Pflanzen

Mehlbeere

Sorbus aria

Die Mehlbeere ist mit ihren roten Beeren wichtige Futterquelle für heimische Vögel. So pflanzen und pflegen Sie den Baum richtig.

Wuchstyp
  • Kleinbaum
Wuchshöhe
von 300 cm bis 1500 cm
Wuchsbreite
von 400 cm bis 800 cm
Wuchseigenschaften
  • aufrecht
  • mehrstämmig
Blütenfarbe
  • weiß
Blütezeit (Monat)
  • Mai bis Juni
Blütenform
  • Schirmrispen
Blüteneigenschaften
  • leicht duftend
Blattfarbe
  • grün
Blattform
  • breit eiförmig
  • gesägt
Blatteigenschaften
  • Herbstfärbung
Fruchtfarbe
  • orange
  • rot
Fruchtform
  • Beere
Fruchteigenschaften
  • essbar
  • lange haftend
Licht
  • sonnig bis halbschattig
Bodenart
  • sandig bis lehmig
Bodenfeuchte
  • trocken bis frisch
ph-Wert
  • schwach alkalisch bis neutral
Kalkverträglichkeit
  • kalkliebend
Nährstoffbedarf
  • nährstoffreich
Humus
  • humusreich
Zier- oder Nutzwert
  • Blütenschmuck
  • Fruchtschmuck
  • Wildobst
  • heimische Wildpflanze
Winterhärte
  • winterhart
Klimazonen nach USDA
  • 5
Verwendung
  • Einzelstellung
  • Hausbaum
  • Landschaftsgehölz
  • Straßenbegrünung
  • Wildobst
Gartenstil
  • Naturgarten
  • Parkanlage
  • Friedhof
Bienenfreundlich
bienenfreundliche Pflanze

Herkunft

Die Echte oder Gewöhnliche Mehlbeere (Sorbus aria) ist ein mittelgroßer Baum aus der Gattung der Mehlbeeren (Sorbus), die zur Familie der Rosengewächse (Rosaceae) gehört. Sie kann auch mehrstämmig wachsen und sieht dann eher aus wie ein großer Strauch. Das vielgestaltige Gehölz ist in Europa weit verbreitet und kommt bis Nordafrika vor. Es gedeiht an Felshängen, in lichten Buchen- und Eichen-Wäldern und Gebüschen vom Tiefland bis in die Gebirge. In den Zentralalpen beispielsweise wächst die Mehlbeere in Höhen bis zu 1.500 Meter. Der Name "Mehlbeere" kommt wahrscheinlich daher, dass die roten getrockneten und gemahlenen Früchte des Strauches besonders in Nachkriegszeiten dem gewöhnlichen Mehl für das Brotbacken beigemischt wurden oder es gänzlich ersetzten.

Wuchs

Die Mehlbeere ist ein sommergrüner, tiefwurzelnder Baum mit kurzem, schlankem und geradem Stamm und einer gleichmäßig gewölbten und dicht belaubten Krone. Gelegentlich wächst die Mehlbeere auch mehrstämmig. Die Krone ist eiförmig und nimmt im Alter eine kuppelförmige Gestalt an. Die Rinde der Mehlbeere ist schwarzgrau mit weißen Flecken und im jungen Alter glatt, im Alter wird sie längsrissig. Die Mehlbeere kann ausgepflanzt eine Höhe zwischen 3 und 15 Metern (manchmal noch höher) erreichen. Die jungen Triebe sind zunächst filzig behaart, später hell bis rötlich braun und kahl. Sorbus aria kann bis zu 200 Jahre alt werden.

Blüten der Echten Mehlbeere

Im Mai und Juni präsentiert die Echte Mehlbeere (Sorbus aria) ihre cremefarbenen Blüten

Blätter

Die acht bis zehn Zentimeter langen, wechselständig angeordneten Laubblätter sind meist in der Mitte oder etwas darunter am breitesten. Sie werden etwa acht bis zwölf Zentimeter lang und fünf bis sieben Zentimeter breit. Sie sind oberseits glänzend dunkelgrün, unten dicht weißfilzig, länglich oval, vorne zugespitzt und am Rand ungleichmäßig gesägt. Im Herbst färbt sich das Laub rötlich-braun.

Blüten

Von Mai bis Juni erscheinen weiße bis cremefarbene Blüten an den Zweigenden. Sie haben einen Durchmesser von etwa 15 Millimetern, besitzen meist zwei Griffel und stehen in aufrechten, lockeren, flach gewölbten, bis acht Zentimeter breiten Schirmrispen.

