Mannstreu
Mannstreu ist eine artenreiche, distelähnliche Stauden-Gattung. Die robusten Pflanzen eignen sich sehr gut für sonnige, trockene Standorte im Garten.
Herkunft
Mannstreu ist eine distelähnliche Staude und wird deshalb auch oft Edeldistel genannt. Der botanische Name lautet Eryngium. Dabei handelt es sich um eine sehr artenreiche Pflanzengattung aus der großen Familie der Doldenblütler (Apiaceae, früher Umbelliferae). In Mitteleuropa heimisch ist das Alpenmannstreu (Eryngium alpinum), auch Alpendistel genannt. Es wächst im Gebirge auf kalkreichen Böden. Daneben gibt es auch noch andere für die Gartenkultur interessante Arten wie die Spanische Edeldistel (E. bourgatii), die in Südeuropa auf steinigen Bergwiesen heimisch ist, oder die zweijährige Elfenbeindistel (E. giganteum) mit silbrigem Laub.
Wuchs
Edeldisteln werden je nach Art etwa 30 bis 80 Zentimeter hoch. Die Pflanzen wachsen aus einer Blattrosette mit ledrigen, graugrünen Blättern, die je nach Art mehr oder wenig stark gesägt sind. Charakteristisch sind die vor allem beim Alpenmannstreu stahlblau überhauchten, zylindrischen Blütenköpfe mit zahlreichen, sehr kurz gestielten bläulichen Blüten und auffällig geschlitzten, dornigen Hüllblättern. Blütezeit ist im Sommer von Juli bis August. Die Pflanze braucht kalkhaltige, nährstoffreiche und durchlässige Böden in voller Sonne.
Zur Entstehung des deutschen Namens Mannstreu gibt es mehrere Theorien. Die eine besagt, dass die Pflanze deshalb so heißt, weil vor allem aus der Wurzel des Feld-Mannstreus (Eryngium campestre) Mittel mit aphrodisierender Wirkung hergestellt wurden. Eine andere, im ironischen Sinn gemeinte Deutung bezieht sich auf die bei Samenreife abfallenden und durch den Wind unstet hin- und her gewehten Blütenköpfe. Diese werden auch "Steppenhexen" genannt.

Die Elfenbeindistel (Eryngium giganteum) trumpft mit silbrig-weißen Hüllblättern auf, die bis in den Herbst hinein den Garten verschönern
Verwendung
Niedrige Sorten eignen sich gut für Steingarten-Hänge, die höheren für Kies- und Geröllgärten oder trockene Präriepflanzungen mit natürlichem Charakter. Wichtig ist ein guter Wasserabzug im Untergrund, denn Staunässe vertragen die Wurzeln nicht. Als Partner bieten sich zum Beispiel die Prachtscharte (Liatris spicata), das Zarte Federgras (Stipa tenuissima) oder der Blaustrahlhafer (Helictotrichon sempervirens) an.
Die Blüten sind beliebt bei Bienen und zahlreichen Schmetterlingen. Die Blütenstände sind außerdem bestens zum Trocknen geeignet. Der Mannstreu wird auch heute noch als Heilpflanze verwendet und hat eine harntreibende und die Leber stimulierende Wirkung. Der Kleine Mannstreu (Eryngium planum) wurde schon schon Mitte des 18. Jahrhunderts erwähnt und fand als Heilmittel bei Magen-Darm-Erkrankungen oder als Aphrodisiakum Verwendung.
Pflegetipps
Schneiden Sie nach Möglichkeit Verblühtes regelmäßig aus, damit sich die Pflanze nicht zu stark versamt. Düngen und Wässern sind bei der genügsamen Pflanze kaum nötig.

Die Spanische Edeldistel (Eryngium bourgatii) beeindruckt mit ihren zartblauen Blüten, die viele Bienen und Schmetterlinge anlocken
Vermehrung
Die Pflanzen lassen sich durch Aussaat vermehren. Da die Samen Kaltkeimer sind, sollte man sie im Herbst in Schalen mit Sand säen und diese an einem vor Regen geschützten Platz im Freien aufstellen.
Krankheiten und Schädlinge
Mannstreu ist sehr robust und wird kaum von Schädlingen befallen, auch nicht von Schnecken.