Mühlenbeckie
Muehlenbeckia axillaris
Die Mühlenbeckie bildet attraktive grüne Polster und gilt als unkomplizierter Rasenersatz. Unsere Tipps zur Pflanzung und Pflege von Muehlenbeckia axillaris.
Steckbrief
- Wuchstyp
-
- Strauch
- Wuchshöhe
- von 5 cm bis 10 cm
- Wuchsbreite
- von 20 cm bis 30 cm
- Wuchseigenschaften
-
- flachwüchsig
- polsterbildend
- dicht
- Blütenfarbe
-
- grün
- gelb
- Blütezeit (Monat)
-
- Mai bis Juli
- Blütenform
-
- Dolden
- Blüteneigenschaften
-
- zwittrig
- Blattfarbe
-
- grün
- Blattform
-
- ganzrandig
- rund
- Blatteigenschaften
-
- immergrün
- Fruchtfarbe
-
- schwarz
- Licht
-
- sonnig bis halbschattig
- Bodenart
-
- steinig bis lehmig
- Bodenfeuchte
-
- frisch
- ph-Wert
-
- neutral bis schwach sauer
- Kalkverträglichkeit
-
- kalkempfindlich
- Nährstoffbedarf
-
- mäßig nährstoffreich
- Zier- oder Nutzwert
-
- Blattschmuck
- malerischer Wuchs
- Winterhärte
-
- winterhart
- Klimazonen nach USDA
-
- 7
- Lebensbereiche
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- ST1
- ST2
- FS
- Verwendung
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- Einfassungen
- Grabbepflanzung
- Pflanzgefäße
- Gartenstil
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- Steingarten
- Topfgarten
Herkunft
Die Mühlenbeckie aus der Familie der Knöterichgewächse (Polygonaceae) gehört zu einer Gattung mit 20 Arten zweihäusiger Sträucher – laubabwerfend oder immergrün – sowie windendender Kletterpflanzen, die in den Wäldern Australiens, Neuseelands und Südamerikas zu Hause sind. Muehlenbeckia axillaris ist ein zwergiger, laubabwerfender Strauch, der sich kriechend weit verzweigt und aus Neuseeland stammt. Dort besiedelt die Pflanze die gesamte Südinsel bis in eine Höhe von 1.500 Meter, und zwar vor allem Schutthalden oder Geröllbänke von Flüssen. In Mitteleuropa gilt der Strauch bis -20 Grad Celsius als winterhart.
Im Handel ist Muehlenbeckia axillaris unter den verschiedensten, mehr oder weniger einfallsreichen Namen erhältlich: Teppich-Scheinknöterich, Schwarzfrüchtiger oder Teppich-Drahtstrauch, Matratzenwein, Kriechender Draht oder Neuseeländischer Efeu.
Wuchs
Die filigranen, dunklen Triebe fallen bei der wintergrünen Mühlenbeckia als Erstes ins Auge. Sie sind zart behaart und bilden dichte, gleichmäßige, nur fünf bis zehn Zentimeter hohe Polster, die den zwergigen Strauch zum Bodendecker par excellence machen. Wie Maschendraht legen sich die Triebe teils aufrecht, teils kriechend über den Boden. Bereits nach einer Vegetationsperiode ist der Boden nahtlos bedeckt – natürlich nur bei ausreichender Pflanzenzahl.
Blätter
Fast kreisrund sind die kleinen ganzrandigen, gegenständig am Trieb sitzenden Blätter der Mühlenbeckie geformt. Zwischen fünf und zehn Millimeter sind sie lang, sie sitzen an einem kurzen Stiel. Die Oberseite ist etwas dunkler gefärbt als die Unterseite, im Herbst verfärben sie sich rostbraun.

Die Blüten der Mühlenbeckie sind eher unscheinbar
Blüten
Gelbgrün sind die sternförmigen, aus fünf verwachsenen Hüllblättern bestehenden zwittrigen Blüten, die sich von Mai bis Juli öffnen und in Dolden angeordnet sind. Sie stehen end- oder seitenständig. Weibliche Blüten haben drei Griffel, männliche in der Regel acht bis neun Staubblätter.
Früchte
Klein, glänzend und schwarz sind die beerenartigen Früchte. Von ihnen leitet sich auch der deutsche Name "Schwarzfrüchtiger Drahtstrauch" – im Unterschied zum nicht winterharten Weißfrüchtigen Drahtstrauch (Muehlenbeckia complexa) – ab.
