Madonnenlilie
Lilium candidum
Die strahlend weißen Sternblüten der Madonnenlilie sind der Inbegriff der Reinheit. Bei richtiger Pflege und einem geeigneten Standort entfaltet Lilium candidum ihre volle Eleganz gleichermaßen im Beet wie im Topf.
Steckbrief
- Wuchstyp
-
- Zwiebel
- Wuchshöhe
- von 80 cm bis 150 cm
- Wuchsbreite
- von 0 cm bis 0 cm
- Wuchseigenschaften
-
- aufrecht
- horstbildend
- Blütenfarbe
-
- weiß
- Blütezeit (Monat)
-
- Juni bis Juli
- Blütenform
-
- dicht
- endständig
- mehrblütig
- Trichter
- Blüteneigenschaften
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- stark duftend
- ungefüllt
- zwittrig
- Blattfarbe
-
- grün
- Blattform
-
- breit lanzettlich
- Licht
-
- sonnig bis absonnig
- Bodenart
-
- sandig bis lehmig
- Bodenfeuchte
-
- mäßig trocken bis frisch
- ph-Wert
-
- alkalisch bis neutral
- Kalkverträglichkeit
-
- kalkliebend
- Nährstoffbedarf
-
- nährstoffreich
- Humus
-
- humusreich
- Zier- oder Nutzwert
-
- Blütenschmuck
- Duftplanze
- Heilpflanze
- Nektar- oder Pollenpflanze
- Giftigkeit
-
- ungiftig
- Winterhärte
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- winterhart
- Verwendung
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- Blumenbeete
- Blumensträuße
- Gruppenpflanzung
- Rosenbegleiter
- Gartenstil
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- Apothekergarten
- Bauerngarten
- Blumengarten
- Rosengarten
Herkunft
Die Madonnenlilie (Lilium candidum) ist Mitglied der großen Gattung der Lilien (Lilium) aus der Familie der Liliengewächse (Liliaceae). Sie ist in den östlichen Regionen des Mittelmeers beheimatet und gehört zu den bekanntesten und am längsten kultivierten Lilien-Arten. Als Symbol der Reinheit wird die Madonnenlilie in der christlichen Mystik eng mit der Jungfrau Maria verknüpft, was ihr auch ihren deutschen Trivialnamen eingebracht hat.
Wuchs
Madonnenlilien wachsen ausdauern und krautig. Ihre Blütenstängel werden bis zu 1,50 Meter hoch. Aus der bis zu neun Zentimeter breiten Zwiebel entfaltet sich eine bodenständige Blattrosette.
Blätter
Die etwa 20 Zentimeter langen, breit-lanzettlichen grünen Laubblätter stehen in einer Rosette und ziehen im Winter nicht vollständig ein. Einzelne Blätter sind bei der Madonnenlilie auch wirtelig rings um den Stängel angeordnet.
Blüten
Das Markenzeichen der Madonnenlilie sind ihre reinweißen Blüten. Bis zu zwanzig große Blüten stehen an einem Stiel zusammen. Die 6 bis zu 15 Zentimeter langen Blütenblätter wölben sich leicht nach hinten und präsentieren die langen Staubfäden und den Griffel im Zentrum. Die eleganten, wunderbar duftenden Blüten der Madonnenlilie öffnen sich im Juni und Juli und kündigen den meteorologischen Hochsommer an. Achtung: Der Blütenstaub von Lilien verursacht auf Kleidung und Tischwäsche nur schwer entfernbare Flecken. Bei Schnittblumen empfiehlt sich also das Entfernen der Staubgefäße.

