Pflanzen

Mutterkraut

Tanacetum parthenium

Mutterkraut wird als Heilpflanze geschätzt und erfreut sich auch als Zierpflanze in Bauerngärten großer Beliebtheit. So pflanzen und pflegen Sie die aromatische Staude.

Wuchstyp
  • Staude
Wuchshöhe
von 60 cm bis 80 cm
Wuchsbreite
von 50 cm bis 70 cm
Wuchseigenschaften
  • aufrecht
  • buschig
Blütenfarbe
  • gelb
  • weiß
Blütezeit (Monat)
  • Juni bis September
Blütenform
  • Blütenköpfchen
  • dicht
  • Einzelblüte
  • Zungenblüten
Blüteneigenschaften
  • leicht duftend
Blattfarbe
  • grün
Blattform
  • eiförmig
  • fiederschnittig
  • fiederteilig
  • gestielt
Blatteigenschaften
  • duftend
Fruchtform
  • Spaltfrucht
Licht
  • sonnig bis absonnig
Bodenart
  • kiesig bis sandig
Bodenfeuchte
  • mäßig trocken bis mäßig feucht
ph-Wert
  • neutral
Kalkverträglichkeit
  • kalktolerant
Nährstoffbedarf
  • nährstoffreich
Humus
  • humusreich
Zier- oder Nutzwert
  • Blütenschmuck
  • Duftplanze
  • Heilpflanze
  • Nektar- oder Pollenpflanze
  • heimische Wildpflanze
Giftigkeit
  • ungiftig
Klimazonen nach USDA
  • 6
Lebensbereiche
  • GR1
  • FR1
  • B2
Verwendung
  • Blumenbeete
  • Blumensträuße
  • Blumenwiesen
  • Verwilderung
  • Rabatten
Gartenstil
  • Apothekergarten
  • Bauerngarten
  • Blumengarten
  • Naturgarten
Bienenfreundlich
bienenfreundliche Pflanze

Herkunft

Das Mutterkraut (Tanacetum parthenium), auch Falsche Kamille, Zierkamille oder Fieberkraut genannt, ist eine Heil- und Zierpflanze aus der Familie der Korbblütler (Asteraceae). Die Pflanze stammt aus dem östlichen Mittelmeerraum, hat sich jedoch mittlerweile vielerorts eingebürgert. Bei uns findet man das Mutterkraut verwildert in Bauerngärten, auf offenem Brachland sowie am Rand von Feldrainen. Schon seit Jahrhunderten wird Mutterkraut als Arzneipflanze kultiviert. Früher wurde das Kraut dafür verwendet, Wehen einzuleiten und die Geburt zu beschleunigen – daher auch der Name. Carl von Linné gab der Pflanze im 18. Jahrhundert den Namen Matricaria parthenium und stellte damit die Bedeutung des Mutterkrauts für die Verwendung von Schwangerschaftsbeschwerden heraus (“mater” steht im Lateinischen für Mutter). Zunächst wurde Mutterkraut demzufolge der Gattung Matricaria (Kamille), dann zu Chrysanthemum und schließlich Tanacetum (Wucherblume) zugeordnet.

Früher wurde die Pflanze ebenfalls als fiebersenkendes Mittel eingesetzt – daher stammt die englische Bezeichnung “Feverfew“ (wenig Fieber). In Großbritannien war die Pflanze derart geschätzt, dass man ihr auch den Namen “Englisches Aspirin“ verlieh. Im Laufe des 18. und 19. Jahrhunderts verlor die Pflanze als Heilkraut ihre Bedeutung, wurde aber gern als Zierpflanze in Bauerngärten gepflanzt. Noch heute ist Tanacetum parthenium eine Bereicherung für viele Standorte im Garten.

Wuchs

Das Mutterkraut ist eine aromatische Staude, die aber meist als einjährige Sommerblume in Vorkultur gezogen wird. Sie wächst aufrecht und buschig, im oberen Bereich stark verzweigt und am Grund verholzend. Das stark nach Kamille duftende Mutterkraut wird zwischen 60 und 80 Zentimeter hoch.

Blätter

An gerippten Stängeln sitzen wechselständige und gestielte Laubblätter mit bis zu acht Zentimetern Länge. Die zarte, hellgrüne, fast unbehaarte Blattspreite ist im Umriss eiförmig und fiederspaltig bis fiederteilig mit größerem Endabschnitt.

