Löwenmäulchen
Anthirrinum majus
Pflegeleicht und blütenstark: Farbenfrohe Löwenmäulchen gehören seit vielen Jahrzehnten landauf und landab zu den beliebtesten Sommerblumen. Hier finden Sie Tipps zu Pflanzung und Pflege.
Steckbrief
- Wuchstyp
-
- einjährig
- Wuchshöhe
- von 20 cm bis 100 cm
- Blütenfarbe
-
- gelb
- orange
- rot
- rosa
- weiß
- mehrfarbig
- Blütezeit (Monat)
-
- Juni bis September
- Blütenform
-
- Ähre
- Rispen
- Blattfarbe
-
- grün
- Blattform
-
- elliptisch
- länglich eiförmig
- zugespitzt
- Licht
-
- sonnig
- halbschattig
- Bodenart
-
- sandig bis lehmig
- Bodenfeuchte
-
- frisch bis mäßig feucht
- ph-Wert
-
- neutral bis schwach sauer
- Kalkverträglichkeit
-
- kalkempfindlich
- Nährstoffbedarf
-
- mäßig nährstoffreich bis nährstoffreich
- Humus
-
- humusreich
- Zier- oder Nutzwert
-
- Blütenschmuck
- Verwendung
-
- Blumenbeete
- Blumensträuße
- Gruppenpflanzung
- Pflanzgefäße
- Rosenbegleiter
- Gartenstil
-
- Bauerngarten
- Blumengarten
- Topfgarten
- Bienenfreundlich
- bienenfreundliche Pflanze
Herkunft
Das Große Löwenmäulchen (Antirrhinum majus) ist die bekannteste Art aus der Gattung der Löwenmäuler (Antirrhinum), welche ehemals der Familie der Braunwurzen (Scrophulariaceae) zugeordnet wurde, heute aber zu den Wegerichgewächsen (Plantaginaceae) gehört. Es stammt aus den eher trockenen Mittelmeerzonen und wächst dort wild in Felsspalten und Mauern. Bereits seit dem 15. Jahrhundert wird das Löwenmäulchen als Garten- und Schnittblume gezüchtet und gehört daher fest ins Repertoire der einjährigen Sommerblumen. Im regionalen Sprachgebrauch kennt man das Große Löwenmaul auch als "Froschgoscherl", "Kalbsmaul" oder "Hundskopf".
Wuchs
Das Löwenmäulchen ist eine einjährige Sommerblume und wächst krautig. Es kann je nach Zuchtform zwischen 20 und 100 Zentimeter Wuchshöhe erreichen.
Blätter
Die Blätter des Löwenmäulchens sind gegenständig angeordnet und haben eine eiförmige bis länglich-elliptische, zugespitzte Form.

Zweifarbiges Zwerg-Löwenmäulchen
Blüten
Die Blüte des Löwenmäulchens besteht aus mehreren Einzelblüten, die an kurzen Stielen eng zusammenstehen, sodass sie einer Ähre oder Rispe ähneln. Bei leichtem Druck öffnet sich die Blüte wie ein kleiner Mund. Die Blütenfarben reichen von Weiß über Gelb und Orange bis zu verschiedenen Rot- und Rosatönen. Dabei trägt die "Unterlippe" einen charakteristischen gelben Fleck. Besonders attraktiv sind die weit verbreiteten Pastelltöne und auch zweifarbige Züchtungen sind im Handel erhältlich. Die Blütezeit des Löwenmäulchens reicht von Juni bis September.