Früchte

Die weichen, ein bis zwei Zentimeter langen, orange bis leuchtend rot gefärbten sowie apfelförmigen Früchte sind von August bis Oktober reif und bleiben bis in den Winter hinein am Baum haften. Nach dem ersten Frost, wenn sie mehr Aroma haben, werden sie von heimischen Vögeln vom Baum gepickt und ihre Samen dadurch auch verbreitet.

Die eiförmig-kugeligen Früchte mit mehligem Fruchtfleisch enthalten Parasorbinsäure, die leicht giftig ist, jedoch beim Erhitzen verschwindet. Roh schmecken die Beeren relativ fade, getrocknet und gemahlen mischte man sie besonders nach dem Ersten und Zweiten Weltkrieg als Notnahrung unter das Mehl zum Backen. Eher selten werden die Früchte mit anderen Obstarten gemischt zu Marmelade verarbeitet.

Fruchtstände Mehlbeere

Früher wurden die getrockneten Beeren dem Mehl zum Brotbacken beigemischt

Standort

Der Standort für die Mehlbeere sollte sonnenwarm und trocken sein, ideal sind felsige Hänge und südexponierte Lagen.

Boden

Ideal für das winterharte Gehölz ist ein kalkhaltiger, nährstoffreicher und tiefgründiger Boden.

Pflanzung

Pflanzen Sie das Gehölz im Frühjahr oder Herbst. Das Pflanzloch sollte nur etwas größer sein als der Wurzelballen der Mehlbeere. Halten Sie einen Abstand von mindestens vier Metern zu anderen Pflanzen ein, sodass die Mehlbeere ausreichend Platz hat, sich auszubreiten. Für einen sicheren Stand in den ersten Jahren empfiehlt sich das Anbringen eines Stützpfahls.

Pflege

Achten Sie darauf, dass es nicht zu Staunässe kommt, mit Trockenheit kommt das Gehölz hingegen gut zurecht. Ansonsten sind bei der Mehlbeere keine weiteren Pflegemaßnahmen notwendig.

Schnitt

Die Mehlbeere ist gut schnittverträglich. Da das Gehölz langsam wächst, brauchen Sie den Strauch oder Baum aber eigentlich keinen größeren Schnittmaßnahmen unterziehen.

Verwendung

Die robuste Mehlbeere wird als Zierbaum häufig an Straßen und Wegen gepflanzt. Außerdem kann das Fruchtgehölz, das durch seine pollenreichen Blüten und scharlachroten Früchte zahlreiche Insekten und Vögel anlockt, gut als Solitär in den Garten gesetzt werden. Die Mehlbeere wirkt gut in Einzelstellung im Rasen oder von niedrigen Zierpflanzen begleitet. Gute Pflanzplätze sind beispielsweise sich im Vorgarten, in Nähe einer Terrasse oder in einer gut einsehbaren Grundstücksecke – schließlich ist die Mehlbeere während der Blütezeit, aber auch mit Früchten behangen ein hübscher Blickfang. Die Mehlbeere eignet sich zudem für freiwachsende Hecken.

Jungbaum Mehlbeere

Die Mehlbeere eignet sich auch als Hausbaum für kleinere Gärten

Sorten

Es gibt von der Echten Mehlbeere einige Zierformen sowie zahlreiche Hybriden. ‘Majestica’ ist ein sechs bis zwölf Meter hoher Baum mit breiter Krone. Die Sorte hat große, ovale, rote Früchte. ‘Magnifica’ hat eine hochangesetzte Krone mit straff aufrecht wachsenden Ästen. ‘Lutescens’, auch Gelbfilzige Mehlbeere genannt, wächst kompakt kegelförmig und hat eine lichtgelbe Herbstfärbung. Sie wächst langsamer als die Art und muss deshalb eigentlich nicht geschnitten werden.

Vermehrung

Die Mehlbeere lässt sich über Aussaat vermehren. Hierzu sät man die Samen bereits im Herbst direkt ins Freiland (Kaltstratifikation!).

Krankheiten und Schädlinge

Die Mehlbeere ist einigermaßen robust gegenüber Krankheiten und Schädlingen. Zuweilen kann es zu einem Befall mit Feuerbrand kommen. Ein Erkennungszeichen sind junge, unverholzte Triebe, die verdorrt sind und herabhängen. Zu feuchter Stand begünstigt das Auftreten von Pilzkrankheiten.

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