Moorsalbei
Salvia uliginosa
Moorsalbei verzaubert mit leuchtend blauen Blüten ab Hochsommer feuchte, sonnige Pflanzplätze. Durch die späte Blütezeit ist die naturhaft wirkende Staude wertvoll für Wildbienen – besonders für Hummeln.
Steckbrief
- Wuchstyp
-
- Staude
- Wuchshöhe
- von 100 cm bis 200 cm
- Wuchseigenschaften
-
- aufrecht
- horstbildend
- Blütenfarbe
-
- blau
- Blütezeit (Monat)
-
- August bis Oktober
- Blütenform
-
- lippenförmig
- Scheinquirle
- Blüteneigenschaften
-
- essbar
- Blattfarbe
-
- grün
- Blattform
-
- gesägt
- lanzettlich
- Licht
-
- sonnig
- Bodenfeuchte
-
- mäßig feucht bis nass
- ph-Wert
-
- schwach alkalisch bis sauer
- Nährstoffbedarf
-
- nährstoffreich
- Zier- oder Nutzwert
-
- Blütenschmuck
- Nektar- oder Pollenpflanze
- Giftigkeit
-
- ungiftig
- Winterhärte
-
- winterhart
- Klimazonen nach USDA
-
- 7
- Lebensbereiche
-
- B2
- B3
- Verwendung
-
- Blumenbeete
- Pflanzgefäße
- Rabatten
- Gartenstil
-
- Blumengarten
- Naturgarten
- Topfgarten
- Bienenfreundlich
- bienenfreundliche Pflanze
Herkunft
Der Moorsalbei (Salvia uliginosa) stammt aus Uruguay und den angrenzenden Regionen Brasiliens und Argentiniens. Feuchte Standorte wie Sumpf- und Gewässerränder oder Grasland, das nicht austrocknet, sind die natürlichen Lebensräume der Stauden. Moorsalbei hat die für Salbei typischen Lippenblüten, die Bienen, Hummeln und zahlreiche Schmetterlinge mit Nektar versorgen.
Wuchs
Dieser Salbei wächst meist zwischen 100 und 200 Zentimeter hoch. Die dünnen, zähen, vierkantigen Stiele entwickeln sich jedes Jahr komplett neu aus den flach liegenden, fleischigen Rhizomen und bilden breite Horste.
Blätter
Die lanzettlichen mittelgrünen Blätter des Moorsalbeis sitzen wechselständig an den Trieben an und werden bis etwa zehn Zentimeter lang. Ihre Ränder sind leicht gesägt. Schon vom Austrieb an ähneln die Blätter denen von Minzen. Zerreibt man sie zwischen den Fingern, duften sie auch tatsächlich minzeartig.

Im Spätsommerbeet setzt der Moorsalbei mit seinen blauen Blüten schöne Akzente zwischen Präriesonnenhut und Lampenputzergras
Blüten
Salvia uliginosa bildet im oberen Drittel der Pflanzen in reichen Verzweigungen etwa 12 bis 14 Zentimeter lange Blütenstände. In diesen Scheinquirlen stehen rund 20 typische, etwa fingerbreite blaue Lippenblüten zusammen. Ihre weißen Saftmale weisen den Insekten den Weg zur Kronröhre und dem darin enthaltenen Nektar. Die Blütezeit der Stauden beginnt im August und zieht sich dann durch den ganzen September meist bis weit in den Oktober hin.
Früchte
Die braunen kleinen Früchte des Moorsalbeis zerfallen bei Reife und entlassen die Nüsschen-Samen. Es handelt sich um sogenannte "Klausenfrüchte", die für Lippenblütler typisch sind.
Standort
Auf jeden Fall sollte der Standort im Beet möglichst ganztägig besonnt sein.
