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Mangold

In Italien und auf dem Balkan wird Mangold sehr oft angebaut. Bei uns ist das Fuchsschwanz-Gewächs seltener in den Gärten zu finden. Dabei ist das vitaminreiche Gemüse schmackhaft und im Beet durchaus dekorativ.

Herkunft

Mangold (Beta vulgaris), auch Krautstiel genannt, ist – wie es sein lateinischer Name schon verrät – botanisch mit der Roten Bete verwandt. Vor allem in Italien und auf dem Balkan zählt die zweijährige Pflanze zu den gängigen Gemüse-Kulturen, die in der Küche Verwendung finden. Die ornamentalen Pflanzen eignen sich auch als bunte Einfassung oder als Blickfang in Zierbeeten.

Aussehen und Wuchs

Allgemein unterscheidet man zwei Sortengruppen: Stiel- oder Rippenmangold (Flavescens-Gruppe) und Blatt- oder Schnittmangold (Cicla-Gruppe). Beim Stiel-Mangold werden neben den Blättern auch die dicken, fleischigen, im Geschmack nussartigen, Blattstiele in den Farben Rot, Gelb oder Weiß verwertet. Vom seltener angebotenen dünnstieligen Schnitt-Mangold hingegen erntet man nur die spinatähnlichen Blätter. Eine Mittelstellung zwischen den beiden Gruppen nehmen die Blatt-Stielmangold-Sorten wie die Sorte ‘Lukullus’ ein. Mangold bildet im ersten Jahr eine Rosette mit aufrecht stehenden, 30 bis 60 Zentimeter hohen Blättern und eine verdickte Wurzel als Rübe.

Standort und Boden

Mangold braucht als blattreiches Gemüse gleichmäßig feuchte Erde, damit die Blattstiele zart bleiben. Am besten wächst er auf tiefgründigen, humosen und nährstoffreichen Böden mit guter Struktur. Der Anbau entspricht dem der Roten Rübe, allerdings legt Mangold nicht so großen Wert auf eine tiefgründige Bodenlockerung. Als Pflanzplatz eignet sich ein sonniges, höchstens halbschattiges Beet. Lockern Sie zur Beetvorbereitung den Boden mit einem Kultivator oder Sauzahn. Arbeiten Sie für eine ausreichende Nährstoffversorgung etwas Kompost und Hornspäne ein.

Aussaat

Mangold wird direkt gesät, kann aber auch in kleinen Töpfen oder Multitopfplatten vorgezogen und dann ausgepflanzt werden. Die Aussaat erfolgt im Freiland ab Mitte April. Ab Anfang April ist die Aussaat nur mit einer Vliesauflage möglich. Blatt-Mangold wird am besten in Reihen mit 30 Zentimeter Abstand gesät, Stiel-Mangold benötigt etwa 40 Zentimeter Abstand. Nach dem Keimen der Saat können Sie zu dicht wachsende Sämlinge entfernen, sodass die Jungpflanzen einen ausreichenden Abstand zueinander haben.

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Pflanzung

Sowohl Blatt- als auch Stiel-Mangold können vorgezogen werden. Das Setzen von Jungpflanzen ergibt gleichmäßigere Bestände. Pflanzen Sie das Gemüse mit 30 Zentimetern Platz zwischen den Pflanzen und 40 Zentimeter Reihenabstand ein. Eine zu enge Pflanzung führt zu brüchigen und dünnen Stielen. Wichtig ist es, die Jungpflanzen gleichmäßig gut zu bewässern. Gelb- und rotstielige Mangold-Sorten sind besonders schön anzusehen. Sie können Sie statt ins Gemüsebeet auch dekorativ in die Blumenrabatte pflanzen. Der Vorteil: Mangold wird von Schnecken gemieden.

gelber und roter Mangold

Gelb- und rotstielige Mangold-Sorten sind ein echter Hingucker im Beet

Pflege

Mangold ist ein sogenannter Mittelzehrer, daher ist eine mäßige Düngung für ein gutes Wachstum ausreichend. Kompost und Hornspäne ergeben eine günstige Nährstoffversorgung. In trockenen Phasen fördert eine Bewässerung das Wachstum und damit den Ertrag und die Zartheit der Blätter und Stiele. Nach der Ernte und zur Förderung des Neuaustriebs sollten Sie ihn nochmals bewässern.