Bei Druck auf die Blüte öffnet sich das Löwenmaul
Standort und Boden
Wie der echte Löwe schätzt das Große Löwenmaul einen warmen Boden. Ideal sind daher nährstoffreiche, nicht zu trockene kalkarme Gartenböden in voller Sonne, sofern die Hitze dort nicht zu groß ist. Auch halbschattige Standorte sind möglich. Wichtig ist ein rasches Abtrocknen der Blätter nach einem Regenguss, der Standort sollte also einigermaßen luftig sein. Das Substrat darf leicht sauer sein, daher eignet sich Rhododendron-Erde gut für die Pflanzung. Aber auch in einer guten Kübelpflanzen-Erde wächst das Löwenmäulchen anstandslos.
Aussaat und Pflanzung
Da das Löwenmäulchen einjährig ist, muss es jedes Jahr neu ausgesät werden. Damit die Pflanzen schon ab Juni blühen, sät man die feinen Samen bereits ab Januar bis März in Anzuchtschalen aus. Die Lichtkeimer werden dabei nur leicht in die Anzuchterde gedrückt und das Substrat feucht gehalten. Als Kaltkeimer sollten die Samen mitsamt Anzuchterde zunächst einige Wochen in den Kühlschrank gestellt werden. Zum Keimen brauchen die Pflänzchen dann an einem hellen Ort mit rund 20 Grad Raumtemperatur. Zwei bis drei Wochen nach der Keimung sollten die Löwenmäulchen kühler, bei etwa 15 Grad, weiterwachsen. So abgehärtet pflanzt man die kleinen Löwenmäulchen ab Mitte April ins Beet.
Leichte Nachtfröste kann ein gut angewurzeltes Löwenmäulchen aushalten, bei starken Spätfrösten schützt eine Vliesabdeckung. Ab Ende Mai kann man auch direkt ins Beet aussäen, das führt aber zu einer etwas später einsetzenden Blüte. Im Gewächshaus vorgezogene Pflanzen aus dem Pflanzenhandel können direkt ins Beet gesetzt werden. Dabei empfiehlt sich je nach Wuchshöhe ein Pflanzabstand von 10 bis 50 Zentimetern. Achtung: Alle Zuchtformen des Löwenmäulchens neigen zum Verwildern.

Als Schnittblume ziert das Löwenmäulchen Sommersträuße, Vasen und Tischdekorationen
Pflege
Damit die Jungpflanzen sich besser verzweigen, knipst man anfangs die Triebe in einer Höhe von 10 Zentimetern ab. Später hilft regelmäßiges bodennahes Ausputzen dabei, die Blühfreude des Löwenmäulchens anzuregen. Für seine ausdauernde Blütenpracht benötigt das Löwenmäulchen regelmäßig Dünger. Geeignet sind Kompost, Hornspäne oder 14-tägig flüssiger Blühpflanzendünger. Gegossen wird nach Bedarf mit kalkarmem Regenwasser, wobei das Löwenmäulchen trockenen Boden besser toleriert als Staunässe. Dennoch sollte die Erde nie völlig austrocknen.
Achtung: Hohe Sorten sind häufig nicht standfest, daher ist es sinnvoll, sie mit Stäben zu stützen.
Verwendung
Als Sommerblüher lassen sich mittelhohe und hohe Löwenmäulchen-Sorten im Beet gut mit anderen Sommerblumen und Stauden wie Chrysanthemen, Schmuckkörbchen (Cosmos), Studentenblumen, Sommerastern (Callistephus), Rittersporn (Delphinium), Glockenblumen (Campanula) oder Ballonblumen (Platycodon) kombinieren. Reservieren Sie am besten ganze Beetpartien für bunte Löwenmäulchen-Mischungen. Sie sind tolle farbenfrohe Leuchtfeuer im bunt gemischten Garten. Niedrige und Zwergformen eignen sich für den Steingarten, zur Beeteinfassung oder als Kübel- und Balkonblumen. Die hohen Formen des Löwenmäulchens eignen sich außerdem als Schnittblumen.

