Malven: Fleißige Sommerblüher
Die Stockrose (Alcea rosea) gehört zu den bekanntesten Malvengewächsen. In Gruppen gesetzt, kommt der natürliche Charme der etwa zwei Meter hohen Riesen besonders gut zur Geltung. Aber es gibt noch viel mehr zauberhafte Pflanzen aus der Malven-Familie. Wir stellen die Schönsten vor.

Einjährige Bechermalve mit weißem Blütenflor
Zugegeben, der Begriff Dauerblüher ist schon etwas überstrapaziert. Zu den Malven und ihren Verwandten passt er dennoch wunderbar. Viele verausgaben sich derart, dass sie bereits nach zwei, drei Jahren verschwinden. Fühlen sie sich wohl, kommen sie jedoch wieder, und das ganz von allein – wie die Stockrose, die Moschus- und die Wilde Malve.
Malven sind kurzlebige Schönheiten
Zwar lässt sich das Leben der Malven durch Rückschnitt verlängern, vital bleiben auf Dauer aber nur Bestände, die sich immer wieder aussäen und verjüngen können. Für Blumenmischungen, die zunehmend in öffentlichen und privaten Gärten ausgesät werden, sind kurzlebige Pflanzen wie die dunkelviolette Mauretanische Malve (Malva sylvestris ssp. mauritiana) optimale Kandidaten. Langlebiger ist dagegen die weniger bekannte Kreuzung aus Stockrose (Alcea rosea) und Echtem Eibisch (Althaea officinalis), die dem ungarischen Züchter Kovats in der zweiten Hälfte des vergangenen Jahrhunderts gelungen ist. Zu diesen Bastardmalven (x Alcalthaea suffrutescens) – wie der wenig charmante deutsche Name lautet – gehören die Sorten ‘Parkallee’ (hellgelb), ‘Parkfrieden’ (hellrosa) und ‘Parkrondell’ (dunkelrosa). Ihre Blüten sind etwas kleiner als bei gewöhnlichen Stockrosen, dafür sind die knapp zwei Meter hohen Pflanzen standfester und weniger anfällig für den Malvenrost.

Blüte und Samen der Mauretanischen Malve. Sie sät sich im Garten zuverlässig aus
Malven: Tolle Sorten
Keinerlei Probleme in dieser Hinsicht hat der beliebte Strauch-Eibisch (Hibiscus syriacus), ein weiteres Malvengewächs aus der Gruppe der Blütensträucher, das mit seinen diversen Blütenfarben über viele Jahre die Gärten schmückt. Die Buschmalve (Lavatera olbia) zählt ebenfalls zu den mehrjährigen, wenn auch nicht ganz winterharten Gehölzen. Sie ist streng genommen ein Halbstrauch, da ihre Triebe nur an der Basis verholzen. Je nach Sorte blüht sie den ganzen Sommer bis zum späten Herbst in Weiß, Rosa oder Rot. Die Sorte ‘Barnsley’ blüht bis Oktober und ist dankbar für Winterschutz. Ähnlich in Wuchs und Blüte und damit besser für kalte Regionen geeignet, ist die Thüringer Strauchpappel (L. thuringiaca).
Zu echten Hinguckern im Staudenbeet entwickeln sich die aus Nordamerika stammenden Präriemalven (Sidalcea) mit ihren grazilen Blütenkerzen. Wilde Malven (Malva sylvestris) und ihre Sorten zeichnen sich durch dunkle Äderungen in der Blütenmitte aus. Sie finden als Heil- und Küchenpflanze Verwendung. Zu den Wilden Malven zählt ‘Zebrina’ mit ihren purpurviolett gestreiften Blüten. Die Moschusmalve (Malva moschata) verdankt ihren Namen den leicht nach Moschus duftenden Blüten.

Die Wilde Malve (Malva sylvestris) ist eine heimische Malvenart
Schönmalven (Abutilon) wie die orangefarbene ‘Marion’ zählen zu den Kübelpflanzen und müssen deshalb den Winter frostfrei verbringen. Bechermalven (Lavatera trimestris) sind einjährige Sommerblumen, die ihren weißen und rosafarbenen Flor von Juli bis weit in den Oktober zeigen. Gefüllte Stockrosen (Alcea rosea ‘Pleniflora Chaters’) sind meist zweijährig und neben rosa- und apricotfarben auch in weißen, gelben und violetten Tönen erhältlich. ‘Polarstern’ und ‘Mars Magic’, gehören zur einfach blühenden Spotlight-Serie. Von diesen neuen, etwas langlebigeren Stockrosen-Züchtungen gibt es zudem gelbe, rosafarbene und schwarzrote Sorten.

Die frostempfindliche Schönmalve (Abutilon-Hybride) ist eine beliebte Kübelpflanze
Der richtige Standort
Ein Platz an der Sonne ist für die Malven und ihre Verwandten genau das Richtige. Die Erde sollte nahrhaft, aber durchlässig sein, weil sie keine Staunässe vertragen. Staketenzäune scheinen extra für Stockrosen erfunden worden zu sein, so harmonisch wirkt das Ensemble. Da Stockrosen bekanntlich erst im zweiten Jahr blühen, bietet sich eine Pflanzung im frühen Herbst an. Dann kann die Blattrosette gut anwachsen und dem nächsten Malvensommer steht nichts mehr im Weg.
Wohltuend und schmackhaft
Beim Echten Eibisch (Althaea officinalis) werden seit jeher die Schleimstoffe der Blüten, Blätter und besonders der Wurzeln geschätzt. Diese wirken heilend bei inneren und äußeren Entzündungen. Eibisch-Tee kann zudem Hustenreiz lindern und wird deshalb gerne bei Erkältungen getrunken. Im Englischen heißt die Pflanze übrigens "marshmallow" (deutsch: Sumpfmalve), was auf die frühere Verwendung der Inhaltsstoffe für den beliebten Mäusespeck hinweist. Die Wilde Malve, aufgrund ihrer käseförmigen Früchte auch Große Käsepappel genannt, hat ebenfalls einen entzündungshemmenden, schleimlösenden Effekt.

Malventee ist ein verbreitetes Naturheilmittel
Ihre Blüten geben dem Malventee seine dunkelrote Färbung – nicht zu verwechseln mit dem roten Hibiskustee! Dieser wird aus der Roselle (Hibiscus sabdariffa), einem tropischen Malvengewächs, hergestellt und ist vor allem aufgrund der erfrischenden Wirkung beliebt. Die fleischigen Blütenkelche der Roselle sorgen übrigens auch bei den meisten Hagebutten-Tees für die rote Farbe und den säuerlich milden Geschmack.