Missouri-Nachtkerze
Oenothera macrocarpa
Als Dauerblüher bringt die Missouri-Nachtkerze karge Standorte mit ihren zitronengelben Blüten den ganzen Sommer über zum Strahlen. Unsere Tipps zur Pflanzung und Pflege.
Steckbrief
- Wuchstyp
-
- Staude
- Wuchshöhe
- von 15 cm bis 25 cm
- Wuchsbreite
- von 40 cm bis 50 cm
- Wuchseigenschaften
-
- aufrecht
- horstbildend
- buschig
- Blütenfarbe
-
- gelb
- Blütezeit (Monat)
-
- Juni bis September
- Blütenform
-
- Einzelblüte
- Schalenblüten
- Blüteneigenschaften
-
- stark duftend
- zweihäusig
- Blattfarbe
-
- grün
- Blattform
-
- länglich lanzettlich
- Fruchtform
-
- Kapsel
- Fruchteigenschaften
-
- Selbstaussaat
- Licht
-
- sonnig
- Bodenart
-
- steinig bis lehmig
- Bodenfeuchte
-
- trocken bis mäßig trocken
- ph-Wert
-
- schwach alkalisch bis schwach sauer
- Kalkverträglichkeit
-
- kalktolerant
- Nährstoffbedarf
-
- nährstoffarm
- Zier- oder Nutzwert
-
- Blütenschmuck
- Nektar- oder Pollenpflanze
- Giftigkeit
-
- ungiftig
- Winterhärte
-
- winterhart
- Klimazonen nach USDA
-
- 5
- Lebensbereiche
-
- ST1
- FS
- Verwendung
-
- Blumenbeete
- Einzelstellung
- Gruppenpflanzung
- Trockenmauern
- Rabatten
- Gartenstil
-
- Naturgarten
- Steingarten
Herkunft
Die Missouri-Nachtkerze ist eine Blütenstaude aus der Familie der Nachtkerzengewächse (Onagraceae), deren natürliches Verbreitungsgebiet sich von den südlichen USA bis Mexiko erstreckt. Mit Vorliebe besiedelt sie sandige, offene Plätze und Kalksteinfelsen. Als sie 1811 nach England gebracht wurde, benannte man sie als Oenothera missouriensis. Heute gilt Oenothera macrocarpa – übersetzt die Großfrüchtige Nachtkerze – als der korrekte botanische Name. Wegen ihres Wuchsbildes ist bei uns teilweise auch der Name Polster-Nachtkerze geläufig. Sie ist eine besonders attraktiv blühende Art für Steingärten, Kiesflächen und Trockenmauern.
Wuchs
Die Missouri-Nachtkerze wächst mit ihren niederliegenden Trieben zu einem buschigen Polster heran. An Wuchshöhe erreicht sie 15 bis 25 Zentimeter. Ihre großschaligen Blüten werden von den aufrechten Blütenstielen über den Blattteppich emporgehoben. Eine tiefreichende Pfahlwurzel verankert sie sicher in lockerem Erdreich.
Blätter
Die Triebe der Missouri-Nachtkerze sind dicht mit länglich-lanzettlichen Blättern von frischgrüner Farbe besetzt. Das Laub ist sommergrün.
Blüten
Von Mitte Juni bis Anfang September begeistert die Missouri-Nachtkerze mit ihren sich stets neu bildenden zitronengelben Blüten. Die einzelne Blüte öffnet ihre schalenförmig angeordneten Blütenblätter erst in den späten Nachmittagsstunden und verblüht bis zum nächsten Morgen. Sie verströmt einen intensiven Duft, mit dem sie Nachtfalter anlockt, die für ihre Bestäubung sorgen.

Magere, durchlässige Böden sind für die Missouri-Nachtkerze ideal
Früchte
Auch die aufgeblasenen Samenstände der Missouri-Nachtkerze sind durch ihre rot überlaufene Mitte sehr zierend. Die Staude bildet wie alle Nachtkerzen, darunter auch die Gewöhnliche Nachtkerze, Kapselfrüchte aus.
Standort
Oenothera macrocarpa benötigt einen vollsonnigen und trocken-warmen Platz.
Boden
Am besten eignet sich ein magerer, gut durchlässiger Boden zur Kultur der Missouri-Nachtkerze.
Pflanzung
Wenn nicht schon vorhanden, sollte man bei der Pflanzung der Missouri-Nachtkerze für eine gute Bodendrainage mit einer dicken Kies- oder Sandschicht sorgen. Als Pflanzabstand empfehlen sich 45 Zentimeter, bei flächiger Verwendung pflanzt man vier Exemplare pro Quadratmeter. Ideale Pflanzzeiten sind das Frühjahr und der Herbst.
Pflege
Frisch gesetzte Jungpflanzen der Missouri-Nachtkerze sollte man über den Winter mit Reisig abdecken, um sie vor Nässe und Kälte zu schützen. Um die Blütezeit zu verlängern, zupft man Verblühtes regelmäßig ab.
Teilen
Wegen ihrer langen Pfahlwurzel ist eine Teilung der Missouri-Nachtkerze nicht möglich.
Verwendung
Stimmig wirkt eine Pflanzung der Missouri-Nachtkerze in Steingartenanlagen, auf Kiesflächen, Felssteppen oder in Ritzen und Kronen von Trockenmauern. Hübsche Partner sind niedrige Glockenblumen, graulaubige Katzenminze, Fetthenne und Ehrenpreis. Wie am Naturstandort kann man sie auch ganz exotisch mit Feigenkakteen und dem Mexikanischen Federgras kombinieren.

Im sonnigen Steingarten harmoniert die Missouri-Nachtkerze gut mit anderen trockenheitsverträglichen Pflanzen wie Zierlauch, Lilien, Kakteen und Ziergräsern
Sorten
Es gibt zwei grau-silberlaubige Auslesen von Unterarten der reinen Art, die rein optisch besser mit steinigen, felsigen Standorten harmonieren als die reine Art mit ihren auffallend frischgrünen Blättern: Oenothera macrocarpa ssp. incana ‘Silver Blade’ ist besonders großblumig und besitzt silbriges Laub. Oenothera macrocarpa ssp. fremontii ‘Silver Wings’ bildet feine silbrige und gewellte Blätter.
Vermehrung
Oenothera macrocarpa ist selbststeril und setzt nur Samen an, wenn eine zweite Pflanze in der Nähe steht. Dann sorgt sie auf offenem, warmem Boden durch Selbstaussaat meist für ihren Fortbestand. Man kann aber auch im Frühjahr ganz gezielt Samen aussäen oder man schneidet Kopfstecklinge, die man in Anzuchterde bewurzeln lässt.
Krankheiten und Schädlinge
Die Missouri-Nachtkerze zeigt eine gewisse Anfälligkeit gegenüber Echtem Mehltau. Tritt Wurzelfäule auf, ist meist stauende Nässe die Ursache.