Moos-Steinbrech
Saxifraga x arendsii
Die Hybriden, die man unter dem Begriff „Moos-Steinbrech“ zusammenfasst, sind nicht nur für den Steingarten interessant. Wir geben Pflanz- und Pflegetipps.
Steckbrief
- Wuchstyp
-
- Staude
- Wuchshöhe
- von 15 cm bis 20 cm
- Wuchseigenschaften
-
- flachwüchsig
- polsterbildend
- rosettenbildend
- Ausläufer
- Blütenfarbe
-
- violett
- gelb
- rot
- weiß
- Blütezeit (Monat)
-
- April bis Mai
- Blütenform
-
- becherförmig
- Blattfarbe
-
- grün
- Blattform
-
- fiederschnittig
- oval
- Blatteigenschaften
-
- immergrün
- Fruchtform
-
- Kapsel
- Fruchteigenschaften
-
- unscheinbar
- Licht
-
- absonnig bis schattig
- Bodenart
-
- kiesig bis sandig
- Bodenfeuchte
-
- frisch
- ph-Wert
-
- alkalisch bis schwach alkalisch
- Kalkverträglichkeit
-
- kalkliebend
- Nährstoffbedarf
-
- mäßig nährstoffreich
- Humus
-
- humusreich
- Zier- oder Nutzwert
-
- Blütenschmuck
- Giftigkeit
-
- ungiftig
- Winterhärte
-
- winterhart
- Klimazonen nach USDA
-
- 6
- Lebensbereiche
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- ST2
- Verwendung
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- Grabbepflanzung
- Gruppenpflanzung
- Pflanzgefäße
- Trockenmauern
- Unterpflanzung
- Gartenstil
-
- Steingarten
- Friedhof
Herkunft
Moos-Steinbrech (Saxifraga x arendsii) ist eine Art Sammelbegriff für verschiedene Steinbrech-Hybriden. Die ersten Hybriden entstanden in der Gärtnerei von Georg Arends, dem bekannten deutschen Pflanzenzüchter und Gärtner. Mittlerweile sind aber so viele Züchtungen in Umlauf, dass man sie grob in Selektionen unterteilt und eine eindeutige Zuordnung schwerfällt. Die beiden häufigsten Eltern-Arten des Moos-Steinbrechs sind aber der Rasen-Steinbrech (Saxifraga rosacea) und der Astmoos-Steinbrech (Saxifraga hypnoides). Botanisch zählen sie alle zur umfassenden Familie der Steinbrechgewächse (Saxifragaceae).
Wuchs
Der immergrüne Moos-Steinbrech wird bis zu 20 Zentimeter hoch und bildet dekorative, weichblättrige Blattrosetten aus. Er breitet sich durch Ausläufer und Seitensprosse aus, sodass mit der Zeit dichte Polster entstehen.
Blätter
Die Blattrosetten setzen sich aus dicklichen, matt blassgrünen, fiederschnittigen Blättern zusammen. Diese werden im Schnitt fünf Zentimeter lang.
Blüten
Die Blüten des Moos-Steinbrechs öffnen sich im späten Frühjahr oder im zeitigen Sommer. Die Hauptblütezeit fällt auf Mai und Juni. Die kleinen becherförmigen Blüten sitzen zu mehreren an den Stängeln und schweben erhöht über den Blättern. Sie zeigen eine enorme Farbvielfalt und können weiß, gelb, violett oder sogar tiefrot ausgefärbt sein. Daneben gibt es so gut wie jede Schattierung von Rosa. Besonders spektakulär sind jene Blüten, die sich im Lauf der Zeit farblich verändern, die verblassen oder nachdunkeln.

Zur Blütezeit sind dem Moos-Steinbrech alle Blicke sicher
Früchte
Wenn der Moos-Steinbrech überhaupt fruchtet, dann bildet er unscheinbare Kapseln aus.
Standort
Saxifraga arendsii bevorzugt meist halbschattige bis schattige Standorte im Garten. Einige Sorten benötigen etwas mehr Licht, sollten jedoch auch höchstens absonnig stehen.
Boden
Eine hohe Durchlässigkeit ist sehr wichtig für den Moos-Steinbrech. Setzen Sie ihn also am besten in sandig-kiesige Erde, die frisch und nicht allzu trocken ist.
Pflanzung
Der Moos-Steinbrech kann von Frühjahr bis Herbst gepflanzt werden. Je nach Sorte variiert der empfohlene Pflanzabstand stark: Folgen Sie daher am besten den Anweisungen auf dem Pflanzenetikett.

Tauchen Sie den Topfballen des Moos-Steinbrechs vor der Pflanzung, damit er sich mit Wasser vollsaugen kann. Das erleichtert das Anwachsen
Pflege
Pflegemaßnahmen fallen bei ausgepflanzten Exemplaren nur wenige an. Während langer Trockenperioden sollte von Hand gewässert werden. Verwelkte Blüten werden entfernt, nur bei einigen Sorten wie dem ‘Purpurmantel’ wartet man damit bis zum Frühjahr, da die Samenstände auch im Winter sehr dekorativ aussehen.
Teilen
Teilen Sie Saxifraga arendsii in regelmäßigen Abständen: Das hält den Wuchs schön kompakt und verhindert, dass die Rosetten mit den Jahren immer lockerer werden und "auseinanderfallen".
Verwendung
Moos-Steinbrech gilt als Klassiker unter den Steingartenpflanzen und schmückt hierzulande viele Trockenmauern und Steinbeete. Da er schattenverträglich ist, nutzt man ihn allgemein gerne zur Bepflanzung von halbschattigen bis schattigen Beeten, hier vor allem im Beetvordergrund und als Einfassung. Er kann aber auch in Pflanzgefäßen kultiviert werden. Als Grabbepflanzung erweist sich Saxifraga arendsii als äußerst pflegeleicht und ausdauernd. Faszinierende Arrangements ergeben sich, wenn man Sorten, deren Blüten mit dem Lauf der Zeit ihre Farbe verändern, in größeren Gruppen setzt.

Im Steingarten ist der Moos-Steinbrech längst allgegenwärtig
Sorten
Die Sortenvielfalt von Saxifraga arendsii ist enorm. Das Sortiment unterscheidet sich hauptsächlich in Blütenfarbe und Wuchshöhe, die von niedrigen 5 bis zu stattlichen 20 Zentimetern reicht. Eine Auswahl:
- ‘Ingeborg’: pink
- ‘Carnival’: leuchtend rosa
- ‘Harder Zwerg’: purpurfarben
- ‘Adebar’: reinweiß mit gelber Mitte
- ‘Pixie’: Blüten erst rosa, dann weiß
- ‘Schneezwerg’: weiße Blüten, die größer sind als die der Art
- ‘Rosenzwerg’: sattes Rosa
- ‘Triumph’: karminrot
- ‘Feuerteppich’: leuchtend rot
- ‘Schwefelblüte’: gelbe Blüten
- ‘Peter Pan’: pink
Vermehrung
Neben dem Teilen lassen sich die Bestände des Moos-Steinbrechs durch Stecklinge vermehren. Man schneidet sie im Spätherbst. Sie bilden im ungeheizten Frühbeet oder im Kalthaus zuverlässig Wurzeln, wenn man sie in sehr lockere und sandige Erde setzt. Einige wenige Sorten wie ‘Blütenteppich’ oder ‘Schneeteppich’ können auch durch Aussaat vermehrt werden.
Krankheiten und Schädlinge
Die Staude ist äußerst robust und wird fast nie von Schädlingen oder Pflanzenkrankheiten befallen. Gelegentlich tritt Rosettenfäule auf.