Mammutblatt, Gunnera
Gunnera manicata
Riesige Blätter und ein malerischer Wuchs zeichnen das Mammutblatt, auch Gunnera genannt, aus. Wie Sie die Staude am besten pflanzen, pflegen und im Garten richtig in Szene setzen, lesen Sie hier.
Steckbrief
- Wuchstyp
-
- Staude
- Rhizom
- Wuchshöhe
- von 150 cm bis 250 cm
- Wuchsbreite
- von 150 cm bis 250 cm
- Wuchseigenschaften
-
- ausladend
- horstbildend
- Dornen oder Stacheln
- Blütenfarbe
-
- rot
- Blütezeit (Monat)
-
- Juli bis August
- Blütenform
-
- Einzelblüte
- Kolben
- Blüteneigenschaften
-
- unscheinbar
- Blattfarbe
-
- grün
- Blattform
-
- gelappt
- gezähnt
- groß
- nierenförmig
- rund
- Fruchtfarbe
-
- rot
- Fruchteigenschaften
-
- unscheinbar
- Licht
-
- absonnig bis halbschattig
- Bodenart
-
- steinig bis sandig
- Bodenfeuchte
-
- frisch bis feucht
- ph-Wert
-
- neutral bis schwach sauer
- Kalkverträglichkeit
-
- kalktolerant
- Nährstoffbedarf
-
- nährstoffreich
- Humus
-
- humusreich
- Zier- oder Nutzwert
-
- Blattschmuck
- Winterhärte
-
- bedingt winterhart
- Klimazonen nach USDA
-
- 8
- Lebensbereiche
-
- FR3
- WR4
- Verwendung
-
- Einzelstellung
- Teichbepflanzung
- Gartenstil
-
- Mediterraner Garten
- Naturgarten
- Parkanlage
- Wassergarten
Herkunft
Das Mammutblatt (Gunnera manicata), auch kurz Gunnera genannt, gehört zur Familie der Gunneraceae und ist eine der größten Stauden, die hierzulande im Garten kultiviert werden können. Beheimatet ist das Mammutblatt ursprünglich in den kühlen und feuchten Regionen Südbrasiliens, wo es in Moor- und Sumpflandschaften, an felsigen Bachläufen oder am Rand von Gewässern vorkommt. Mittlerweile findet man Gunnera aber auch immer häufiger wild wachsend in der englischen Grafschaft Devon. Umgangssprachlich kennt man das Mammutblatt auch unter der Bezeichnung "Riesenrhabarber". Das Laub der beiden Pflanzen ähnelt sich auf den ersten Blick tatsächlich – aus botanischer Sicht stehen die beiden aber in keinerlei verwandtschaftlicher Beziehung.
Wuchs
Das Mammutblatt entwickelt aus kräftigen Rhizomen große Horste. Riesige Blätter, die dem Namen "Mammutblatt" wirklich alle Ehre machen, sitzen an bis zu 250 Zentimeter langen gelblich-grünen Stielen, die mit weichen hellroten Stacheln besetzt sind.
Blätter
Die Blätter der Gunnera sind rund bis nierenförmig und verfügen über einen gelappten, unregelmäßig gezähnten Rand. Der Durchmesser eines einzigen Blattes kann bis zu 200 Zentimeter betragen.
Blüten
Die Blütezeit dauert von Juli bis August. Dann zeigt das Mammutblatt stolze 120 Zentimeter große, zunächst aufrecht stehende, später fast liegende rötliche Blütenkolben, die aus vielen unscheinbaren Einzelblüten bestehen. In ihrer Gesamtform sind sie kegelförmig (konisch) bis schmal eiförmig angeordnet.

