Pflanzen

Mahonie

Mahonia aquifolium

Mahonien sind das ganze Jahr über ein Hingucker im Garten: Mit glänzendem Laub, gelben Blüten und dunkelblauen Beeren bieten sie ein abwechslungsreiches Farbenspiel.

Wuchstyp
  • Kleinstrauch
Wuchshöhe
ca. 150 cm
Wuchsbreite
ca. 100 cm
Wuchseigenschaften
  • ausladend
  • Ausläufer
  • dicht
  • buschig
Blütenfarbe
  • gelb
Blütezeit (Monat)
  • April bis Mai
Blütenform
  • Trauben
Blüteneigenschaften
  • leicht duftend
Blattfarbe
  • grün
Blattform
  • gefiedert
  • gezähnt
Blatteigenschaften
  • immergrün
  • Herbstfärbung
  • Winterfärbung
  • Austriebsfärbung
Fruchtfarbe
  • blau
Fruchtform
  • Beere
Fruchteigenschaften
  • essbar
  • Selbstaussaat
Licht
  • absonnig bis halbschattig
Bodenart
  • kiesig bis lehmig
Bodenfeuchte
  • trocken bis feucht
ph-Wert
  • schwach alkalisch bis sauer
Kalkverträglichkeit
  • kalktolerant
Nährstoffbedarf
  • mäßig nährstoffreich
Humus
  • humusreich
Zier- oder Nutzwert
  • Blütenschmuck
  • Fruchtschmuck
  • Blattschmuck
  • Duftplanze
  • Vogelschutz
Giftigkeit
  • schwach giftig
Winterhärte
  • winterhart
Klimazonen nach USDA
  • 5
Verwendung
  • Einzelstellung
  • Gruppenpflanzung
  • Sichtschutz
  • Straßenbegrünung
  • Unterpflanzung
Gartenstil
  • Parkanlage
  • Waldgarten
Bienenfreundlich
bienenfreundliche Pflanze

Herkunft

Die Mahonie (Mahonia aquifolium), auch unter den Bezeichnungen Mahonia oder Gewöhnliche Mahonie bekannt, stammt ursprünglich aus Nordamerika, wo sie vor allem im Gebiet zwischen Oregon und British Columbia verbreitet ist. Dort wächst der Strauch auf nahrhaften und feuchten Böden als Unterholz. Inzwischen ist die Mahonie aber auch bei uns verwildert und findet sich vielerorts in Nadelwäldern. Der attraktive und pflegeleichte Kleinstrauch stammt aus der Familie der Sauerdorngewächse (Berberidaceae).

Wuchs

Die immergrüne Mahonie wächst relativ langsam als etwa ein- bis eineinhalb Meter hoher, breitbuschiger Kleinstrauch mit vielen Trieben.

Blätter

Die Blätter der Mahonie sind immergrün, ledrig glänzend, dunkelgrün und im Austrieb unpaarig gefiedert. Die Blätter werden bis zu 30 Zentimeter lang, haben fünf bis neun Fiederblättchen, die am Rand dornig gezähnt sind. Der frische Austrieb ist oft kräftig kupferrot gefärbt und auch im Herbst und Winter – vor allem nach strengem Frost – sind die gelackten Blätter rot getönt. Verwechslungsgefahr besteht mit der Europäischen Stechpalme (Ilex aquifolium). Doch während die Mahonie gelbe Blüten und blau bereifte Früchte ausbildet, sind die Blüten der Stechpalme rosa bis weiß und ihre Früchte rot.

Mahonie (links) wird gerne mit Ilex (rechts) verwechselt

Blüten

Die gelben Blüten von Mahonia aquifolium erscheinen in goldgelben Glöckchen und aufrechten Trauben von April bis Mai. Sie duften nach Honig und sind eine wichtige Futterquelle für viele Insekten, da das Nektarangebot um diese Zeit noch gering ist. Der Honigertrag ist übrigens enorm: Würde man einen 500 Quadratmeter großen Hausgarten nur mit Gewöhnlicher Mahonie bepflanzen, könnte man über zwei Kilogramm Honig daraus gewinnen.

Früchte

Ab August reifen an der Mahonie schwach giftige, blauschwarze Beeren heran. Die erbsengroßen, sauren Früchte der Gewöhnlichen Mahonie werden von Vögeln gern als Nahrungsquelle genutzt. Sie sind auch für Menschen essbar. Größere Mengen roher Beeren können jedoch zu Magenverstimmungen führen. Verwendung finden sie in Gelees und Likören. In Amerika, wo die Beeren "Oregon-Trauben" oder "Rosinen von Oregon" heißen, werden sie zu Wein verarbeitet.

Früchte der Mahonie

Die Früchte der Mahonie sind bei Vögeln sehr beliebt

Standort

Die Mahonie bevorzugt einen geschützten Platz im Halbschatten, kommt aber auch mit sonnigen und schattigen Standorten zurecht.

Boden

Die Gewöhnliche Mahonie ist ein robustes Gehölz, das grundsätzlich auf jedem durchlässigen Gartenboden gedeiht, von trocken bis feucht. Ist der Boden extrem trocken, ist allerdings von einem zu sonnigen Standort abzuraten. Der pH-Wert sollte zwischen sauer und neutral liegen.

