Mostgummi-Eukalyptus
Eucalyptus gunnii
Die Eukalyptus-Art Eucalyptus gunnii können Sie auch bei uns erfolgreich pflanzen. Wir geben Tipps zur Pflege.
Steckbrief
- Wuchstyp
-
- Laubgehölz
- Kleinbaum
- Wuchshöhe
- von 300 cm bis 500 cm
- Wuchsbreite
- von 80 cm bis 100 cm
- Wuchseigenschaften
-
- aufrecht
- buschig
- mehrstämmig
- Blütenfarbe
-
- weiß
- Blütezeit (Monat)
-
- Januar bis Februar
- Dezember
- Blütenform
-
- Büschel
- Blattfarbe
-
- blaugrün
- silbergrau
- Blattform
-
- länglich
- oval
- Blatteigenschaften
-
- immergrün
- duftend
- Fruchtfarbe
-
- braun
- grün
- rot
- Fruchtform
-
- Kapsel
- Licht
-
- sonnig
- Bodenart
-
- sandig bis lehmig
- Bodenfeuchte
-
- frisch
- ph-Wert
-
- schwach sauer
- Kalkverträglichkeit
-
- kalkempfindlich
- Nährstoffbedarf
-
- nährstoffarm
- Humus
-
- humusreich
- Zier- oder Nutzwert
-
- Blattschmuck
- Heilpflanze
- Winterhärte
-
- bedingt winterhart
- Klimazonen nach USDA
-
- 7
- Verwendung
-
- Pflanzgefäße
- Gartenstil
-
- Dachgarten
- Innenhof
- Mediterraner Garten
- Topfgarten
Herkunft
Der Eukalyptus (Eucalyptus gunnii), eigentlich Mostgummi-Eukalyptus, ist die einzige Eukalyptus-Art aus der Familie der Myrtengewächse (Myrtaceae), die bei uns regulär erhältlich ist. Nur ganz selten werden im Handel andere Arten angeboten, die jedoch allesamt eine deutlich geringere Kältetoleranz aufweisen. Die auch Blaugummibaum genannte Pflanze stammt – wie alle Gattungsmitglieder – aus Australien. Dort gibt es ganze Eukalyptuswälder, in denen Koalas leben, die sich auf Eukalyptusblätter als Nahrung spezialisiert haben. Das ist aus mehr als einer Sicht bemerkenswert, ist das Laub des Eukalyptus doch aufgrund seiner hohen Konzentration an ätherischen Ölen stark giftig und zudem höchst kalorienarm. In unseren Breiten kultiviert man Eucalyptus gunnii als exotisches Gehölz zumeist im Kübel, man kann ihn in milden Regionen aber auch im Garten auspflanzen.
Wuchs
Während der Eukalyptus am Naturstandort mindestens zehn Meter hoch wird, bleibt er hierzulande mit 300 bis 500 Zentimetern verhältnismäßig klein. Dennoch zeigt sich Eukalyptus auch bei uns äußerst starkwüchsig: Junge Pflanzen legen jährlich zwischen 30 und 50 Zentimeter an Höhe zu. Die immergrüne Pflanze wächst ein- oder mehrstämmig, also entweder als Baum oder als Großstrauch. Mithilfe von regelmäßigen Schnitten wird der Habitus schön buschig, bleibt aber trotzdem schlank und aufrecht. An Wuchsbreite erreicht Eukalyptus als Kübelpflanze durchschnittlich 100 Zentimeter.
Die Blätter des Eukalyptus riechen, man kann es nicht anders sagen, nach Hustenbonbons. Sie enthalten bis zu 3,5 Prozent Eukalyptusöl, das bei Erkältungskrankheiten schleimlösend und antibakteriell wirkt und daher ein wichtiger Bestandteil verschiedener Hustenpräparate und Lutschbonbons ist. Frische Eukalyptusblätter sind bläulich-grün und rund – die Altersblätter dagegen silbrig-grün, länglich-oval und bis zu zehn Zentimeter groß. Sie fühlen sich ledrig-derb an.
Tipp: Für ein gesundes Erkältungsbad nimmt man einfach ein paar der älteren Blätter von seinem Eukalyptus ab und gibt sie in die Badewanne. Das heiße Wasser setzt die ätherischen Öle darin perfekt frei.