Standort
Am liebsten mag es die Mühlenbeckia sonnig, aber auch im Halbschatten ist sie durchaus ansehnlich. Vorübergehende Trockenheit wird gut toleriert.
Boden
Der Boden sollte optimalerweise frisch sein, dazu leicht sauer bis neutral. Kalkiger Untergrund wird gemieden. An die Nährstoffversorgung werden keine Ansprüche gestellt. Sowohl im Garten ausgepflanzt als auch im Topf sollte man auf ausreichenden Wasserabzug achten. Bei großen Containern empfiehlt sich eine Drainage aus grobem Kies oder Blähton, ein Vlies verhindert, dass das Substrat nach unten ausgespült wird. Zur Verhinderung von Staunässe ist bei stark ton- und lehmhaltigen Böden die Beimischung von Sand oder Humus empfehlenswert.
Pflanzung
Zur Bodendeckung setzt man etwa 12 bis 15 Pflanzen auf den Quadratmeter, und zwar am besten im Frühjahr. Bei einem Abstand von einem Viertelmeter kann sich jede Mühlenbeckie optimal ausbreiten.
Pflege
Eine Gabe Kompost im Frühjahr versorgt die Mühlenbeckia über einen längeren Zeitraum. In sehr kalten Wintern schützt man den Strauch mit Reisig und Laub beziehungsweise einem Wintervlies. Bei Kübelkultur sollte man den Strauch in der Vegetationszeit mit einem Langzeitdünger versorgen.
Schnitt
Ein Schnitt, vor allem im Frühjahr, regt das Wachstum der Mühlenbeckie an. Sie wird dadurch üppiger und kompakter. Bei einer großen Fläche kann man auch einfach mit dem hochgestellten Rasenmäher drübergehen.
Verwendung
Bodendecker für Halbschatten und Sonne, für Steinanlagen und Felsen: Diese Verwendungsmöglichkeiten muss man an erster Stelle für die Mühlenbeckia nennen. Daneben gibt’s aber noch viele andere Möglichkeiten: Als winterfeste Ampelpflanze kann sie mit ihrem kaskadenförmigen Wuchs einen fließenden Übergang am Gefäßrand schaffen. Muehlenbeckia eignet sich außerdem als Grabschmuck, als Einfassung oder grüner Akzent im Steingarten.

Die Mühlenbeckie macht sich hübsch in herbstlichen Topf-Arrangements zusammen mit Fetthenne und Kürbissen
Gut lässt sich der Bodendecker in herbstlichen Topf-Arrangements mit Gräsern, Farnen, Herbst-Alpenveilchen oder anderen Bodendeckern wie der mit roten Früchten besetzten Zwergmispel (Cotoneaster dammeri), Efeu (Hedera helix) oder Dickmännchen (Pachysandra) kombinieren. In asiatischen Gärten verwendet man Muehlenbeckia gern als Moosersatz.
Und ganz zum Schluss besteht die Möglichkeit, die Mühlenbeckie als Zimmerpflanze zu verwenden, etwa im Wintergarten. Mit Kletterhilfe kann man das Multitalent draußen wie drinnen in die Vertikale leiten, wodurch die Pflanze bis zu einen Meter Höhe erreichen kann. Für die Zimmerkultur bietet sich allerdings eher Muehlenbeckia complexa mit den größeren Blättern und geringerer Winterhärte an.
Sorten
‘Nana’ ist eine Zwergform von Muehlenbeckia axillaris mit noch kleineren bräunlich-grünen Blättchen und bronzefarbenen Trieben, die sich vor allem fürs Alpinum eignet. Sie erinnert optisch an die Kriechweide der Alpen (Salix herbacea).
Vermehrung
Die Triebe bewurzeln bei Bodenkontakt, diese Eigenschaft kann man gut für die Stecklingsvermehrung nutzen. Gute Anwachserfolge hat man mit nährstoffarmer Anzuchterde, Helligkeit und einer Temperatur um die 20 Grad Celsius. Ein Teilen von Muehlenbeckia axillaris ist ebenfalls problemlos möglich. Dazu gräbt man den Wurzelballen aus und bricht ihn mit den Händen behutsam in zwei Teile. Anschließend pflanzt man beide Hälften ein und wässert gut.
Krankheiten und Schädlinge
Am passenden Standort ist die Mühlenbeckie weitgehend robust gegenüber Pflanzenkrankheiten und Schädlingen.