Pflanzen

Märzenbecher, Frühlings-Knotenblume

Leucojum vernum

Der Märzenbecher ist schneller, als sein Name verspricht. Denn er blüht oft schon im Februar, manchmal sogar früher als sein Familienmitglied, das Schneeglöckchen. Mit seinen weißen, glockenförmigen Blüten ist er aber mindestens genauso schön.

Wuchstyp
  • Zwiebel
Wuchshöhe
von 10 cm bis 30 cm
Wuchsbreite
von 0 cm bis 0 cm
Wuchseigenschaften
  • aufrecht
  • überhängend
  • Selbstaussaat
Blütenfarbe
  • weiß
Blütezeit (Monat)
  • Februar bis April
Blütenform
  • Einzelblüte
  • Glocken
Blüteneigenschaften
  • leicht duftend
  • ungefüllt
Blattfarbe
  • grün
Blattform
  • linealisch
  • lineallanzettlich
Fruchtfarbe
  • grün
Licht
  • halbschattig bis schattig
Bodenart
  • sandig bis lehmig
Bodenfeuchte
  • frisch bis feucht
ph-Wert
  • schwach alkalisch bis schwach sauer
Kalkverträglichkeit
  • kalktolerant
Nährstoffbedarf
  • nährstoffreich
Humus
  • humusreich
Zier- oder Nutzwert
  • Blütenschmuck
  • heimische Wildpflanze
Giftigkeit
  • schwach giftig
Winterhärte
  • winterhart
Klimazonen nach USDA
  • 5
Lebensbereiche
  • GR2
  • GR3
  • FR2
  • FR3
Verwendung
  • Blumenbeete
  • Blumenwiesen
  • Gruppenpflanzung
  • Unterpflanzung
  • Verwilderung
Gartenstil
  • Blumengarten
  • Steingarten
  • Waldgarten
Bienenfreundlich
bienenfreundliche Pflanze

Herkunft

Der Märzenbecher (Leucojum vernum) wird auch Märzbecher oder Frühlings-Knotenblume genannt und stammt aus der Familie der Amaryllisgewächse (Amaryllidaceae). Der zweite Name geht auf den auffallenden Fruchtknoten zurück. Er liegt oberhalb der Blütenglocke und wirkt wie eine knotenartige Verdickung des Blütenstiels. Ein zweites sicheres Erkennungsmerkmal sind die charakteristischen hellgrünen Spitzen der weißen Blütenblätter.

Die Heimat des Märzenbechers sind Auenwälder und feuchte Laubmischwälder in Süd- und Mitteleuropa. Größere, streng geschützte Vorkommen gibt es in Deutschland auf der fränkischen Alb und im südlichen Niedersachsen. Die Pflanze steht auf der Roten Liste der gefährdeten Pflanzenarten. Sie darf nicht am Naturstandort ausgegraben, sondern sollte immer im Fachhandel erworben werden, um die Bestände nicht weiter zu dezimieren.

Wuchs

Die Zwiebelblume wird 10 bis 30 Zentimeter hoch und zieht nach dem Verblühen im April sehr früh wieder ein – oft ist sie schon Ende Mai wieder verschwunden und beginnt ihre für Zwiebelgewächse typische und bis zum nächsten Frühjahr andauernde Ruhephase. Der Märzenbecher ist wie alle Knotenblumen ein sehr ausdauerndes, krautiges Gewächs, das Zwiebeln als Überdauerungsorgane ausbildet. Diese sind vier bis fünf Zentmeter groß, eirund und besitzen eine braunrote Außenhaut. Aus der Zwiebel treiben im Frühjahr grundständige, linealische Blätter sowie ein einzelner Blütenstiel.

Blätter

Die Blätter sind grundständig und wachsen aufrecht in die Höhe. Sie glänzen in intensivem Dunkelgrün.

Blüten

Pro Stiel bilden Märzenbecher in der Regel nur ein bis zwei Blütenglocken aus. Diese hängen glockenförmig herab. Die Blütenblätter (Petale) sind strahlend weiß und haben an den Spitzen grüne Flecken. Die Blütezeit beginnt sehr früh und dauert von Februar bis April.