Reibt man das Laub zwischen den Fingern, entströmt beim Mostgummi-Eukalyptus (Eucalyptus gunnii) das typische Hustenbonbon-Aroma
Blüten
Die Blütezeit von Eucalyptus gunnii fällt auf den australischen Sommer, liegt bei uns also in den Wintermonaten. Etwa von Dezember bis Februar erscheinen kleine cremeweiße bis leicht gelbliche Blütenbüschel an den Pflanzen. Sie bilden sich jedoch erst nach mehreren Jahren und in unseren Breiten nicht zuverlässig.
Früchte
Die Kapselfrüchte mit den Samen des Blaugummibaums werden in Australien auch "gumnuts" ("Gumminüsse") genannt. Sie sind rund und je nach Reifestadium grün oder rotbraun gefärbt.
Standort
Von April – in kälteren Regionen besser erst ab Ende Mai – bis Oktober kann der Eukalyptus im Freien auf dem Balkon oder der Terrasse stehen. Zur Überwinterung muss die Kübelpflanze ins Haus. Drinnen wie draußen benötigt Eucalyptus gunnii einen vollsonnigen Standort. Viel Licht ist vor allem dann wichtig, wenn die Pflanze ganzjährig im Wintergarten oder im Zimmer kultiviert wird. Auf Lichtmangel reagiert die Pflanze sofort mit Blattabwurf. Das Auspflanzen an einen geschützten und vollsonnigen Platz im Garten ist nur in milden Regionen ratsam. Tipp: Stellen oder pflanzen Sie Ihren Eukalyptus immer unweit eines Sitzplatzes. Der Duft hat eine abschreckende Wirkung auf Mücken.
Substrat
Mit den Gartenböden hierzulande kommt Eukalyptus meist ganz gut zurecht, es sei denn, sie sind stark verdichtet. Das ideale Substrat für den Topf ist sandig-lehmig, frisch, eher sauer (pH-Wert zwischen 5 und 6) und eher nährstoffarm. Da Eucalyptus gunnii auf Staunässe empfindlich reagiert, ist eine gute Drainage unabdingbar. Die Pflanzstelle im Garten sollte dementsprechend aufbereitet werden.
Gießen
Eukalyptus hat einen sehr hohen Wasserbedarf und muss während seiner Wachstumsperiode (von Frühjahr bis Herbst) reichlich, durchdringend und sehr oft gegossen werden. Verwenden Sie dazu ausschließlich kalkarmes Wasser oder Regenwasser: Hohe Kalkgehalte verträgt Eucalyptus gunnii nicht. Auch im Winter sollte der Wurzelballen niemals austrocknen und muss konstant feucht gehalten werden. Gießen Sie dann am besten ähnlich oft, aber ein bisschen sparsamer. Bei Wassermangel verliert der Blaugummibaum sofort seine Blätter und muss, als rettende Maßnahme, radikal zurückgeschnitten werden.
Düngen
Wenngleich Eucalyptus gunnii wie alle Eukalyptus-Arten einen eher niedrigen Nährstoffbedarf hat, sollte man bei Kübelpflanzen gelegentlich niedrig dosiert düngen. Versorgen Sie Ihren Eukalyptus deshalb im Sommer wöchentlich mit flüssigem Blumendünger. Im Winter wird nur alle zwei Wochen gedüngt und auch nur bei warmem Stand.
Umtopfen
Man topft Eucalyptus gunnii erst dann um, wenn der alte Topf intensiv durchwurzelt ist – so vermeidet man unerwünschte Wachstumsschübe. Achten Sie aus demselben Grund auch darauf, dass das neue Gefäß nur wenige Zentimeter größer ist. Der beste Zeitpunkt zum Umtopfen ist im Frühjahr, und zwar im März, wenn die Pflanze gerade ihre Winterruhe beendet hat.
Schneiden
Der März ist auch ein guter Zeitpunkt, um den Blaugummibaum zu schneiden. Eucalyptus gunnii ist sehr schnittverträglich und dankt regelmäßige Schnitte mit einem dichten, buschigen Aussehen und einem kompakten Wuchs. Man kann ihn damit problemlos auf die gewünschte Größe bringen (nicht ganz unwichtig bei reinen Zimmerpflanzen oder im Wintergarten) oder verjüngen. Die Pflanze treibt danach zuverlässig und vor allem rasch neu aus.

Eukalyptus gunnii ist zwar winterhart, kann aber nur in sehr wintermilden Gebieten ins Freiland gesetzt werden
Überwinterung
Obwohl Eucalyptus gunnii bis -15 Grad Celsius winterhart ist, sollte er als Kübelpflanze unbedingt im Haus überwintern. Das geeignete Winterquartier ist sehr hell und fünf bis zehn Grad Celsius kühl. An dunklen Standorten verliert das immergrüne Gehölz seine Blätter. Freilandpflanzen sind vor allem anfällig für Frostrisse durch die Wintersonne – mit einer um den Stamm gewickelten Schilfrohrmatte oder Sackleinen können Sie das verhindern.
Sorten
Mit etwas Glück findet man von Eucalyptus gunnii auch Sorten im Handel. Besonders schön sind der Eukalyptus ‘Azura’ sowie die Sorte ‘Silbertropfen’, die herrlich silbrig beziehungsweise blaugrün belaubt sind.

Eucalyptus gunnii ‘Azura’ zeichnet sich durch sein silbrig-blaues Laub aus
Vermehrung
Eukalyptus wird in der Regel durch Aussaat vermehrt. Original australisches Saatgut ist im Fachhandel oder online erhältlich. Die optimale Keimtemperatur beträgt 20 Grad Celsius. Man kann sein Glück auch mit halb ausgereiften Kopfstecklingen versuchen, diese bewurzeln aber nur sehr schwer.
Krankheiten und Schädlinge
Die meisten Schädlinge werden durch die ätherischen Öle von Eucalyptus gunnii ferngehalten. Wassermangel kann die Pflanze aber so sehr in Stress versetzen, dass sie anfällig für Blattläuse oder Wollläuse wird. Pflanzenkrankheiten treten dagegen fast nie auf.