der botanischen Nomenklatur unterschiedliche Gliederungen erfahren hat. Silene uniflora gehört wie die Rote Lichtnelke (Silene dioica) zur botanischen Familie der Nelkengewächse (Caryophyllaceae). Wie sein Name beschreibt, wächst das Klippen-Leimkraut hauptsächlich an Strand- und Küstenfelsen entlang der westeuropäischen Küste und der nördlichen Ostseeküste. In Island ist das Leimkraut auf der ganzen Insel heimisch. Aufgrund seines ähnlichen Aussehens wird das Klippen-Leimkraut gelegentlich mit dem Traubenkropf-Leimkraut (Silene vulgaris) verwechselt.
Wuchs
Das mit etwa 25 Zentimetern niedrig wachsende Leimkraut ist eine ausdauernd und krautig wachsende Pflanze, welche am geeigneten Standort dichte Polster bildet. Im Sommer zeigt das Leimkraut einen dichten Blütenteppich. Die kahlen Stängel von Silene uniflora verholzen im unteren Bereich. Die Pflanze ist gut frosthart.
Blätter
Die fleischigen Laubblätter des Leimkrauts sind von graugrüner Farbe und breit lanzettlicher Form. Auch sie sind wie die Stängel unbehaart. Die Blätter sitzen wechselständig am Trieb und sind mit einer dünnen Wachsschicht bedeckt. In milden Gebieten bleibt das Laub von Silene uniflora den ganzen Winter über grün.

Silene uniflora (hier die Sorte ‘Compacta’) bildet dichte Horste aus, die von Juni und August über und über mit Blüten besetzt sind
Blüten
Der stark aufgeblähte, violett gemusterte Blütenkelch von Silene uniflora besitzt an der Krone fünf weiße Blütenblätter. Diese erreichen einen Durchmesser von etwa 2,5 Zentimetern. Leimkraut blüht zwischen Juni und August. Seine Blüten sind bei Schmetterlingen äußerst beliebt.
Früchte
Aus den Blüten entwickeln sich attraktive bis zu zehn Millimeter lange braune Samenkapseln, die sich von der Spitze her fünfteilig öffnen, um die winzig kleinen warzigen und nierenförmigen Samen freizugeben.
Standort
Natürlicherweise liebt das Leimkraut die Nähe zu Gewässern und einen vollsonnigen Standort. Es wächst an Ufern und Stränden, aber auch in Felsspalten und an Hängen.
Boden
Der typische Boden für das Klippen-Leimkraut ist durchlässiger, steiniger, sandiger oder schotteriger Untergrund, welcher kalkhaltig und stark basisch sein sollte. Als Salzpflanze taucht es auch immer wieder an durch Streusalz überlasteten Straßenrändern auf.

Leimkraut wächst bevorzugt auf steinigen Böden und in Felsspalten
Pflanzung
Setzen Sie Leimkraut immer in Gruppen, zum Beispiel an den Beetrand als Einfassungspflanze oder in kleinen Tuffs. Für eine flächendeckende Pflanzung benötigen Sie etwa 10 bis 15 Pflänzchen pro Quadratmeter. Kompakter Gartenboden muss vor der Pflanzung unbedingt gelockert und mit einer Drainage aus Kies oder Sand versehen werden.
Pflege
Silene uniflora ist äußerst pflegeleicht und am richtigen Standort vollkommen anspruchslos. In sehr trockenen Sommern empfiehlt sich eine gelegentliche Wassergabe. Auf Düngergaben können Sie gänzlich verzichten.
Teilen
Werden die Horste zu groß, kann das Leimkraut im Herbst oder im Frühjahr geteilt werden. Für die Vitalität der Pflanze ist das aber nicht notwendig.
Verwendung
Als Schmetterlingsmagnet sollte das Klippen-Leimkraut in keinem naturnahen Garten fehlen. Zur Verzierung von Mauerkronen, Trockenmauern, Dachgärten, Treppen oder Steppen- und Steingärten dient es ebenfalls hervorragend und kommt in Kombination mit Blaukissen, Polster-Phlox und Mauerpfeffer toll zur Geltung. Als Einfassungspflanze ziert Silene uniflora Beetränder und Wege. Und auch als Kübelschmuck und Unterpflanzung von Hochstämmchen zeigt sich das leicht überhängende Klippen-Leimkraut dekorativ. Die Blätter des Klippen-Leimkrauts sind roh als Salatbeigabe oder Wildkraut essbar.
Sorten

Silene uniflora ‘Druett’s Variegated’ ist eine auffällig panaschierte Sorte, die nur etwa zehn Zentimeter hoch, aber dafür bis zu 50 Zentimeter breit wird
Eine beliebte Gartenvariante des Klippen-Leimkrauts ist die Sorte Silene uniflora ‘Weißkehlchen’. Ihre Kelche sind nicht violett, sondern grünlich gemustert. Ihre schalenförmigen weißen Blütenblätter sind am Rand leicht gekräuselt. Die Sorte ‘Druett’s Variegated’ trägt weiß umrandete Laubblätter. ‘Rosea’ ist eine seltene, zartrosafarbene Auslese.
Vermehrung
Vermehren Sie das Klippen-Leimkraut am besten durch Teilung, denn die Horste vergrößern sich mit den Jahren von allein. Auch eine ganzjährige Aussaat der lichtkeimenden Samen ist möglich. Bringen Sie die Saat am gewünschten Platz aus und halten Sie sie während der vierwöchigen Keimdauer feucht.
Krankheiten und Schädlinge
Für das robuste Klippen-Leimkraut sind bei der Gartenkultur weder Krankheiten noch Schädlinge von Bedeutung.