Da Mangold leichte bis mittlere Fröste verträgt, können in wintermilden Regionen alle Sorten im Freien belassen werden. Wer ein Gewächshaus hat, kann die Pflanzen im Spätherbst auch verpflanzen und so die Erntesaison bis weit in den Winter verlängern. Gelbe Sorten zeigen sich gegen Frost am empfindlichsten, rote sind als mäßig winterhart zu bezeichnen, während die weißstieligen Mangoldsorten die größte Frosttoleranz aufweisen.

Ernte und Lagerung

Schon zwei Monate nach der Aussaat können Sie vom Schnitt-Mangold die ersten äußeren Blätter ernten, danach fortlaufend. Stiel-Mangold ist nach drei Monaten erntefertig. Schneiden Sie dabei nicht den gesamten Blattschopf ab, sondern entfernen Sie immer nur die äußeren Blätter. Auf diese Weise können Sie wochenlang frischen Mangold ernten und genießen.

Nach der Ernte ist Mangold nur kurze Zeit haltbar. In einem feuchten Tuch oder einem Lochbeutel bleibt er im Kühlschrank etwa zwei Tage frisch. Pflanzen, die als Ganzes geschnitten werden, halten etwas länger, daher wird Mangold im Handel meist in dieser Form angeboten (in der Regel Stiel-Mangold). Sowohl Stiel-Mangold wie auch Blatt-Mangold lassen sich gut einfrieren.

Ob im Backofen, in der Pfanne oder im Topf: Es gibt verschiedene Möglichkeiten, wie Sie Mangold zubereiten können. Die Blätter, die jung zarter im Geschmack sind, lassen sich zum Beispiel wie Spinat kochen. Die Blattrippen und Stiele müssen etwas länger gegart werden als die Blätter. Man kann Mangold auch roh essen. Die Gemüsepflanze Mangold ist kalorienarm, eiweißhaltig und besonders reich an Vitaminen sowie Folsäure, Natrium, Kalium, Jod, Magnesium und Eisen. Doch Vorsicht! Ebenso wie in Spinat und Roter Bete kann sich in Mangold Nitrat anreichern. Daher sollten Sie zum Verzehr immer Vitamin C (zum Beispiel in Form von Zitronensaft) zugeben und Gerichte mit Mangold nicht häufig wiedererwärmen.

Fruchtfolge und Mischkultur

Achten Sie beim Anbau von Mangold darauf, dass am Pflanzplatz in den drei bis vier Jahren zuvor kein Mangold oder auch andere Gänsefußgewächse wie Spinat, Rote Bete oder Zuckerrübe gestanden haben. Gute Vorkulturen sind hingegen beispielsweise die verschiedenen Kohlarten sowie Gurken, Sellerie oder Lauch. Hülsenfrüchte wie Buschbohnen, Erbsen oder Puffbohnen sind als Mischkulturpartner bestens geeignet. Vermeiden sollten Sie eine Kultur neben Tomaten, Gurken oder Spinat.

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Krankheiten und Schädlinge

Insgesamt ist Mangold eine sehr robuste Gemüsepflanze. Mehltaubefall ist oft die Folge von zu geringen Abständen im Beet. Ein weiteres Problem ist der Befall mit Blattläusen, die gerne in der ersten Zeit nach dem Setzen der Jungpflanzen auftreten. In diesem Fall sollten Sie die äußeren Blätter abernten und den Bestand mehrmals gründlich hacken, um das Wurzelwachstum anzuregen. Gegebenenfalls sollten Sie das Gemüse nochmals gießen und hacken, nachdem der Boden wieder etwas abgetrocknet ist.

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