Im Sommerblumenbeet gesellt sich das rote Löwenmäulchen zum rosablühenden Schmuckkörbchen
Sorten
Beim Großen Löwenmaul werden die Hybrid-Gruppen nach ihrer Wuchshöhe gestaffelt: Hohe Formen erreichen 60 bis 100 Zentimeter, halbhohe 40 bis 60 Zentimeter und Zwergformen bleiben unter 40 Zentimeter. Alle Hybrid-Gruppen gibt es in verschiedensten Farben. Im Gartenfachhandel werden meist Farbmischungen als Saatgut angeboten. Löwenmäulchen ‘Rosella’ gehört zu den hohen Formen und bezaubert mit rosafarbenen, weit geöffneten Blüten. Die niedrige Sorte ‘Twinny Peach’ wächst kompakt und wird nur 25 Zentimeter hoch. Die apricotfarbenen Blüten der Mini-Variante sind gefüllt und wetterfest. Die ebenfalls niedrige Sorte ‘Bronze Dragon’ beeindruckt mit ihren rosafarbenen und weißen Blüten auf fast schwarzen Laubblättern. Tipp: Wer eine hängende Art für Ampeln und Kästen sucht, greift zum Hängenden Löwenmäulchen (Antirrhinum pendula).
Vermehrung
Werden die abgeblühten Blütenstände nicht entfernt, bilden sich Samen, die nach einer Selbstaussaat im Boden überwintern und im nächsten Jahr neu austreiben. Die Jungpflanzen können dann im Frühsommer umgesetzt werden. Wer gezielt die besten Sorten erhalten und vermehren möchte, kann etwa sechs Wochen nach der Blüte die reifen Samenkapseln absammeln, die Samen herausschütteln, über den Winter dunkel und trocken aufbewahren und im nächsten Frühjahr aussäen.

Löwenmaulrost zeigt sich an den Blattunterseiten
Krankheiten und Schädlinge
So robust Löwenmäulchen gegen Schädlinge sind, so sehr können Pilzkrankheiten sie plagen. Ob Löwenmaulrost, Echter oder Falscher Mehltau: Sie alle besiedeln die länglich-spitzen Blätter dann, wenn diese ständig feucht sind. Deshalb sind zugige, offene Standorte von Vorteil, an denen das Laub nach Regen rascher abtrocknet. Gegen die Pilze selbst helfen Pflanzenschutzmittel auf Schwefelbasis. Steht das Löwenmäulchen im Kübel zu nass, kann Wurzelfäule auftreten.
Häufig gestellte Fragen
Wie sehen Löwenmäulchen aus?
Die einjährigen Sommerblumen zeichnen sich vor allem durch ihre interessanten Blüten aus, die als Einzelblüten direkt am Trieb sitzen. Drückt man eine Blüte leicht zusammen, öffnet sie sich wie ein kleiner Mund. Auf der Unterlippe findet man einen markanten Fleck. Je nach Art und Sorte sind die Blüten weiß, rosa, gelb, orange oder in verschiedenen Rosa- und Rottönen gefärbt. Insgesamt erreichen die Sommerblume Wuchshöhen zwischen 20 und 100 Zentimetern.
Sind Löwenmäulchen Lichtkeimer?
Ja, Löwenmäulchen gehören zu den Lichtkeimern. Das bedeutet, dass die Samen bei der Anzucht nur ganz leicht in die Erde gedrückt werden sollten. Außerdem sind sie auch Kaltkeimer. Deshalb stellt man die Anzuchtschale mit den Samen zunächst einige Wochen in den Kühlschrank, bevor man sie bei etwa 20 Grad keimen lässt.
Wann kann man Löwenmäulchen pflanzen?
Löwenmäulchen kann man ab Mitte April in ein Blumenbeet pflanzen.
Wann blühen Löwenmäulchen?
Die Blüten vom Löwenmäulchen öffnen sich in der Regel von Juni bis September.
Ist das Löwenmäulchen winterhart?
Das Löwenmäulchen ist einjährig und muss jedes Jahr neu ausgesät werden. Gut eingewurzelt, hält es zwar leichte Nachtfröste aus. Jedoch sollte man die Sommerblume mit einem Vlies abdecken, wenn stärkerer Spätfrost zu erwarten ist.