Blüten

Mutterkraut in der Blüte

Von ihrem Wuchs und den Blüten her ähnelt das Mutterkraut der Kamille

Von Juni bis September zeigen sich zahlreiche, bis drei Zentimeter breite, kamillenähnliche Knöpfchenblüten. In ihrem Zentrum tragen die duftenden Blütenköpfchen zahlreiche gelbe Röhrenblüten, die von weißen Zungenblüten umgeben sind.

Früchte

Bei den Früchten handelt es sich um Spaltfrüchte.

Standort

Am besten gedeiht das Mutterkraut an einem sonnigen Standort. Dort bildet es einen üppigen Blütenflor aus.

Boden

Idealerweise sollte der Boden durchlässig, locker, humos und nährstoffreich sein. In kälteren Regionen überdauert das Mutterkraut nur selten, treibt aber wieder zuverlässig aus den Samen aus.

Pflanzung

Sie können vorgezogene Topfpflanzen im Fachhandel kaufen und diese im Frühjahr einpflanzen. Schon zwei bis vier Pflanzen genügen, um bis zu einen Quadratmeter Fläche zu bedecken. Ebenfalls ist es möglich, das Mutterkraut auszusäen. Säen Sie dazu die Samen von März bis Mai im Haus in Anzuchttöpfe. Die Keimdauer beträgt bei einer Temperatur von etwa 15 Grad Celsius rund zwei bis drei Wochen. Ab April und Mai können Sie das Mutterkraut auch direkt ins Freie säen. Bedecken Sie die Samen dabei nur leicht mit Erde.

Pflege

Das Mutterkraut ist ein anspruchsloser Sommerblüher. Bei langanhaltenden Trockenperioden sollten Sie die Pflanze gut wässern. Um eine reichliche Selbstaussaat zu verhindern, schneidet man die verblühten Blüten vor der Samenreife im Herbst ab. Zur Erhaltung der relativ kurzlebigen Pflanze gilt es, einzelne Samenstände stehen zu lassen.

Verwendung

Mutterkraut ist ein empfehlenswerter Lückenfüller im Beet. Besonders schön sieht Tanacetum parthenium als Begleitstaude zu Rosen aus. Durch die lange Blütezeit und gute Haltbarkeit ist die Pflanze auch eine beliebte Schnittblume für die Vase.

Blumenstrauß mit Mutterkraut

Das reich blühende Mutterkraut liefert gut haltbare Schnittblumen

Mutterkraut als Heilpflanze

Schon der griechische Arzt Dioskurides empfahl das Mutterkraut im ersten Jahrhundert nach Christus gegen Kopfschmerzen. Tatsächlich haben neue Studien gezeigt, dass Mutterkraut Migräne lindern kann: Ein Pulver aus der kamillenähnlichen Heilpflanze mit dem Bitterstoff Parthenolid verhindert die übermäßige Ausschüttung von Serotonin. Das Hormon verengt Blutgefäße – eine der Hauptursachen für Migräne-Anfälle. Die regelmäßige Einnahme eines Tees aus den getrockneten Blättern und Blüten hilft bei Kopfschmerzen sowie Migräne. Ebenfalls soll der Verzehr einzelner Blätter auf dem Butterbrot eine schmerzlindernde Wirkung haben. Aufgrund seiner krampflösenden Wirkung findet das Mutterkraut auch in der Frauenheilkunde Verwendung. Seine entzündungshemmende und fiebersenkende Wirkung wird gerne bei Erkältungen eingesetzt. Äußerlich als Tinktur auf der Haut angewendet, hält Mutterkraut außerdem Insekten fern. Doch Vorsicht: Die Inhaltsstoffe können eine allergische Reaktion auslösen. Von einer Selbstmedikation ist daher dringend abzuraten. Auch während der Schwangerschaft sollte man auf Mutterkraut verzichten.

Sorten

Im 19. Jahrhundert, als das Mutterkraut vermehrt als Zierpflanze kultiviert wurde, entstanden viele Sorten, darunter solche mit halb gefüllten Blüten und jene, die fast gar keine weißen Röhrenblüten besitzen. ‘Aureum’ ist beispielsweise eine gelblaubige und robuste Sorte.

Vermehrung

Sie können Mutterkraut am besten über Samen, alternativ auch durch Stecklinge vermehren. Der Sommerblüher erhält sich meist gut durch Selbstaussaat.

Krankheiten und Schädlinge

Grundsätzlich ist das Mutterkraut unempfindlich gegenüber Krankheiten und Schädlingen.

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