Die Blüten der Gunnera sind zwischen den großen Blättern oft schwer auszumachen
Früchte
Nach erfolgter Selbstbestäubung bildet Gunnera fleischige Früchte, die die Samen enthalten.
Standort
Die Staude gedeiht an einem absonnigen bis halbschattigen Platz im Garten am besten. Ideal ist zudem eine hohe Luftfeuchtigkeit, wie sie in der Nähe von Gewässern herrscht.
Boden
Seinen beeindruckenden Blattschmuck bildet das Mammutblatt nur vollständig aus, wenn es in humus- und nährstoffreicher Erde steht. Außerdem sollte der Gartenboden dauerhaft feucht, tiefgründig und vom pH-Wert her leicht sauer sein.

Sehr wohl fühlt sich das Mammutblatt zum Beispiel am Rand eines Gartenteichs
Pflanzung
Mit der Pflanzung sollte man bei der Gunnera warten, bis die Eisheiligen überstanden sind und keine Spätfröste mehr drohen. Lockern Sie den Boden tiefgründig und vermischen Sie für einen optimalen Start den Aushub mit reichlich Kompost. Halten Sie unbedingt einen Pflanzabstand von circa 200 Zentimetern ein – das Wachstum pro Jahr beträgt beim Mammutblatt gut und gerne einen halben Meter. In der ersten Zeit nach der Pflanzung sollten Sie regelmäßig und reichlich von Hand wässern: Trockenheit schadet den Jungpflanzen schnell. Einmal etabliert, sollte die Staude nach Möglichkeit nicht mehr versetzt werden.
Pflege
Um auch in unseren Breiten lange Freude an der mehrjährigen Gunnera zu haben, ist ein Winterschutz unerlässlich: Das Mammutblatt ist nämlich nur bedingt winterhart. Bewährt haben sich dicke Lagen aus schützendem Laub oder Reisig, die erst wieder entfernt werden sollten, wenn auch die letzten Fröste vorüber sind. In kalten Regionen setzen viele Hobbygärtner vorsichtshalber auf einen gefütterten Holzüberbau. Über die riesigen Blätter verdunstet Gunnera große Mengen Wasser, weswegen Sie in Trockenperioden oder bei großer Hitze reichlich gegossen werden muss. Im Herbst, wenn die Blätter fallen, werden auch die Stängel zurückgeschnitten. Dünger oder etwas Kompost unterstützt die Staude beim jährlichen Austrieb im Frühjahr. Wenn die Erde zu trocken ist, hilft Mulchen dabei, die Feuchtigkeit länger im Boden zu halten.

Nährstoffgaben im Frühjahr unterstützen das Mammutblatt beim Austrieb
Teilen
Sie können Gunnera ganz einfach vermehren, indem Sie im Frühjahr, kurz vor dem Neuaustrieb, belaubte Rhizomstücke abtrennen und sie andernorts wieder einpflanzen.
Verwendung
Aufgrund seiner imposanten Größe und der attraktiven Blätter kommt das Mammutblatt in Einzelstellung auf Freiflächen besonders gut zur Geltung. Meist pflanzt man es in großen Gärten als Solitär auf ausgedehnten Rasenflächen. In kleinen Gärten kann Gunnera aber ebenfalls als gestalterisches Element genutzt werden und anstelle eines Gehölzes für Struktur im Garten sorgen. Sehr typisch ist ein Pflanzplatz am Teichrand, nahe von Wasserstellen oder an Bachläufen. So oder so bringt das Mammutblatt exotisches Flair in jeden Garten und verleiht auch mediterranen Gärten das gewisse Etwas.
Sorten
Sorten von Gunnera manicata sind nicht bekannt.
Vermehrung
Neben dem Teilen können Sie das Mammutblatt auch durch Aussaat vermehren. Sammeln Sie dazu die Samen im Herbst ab und geben Sie sie in einen Topf, der konstant warm und feucht gehalten werden muss. Wichtig: Verwenden Sie frische Samen, getrocknet keimen sie nicht zuverlässig.
Krankheiten und Schädlinge
Im Garten können Schnecken und Wühlmäuse dem Mammutblatt zum Verhängnis werden. Krankheiten gegenüber ist es jedoch nicht sehr anfällig.