Pflanzung

Die beste Pflanzzeit für die Mahonie ist das Frühjahr. Heben Sie ein Pflanzloch aus, das etwas breiter und tiefer als der Ballen ist. Mischen Sie den Aushub mit etwas Hornspäne, bevor sie damit nach dem Einsetzen der Pflanze das Loch wieder füllen, um Mahonia aquifolium optimale Startbedingungen zu schaffen. Gießen Sie den Kleinstrauch nach der Pflanzung gut an.

Pflege

Die Mahonie ist sehr pflegeleicht. Während extremer Trockenperioden freut sie sich über gelegentliche Wassergaben. Sollte sie sich im Garten über ihre Ausläufer zu stark ausbreiten, kann man diese einfach abstechen.

Schnitt

Gegen ein Verkahlen hilft ein regelmäßiger Schnitt. Dadurch verzweigen sich die Pflanzen besser, sind wuchsstärker und steigern die Blütenleistung im nächsten Frühjahr. Während Sie niedrig wachsende Sorten nach der Blüte nur ein wenig einkürzen sollten, können Sie höhere Exemplare bei Bedarf ruhig um die Hälfte zurückschneiden. Selbst alte Mahonien lassen sich neu aufbauen: Vergreiste Exemplare können Sie im Spätwinter radikal zurückschneiden, sobald keine starken Fröste mehr zu erwarten sind. Auf die Blüte müssen Sie dann allerdings einmal verzichten.

Mahonie mit Raureif überzogen

Mit Raureif überzogen ist das immergrüne Laub der Mahonie auch im Winter ein echtes Highlight

Verwendung

Sie können die Mahonie gut als Strukturgehölz zwischen höheren Gehölzen im Hintergrund und Stauden im Vordergrund einsetzen. Sie eignet sich zudem als Unterpflanzung großer Sträucher und Bäume, da sie Wurzeldruck gut verträgt.

Sorten

Bei der ausgezeichneten Sorte ‘Apollo’ sind die goldgelben Trauben noch etwas größer als bei der Normalform der Gewöhnlichen Mahonie. Die Sorte wird bis zu einem halben Meter hoch und bildet meist zahlreiche dottergelbe Blüten aus. ‘Dart’s Delight’ wächst niedrig und zeigt im Austrieb bronzefarbene Blätter, die später grün werden. ‘Hillary’ zeichnet sich durch zahlreiche Ausläufer sowie glänzend grünes Laub aus. Die zahlreichen Blüten sind hellgelb. ‘Mirena’ wächst straff aufrecht und dicht. Die Sorte wird über einen Meter hoch. Die schwefelgelben Blüten stehen in dichten, rundlichen und endständigen Trauben. Die Früchte sind besonders reich an Zucker und Säure. Zudem ist die Sorte resistent gegen Rost und Mehltau. Eine höhere Sorte (bis 1,60 Meter) ist ‘Undulata’ mit großen und am Rand stark gewellten Blättern. Die robuste Sorte weist zahlreiche tiefgelbe Blüten auf. Gerne verwendet wird auch die Sorte ‘Atropurpurea’, deren Laub sich im Herbst und Winter auffallend dunkelrot bis bronzebraun färbt.

Mahonia aquifolium ‘Atropurpurea’

Mahonia aquifolium ‘Atropurpurea’ färbt sich im Herbst und Winter dunkelrot bis bronzebraun

Neben zahlreichen Sorten gibt es noch einige Kreuzungen mit Mahonia aquifolium. So ist Mahonia x heterophylla, die Verschiedenblättrige Mahonie, aus einer Kreuzung mit Mahonia fortunei (Kleine Mahonie, Fortunes Mahonie) entstanden. Dabei handelt es sich um einen etwa eineinhalb Meter hohen Strauch, dessen Zweige anfangs rot sind. Die Blätter sind glänzend dunkelgrün, Früchte werden kaum ausgebildet. Bei Mahonia x wagneri (Wagner Mahonie) handelt es sich um eine Kreuzung aus Mahonia aquifolium und Mahonia pinnata (Fiederblättrige Mahonie). Beliebte Sorten sind unter anderem ‘Fireflame’ mit breitem und aufrechtem Wuchs und die ebenfalls hohe Sorte ‘Hasting’s Elegant’, die wegen ihrer Robustheit geschätzt wird. Mahonia x media ist eine Kreuzung aus der Japanischen Mahonie (Mahonia japonica) und der Lomariablättrigen Mahonie (Mahonia lomariifolia). Eine schöne Sorte ist dabei Mahonie ‘Winter Sun’.

Vermehrung

Die Vermehrung der Gewöhnlichen Mahonie erfolgt sowohl über unterirdische Ausläufer als auch über Samen, die durch Vögel verbreitet werden. Wenn Sie Ihre Mahonie über Samen vermehren möchten, sollten die Beeren schon vor der Vollreife geerntet werden, da die Samen ansonsten zur Keimhemmung neigen. Dann können sie direkt im Freiland ausgesät werden.

Mehltau an einer Mahonie

Der Echte Mehltau überzieht die Mahonienblätter mit einem weißlichen Belag

Krankheiten und Schädlinge

Grundsätzlich ist die Gewöhnliche Mahonie robust gegenüber Pflanzenkrankheiten und Schädlingen. Einige Sorten sind anfälliger für Blattrost als andere. Entfernen Sie befallene Blätter rechtzeitig. Ein zu feuchter und schattiger Standort kann Mehltau fördern. Befallene Blätter sollten sofort entfernt werden. Hat sich der Mehltau bereits stark ausgebreitet, helfen Fungizide wie Compo Universal Pilz-frei oder Fungisan Rosen- und Gemüse-Pilzfrei von Neudorff.

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