Boden
Moorsalbei wird auch Sumpfsalbei genannt. Beide deutschen Namen verweisen auf einen Boden, der ausreichend feucht sein sollte, um dieser Pflanze ideale Bedingungen zu bieten. Er kann schwach alkalisch bis sauer sein. Allerdings führt der Name auch etwas in die Irre: Moore und Sümpfe sind gewöhnlich nährstoffarm, Salvia uliginosa profitiert jedoch sehr von einem hohen Nährstoffgehalt.
Moorsalbei pflanzen
Pflanzen Sie Moorsalbei am besten im Frühling als Jungpflanze. So beugen Sie einem Auswintern durch zu nasse Böden oder zu strenge Barfröste vor.
Pflege
Da Moorsalbei filigran und hoch wächst, sind trotz der zähen Triebe Stützen, die im Laufe des sommerlichen Wachstum in der Höhe angepasst werden, eine wichtige Maßnahme. Sie verhindern, dass die Pflanze nach schweren Schauern darniederliegt. Es reicht allerdings, die Halterungen etwa auf zwei Drittel der zu erwartbaren Pflanzenhöhe zu begrenzen. So bewahrt sich die lockere Blütenzone ihren legeren Charakter.
Teilen
Moorsalbei wächst vital und braucht keine gärtnerischen Eingriffe, um sich zu verjüngen. Größere, ausufernde Bestände können aber im Frühling problemlos geteilt werden. Die maximal faustgroßen Rhizomstücke treiben willig neu aus.
Winterschutz
Ob Salvia uliginosa hierzulande winterhart ist, wird derzeit diskutiert. Beobachtungen etwa am Niederrhein zeigten, dass selbst strenge Winter die Pflanzen kaum schädigen. Auch getopfte Exemplare, die im harten Winter 2020/2021 ohne weiteren Schutz im Freien überdauerten, trugen keine Blessuren davon. Allerdings mag es je nach Wetterverlauf und Kleinklimabedingungen auch Ausfälle durch Frost geben. Um sicher zu gehen, diese Pflanze nicht zu verlieren, überwintert man wenigstens im Frühling getopfte Teilstücke von ihr frostfrei, aber kühl und nicht zu trocken. Licht ist im Winterquartier nicht erforderlich, weil die Pflanze im Herbst einzieht.
Verwendung im Garten
Zu typischen Herbstblumen wie Astern oder Gräsern steuert Salvia uliginosa im Beet himmelblaue, filigrane Blütenstände bis zum Frost bei. Aufgrund der Pflanzenhöhe gehört sie in die mittleren bis hinteren Zonen feuchter Beete oder eine Teich-Randbepflanzung in Sonnenlage. Ein weiteres Plus sind die vielen nektarreichen Blüten, denn der Salbei ist eine echte Bienenweide im Garten. Sprich: Bienen und Schmetterlinge finden hier reichlich Nahrung. Besonders drollig sind die schweren Hummeln, wenn sie auf den feinen Blüten sitzen und das ganze Pflanzengebilde in Bewegung bringen. Kein Wunder, dass Salvia uliginosa auch als "Hummelschaukel" bezeichnet wird. In geräumigen Kübeln lassen sich die Stauden als schwungvoller Herbstakzent auf Terrassen und Dachgärten ebenfalls einsetzen. Die Blüten haben übrigens ein leicht pfefferartiges Aroma und sind eine pikante Beilage in Spätsommersalaten.
Sorten
Salvia uliginosa scheint erst in den letzten Jahren als Gartenpflanze entdeckt zu werden. Zurzeit ist wohl nur die Art im Handel zu finden.
Moorsalbei vermehren
Moorsalbei dürfte sich als Wildpflanze an geeigneten Standorten auch aussäen. Leider liegen nicht viele Erfahrungen mit einer Hobby-Aussaat für den Garten vor. Ganz sicher aber lassen sich eingewachsene Pflanzen gut teilen und somit vermehren.
Krankheiten und Schädlinge
Lediglich Schnecken machen sich über den Austrieb mit Vorliebe her. Möglicherweise ist der Ausfall der Pflanzen in vielen Fällen nicht strengen Frösten, sondern einem frühen, nicht erkannten Schneckenfraß zu verdanken.