Im Juli öffnet die Madonnenlilie ihre schneeweißen Blüten
Standort
Madonnenlilien lieben geschützte, sonnige Standorte, die idealerweise etwas vor der prallen Mittagssonne geschützt sind.
Boden
Am besten pflanzen Sie Madonnenlilien in gut durchlässigen sandig-lehmigen Gartenboden, in dem sich auch im Winter keine Staunässe bildet, da die Zwiebel dann sehr leicht fault. Die kalkliebende Pflanze bevorzugt einen Boden mit alkalischem pH-Wert, verträgt aber auch noch leicht saure Erde.
Pflanzung
Die Pflanzung der Madonnenlilie unterscheidet sich deutlich von der anderer Lilien-Arten. So ist die beste Pflanzzeit für die Madonnenlilie nicht im Herbst, sondern bereits im August. Da die Zwiebeln in dieser Zeit im Handel nur schwer erhältlich sind, sollte man sich schon im Vorjahr damit eindecken. Im Gegensatz zu anderen Lilien kommen die Zwiebeln der Madonnenlilie in Abständen von 30 bis 50 Zentimetern auch nur höchstens fünf Zentimeter tief in die Erde, sodass ihre Spitzen fast noch aus der Erde herausragen. Setzen Sie die Zwiebel auf eine Drainage aus einer Handvoll Sand oder Splitt. Nach dem Auffüllen sollte der Boden leicht gewölbt sein, damit Regenwasser ablaufen kann. Anschließend alles leicht abdecken, um Austrocknung zu verhindern. Madonnenlilien können sowohl ins Beet als auch in den Topf gepflanzt werden.

Auch die Zwiebeln der Madonnenlilien sind weiß
Pflege
Während ihrer Wachstumszeit muss die Madonnenlilie im Beet regelmäßig gewässert und gedüngt werden. Nach der Blüte werden die abgestorbenen Blütenstände entfernt. Bringen Sie im Herbst eine Mulchdecke aus Kompost über den Zwiebeln aus. Madonnenlilien im Topf brauchen, außer einer guten Drainage, ebenfalls eine regelmäßige Wasser- und Nährstoffversorgung. Idealerweise arbeitet man vor der Pflanzung Langzeitdünger in das Substrat ein. Wird der Stängel sehr hoch, empfiehlt sich eine Stütze.
Verwendung
Die Madonnenlilie steht gern an sonnig-warmen Plätzen vor Gehölzen und ist der Star im Staudenbeet. Wer einen römischen Garten hat, sollte diese Schönheit unbedingt pflanzen. Gute Begleiter sind Rosen, Rittersporn oder Lavendel. Weitere passende Nachbarn im Beet sind Prachtstauden wie Feinstrahl und Orientalischer Mohn in Weiß oder Rosa. Dazwischen machen sich auflockernde Stauden mit zarten Blüten wie Sterndolde, Glockenblumen, Katzenminze oder filigrane Gräserschönheiten gut. Madonnenlilien lassen sich in Topfkultur toll mit Beet- und Balkonpflanzen wie Felicia oder Verbenen kombinieren.

Madonnenlilien bilden einen schönen Kontrast zu Gehölzen mit dunklem Laub
Vermehrung
Die Madonnenlilie kann hierzulande nur über Zwiebeln und nicht über Samen vermehrt werden. Nach etwa drei Jahren bildet sie Brutzwiebeln aus, die abgetrennt und neu eingesetzt werden können. Darf sich die Madonnenlilie an einem Standort ungestört etablieren, vermehrt sie sich dort mit den Jahren von selbst.
Eine ergiebige Vermehrung ist außerdem über einzelne Zwiebelschuppen möglich, denen noch ein Stückchen des Zwiebelbodens anhaftet. Sie werden im Frühjahr in Anzuchtschalen mit feuchter Aussaaterde gesteckt, der man zuvor etwas Algenkalk beigemischt hat. Innerhalb weniger Wochen bilden sich an der Schuppenbasis neue Triebknospen.
Krankheiten und Schädlinge
Steht die Madonnenlilie zu nass, fault die Zwiebel. In diesem Fall ist die Pflanze nicht mehr zu retten. Der häufigste Schädling, der die Madonnenlilie befallen kann, ist das Lilienhähnchen. Der knallrote Käfer frisst runde Löcher in die Lilienblätter. Eine Generation kann eine ganze Pflanze kahlfressen. Regelmäßiges Absammeln der Käfer dezimiert den Befall. Im schlimmsten Fall muss die Pflanze mit Schädlingsbekämpfungsmitteln behandelt werden.