Standort

Der bevorzugte Standort des mehrjährigen Märzenbechers ist halbschattig bis schattig. In der direkten Sonne gedeiht er nicht.

Leucojum vernum

Der schattenliebende Märzenbecher zeigt sich im Frühjahr auch wildwachsend im Wald

Boden

Der Frühjahrsblüher wächst bevorzugt auf nährstoffreichen und nicht zu trockenen, mäßig sauren Lehmböden mit hohem Humusanteil. Im Garten kommt der Märzenbecher mit fast jeder Bodenart klar, nur zu trocken darf der Untergrund nicht sein.

Märzenbecher pflanzen

Pflanzzeit für die Zwiebeln des Märzenbechers ist von September bis Oktober. Sie werden etwa zehn Zentimeter tief in den Boden gesetzt, der Pflanzabstand beträgt ebenfalls zehn Zentimeter.

Pflege

Der frostharte Märzenbecher benötigt nur wenig Pflege. Nach dem Setzen der Frühlings-Knotenblume muss man meist zwei Jahre warten, bis sie die ersten Blüten ausbildet. Wurden die Zwiebeln in mit Kompost angereicherte Erde gesetzt, ist in den folgenden Jahren keine Düngung erforderlich. Nimmt die Blühwilligkeit irgendwann ab, versorgt man die Pflanzen beim Austrieb im zeitigen Frühjahr mit einem Volldünger. Nach der Blüte kann man die Blütenstände abschneiden, falls man keine Selbstaussaat der Pflanzen wünscht. Das Laub sollte vollständig verwelkt sein, bevor man es entfernt. Achtung: Alle Pflanzenteile des Märzenbechers sind giftig. Kinder oder Haustiere sollten nicht in die Nähe der Pflanze gelangen.

Verwendung

In kleinen Gruppen am Gartenteich sorgt er noch vor der Sumpfdotterblume (Caltha palustris) für die ersten Blüten. Er harmoniert sehr gut mit der Schachbrettblume (Fritillaria meleagris), die ebenfalls feuchtere Böden bevorzugt. Auch im humusreichen Boden unter laubabwerfenden Bäumen und Sträuchern macht der Märzenbecher eine gute Figur. Um eine gute Flächenwirkung zu erzielen, sollte man im Herbst immer Gruppen aus mindestens zehn Zwiebeln setzen. So kommt die verhältnismäßig kleine Pflanze gut zur Geltung. Geeignete Partner sind Winterlinge (Eranthis hyemalis), Krokusse (Crocus) und Strahlen-Anemonen (Anemone blanda).

Märzenbecher

Märzenbecher bringen Leichtigkeit und Eleganz ins Beet

Wo sich die Knotenblume wohlfühlt, verwildert sie schnell – das heißt, sie breitet sich durch die Bildung von Brutzwiebeln und Selbstaussaat aus.

Knotenblume vermehren

Wie alle Zwiebelpflanzen verjüngen sich Knotenblumen, indem sie Tochterzwiebeln ausbilden. Diese können nach dem Vergilben des Laubs aus der Erde genommen und neu gesetzt werden. Exemplare, die durch Selbstaussaat entstanden sind, können Sie im Spätsommer ausgraben und an einen anderen Standort pflanzen. Da sich die Pflanzen nur langsam entwickeln, vergehen meistens mehrere Jahre bis zur ersten Blüte. Eine gezielte Aussaat in Anzuchtschalen lohnt sich daher meist nicht.

Krankheiten und Schädlinge

Wühlmäuse lieben Zwiebelblumen – da bildet der Märzenbecher leider keine Ausnahme. Ist das Problem in Ihrem Garten bekannt, sollten Sie die Pflanze von Anfang an in Pflanzkörbe aus Draht setzen, um ihre Zwiebeln vor den gefräßigen Nagern zu schützen. An Schädlingen können Narzissenfliegen auftreten. Sie lassen sich nur erfolgreich bekämpfen, wenn man den Befall rechtzeitig erkennt und die Zwiebeln für zwei Stunden in heißes Wasser (44 Grad Celsius) einlegt. Auf diese Weise werden die Larven abgetötet.

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