Nachtjasmin
Cestrum nocturnum
Mit dem Nachtjasmin holt man sich eine üppig wachsende Kübelpflanze auf die Terrasse, deren Blütenbüschel einen betörenden Duft verströmen. So pflanzen und pflegen Sie ihn richtig.
Steckbrief
- Wuchstyp
-
- Strauch
- Wuchshöhe
- von 300 cm bis 500 cm
- Wuchseigenschaften
-
- aufrecht
- buschig
- Blütenfarbe
-
- grün
- weiß
- Blütezeit (Monat)
-
- Juni bis Oktober
- Blütenform
-
- Büschel
- röhrenförmig
- Blüteneigenschaften
-
- stark duftend
- Blattfarbe
-
- grün
- Blattform
-
- ganzrandig
- länglich
- zugespitzt
- Blatteigenschaften
-
- immergrün
- Fruchtfarbe
-
- weiß
- Fruchtform
-
- Beere
- Fruchteigenschaften
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- giftig
- Licht
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- halbschattig
- Bodenart
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- sandig bis lehmig
- Bodenfeuchte
-
- mäßig feucht bis feucht
- ph-Wert
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- neutral
- Nährstoffbedarf
-
- nährstoffreich
- Zier- oder Nutzwert
-
- Blütenschmuck
- Duftplanze
- Winterhärte
-
- frostempfindlich
- Klimazonen nach USDA
-
- 9
- Verwendung
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- Pflanzgefäße
- Wintergarten
- Gartenstil
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- Topfgarten
Herkunft
Der Nachtjasmin (Cestrum nocturnum) ist ursprünglich auf den karibischen Inseln und in Teilen Mittelamerikas zu Hause. Wegen seines starken Dufts wird der Strauch in vielen tropischen Ländern als Zierpflanze gezogen, wo er feuchte und nasse Standorte bevorzugt. Er gehört wie der Rote Hammerstrauch (Cestrum purpureum) zur Familie der Nachtschattengewächse (Solanaceae) und ist in allen Teilen giftig.
Wuchs
In seiner Heimat wächst der Nachtjasmin als immergrüner Strauch, der bis zu fünf Meter Wuchshöhe erreicht. Typisch ist eine leichte flaumige Behaarung und schlanke, aber kräftig austreibende Triebe. Auch als Kübelpflanze zeigt Cestrum nocturnum einen kräftigen Wuchs, wird aber nicht ganz so hoch wie am Naturstandort.
Blätter
Die Blätter des Nachtjasmins stehen wechselständig an den Zweigen. Sie sind kurz gestielt, ganzrandig und von länglicher, vorne zugespitzter Form. Sie werden etwa 10 bis 15 Zentimeter lang. Abhängig vom Überwinterungsort wirft der Nachtjasmin seine Blätter ab und treibt dann im Frühjahr wieder neu aus.
Blüten
Die grünlich-weißen, röhrenförmigen Blüten des Nachtjasmins stehen in Büscheln an den Enden und in den Achseln der Zweige zusammen. Sie bilden sich meist ab Juni bis in den Oktober hinein. Namensbegebend ist ihr himmlischer Duft, der sich vor allem in den Abend- und Nachtstunden entfaltet.

Besonders intensiv duftet der Nachtjasmin in den Abend- und Nachtstunden
Früchte
In der Natur bildet Cestrum nocturnum kleine weiße, elliptische Beeren, die die Samen enthalten.
Standort
Entsprechend seinen Standorten in der Natur sollte man dem Nachtjasmin einen halbschattigen Platz suchen, wo keine Gefahr besteht, dass seine Wurzeln überhitzen. Wichtig für eine kräftige Blütenbildung ist jedoch ein ausreichendes Lichtangebot, also darf es auch nicht zu schattig sein. Cestrum nocturnum verträgt kurzzeitig Temperaturen um den Gefrierpunkt, man kann mit dem Einräumen also bis zu den ersten Nachtfrösten warten, vor allem da die Blüte zu dieser Zeit noch besonders schön ist. Im unbedingt hellen Winterquartier sollten die Temperaturen bei 10 bis 15 Grad Celsius liegen.
Substrat
Pflanzen Sie die wuchsfreudigen Sträucher in spezielle Kübelpflanzenerde, die mit Blähton, Kies oder Lavagrus durchsetzt ist und dadurch Luftigkeit mit hohem Speichervermögen vereint.
Gießen
Der Nachtjasmin ist ein durstiger Geselle, den man an heißen Tagen zweimal gießen muss. Lassen Sie beim morgendlichen Gießen ruhig einen Wasservorrat im Untersetzer stehen. Im Winterquartier sind die Gießmengen deutlich niedriger, doch sollte man darauf achten, dass der Wurzelballen niemals austrocknet. Je mehr Blätter abgeworfen werden, umso geringer ist der Wasserbedarf.
Düngen
Zwischen April und August sollte man dem hohen Nährstoffbedarf des Nachtjasmins durch wöchentliche Gaben flüssigen Volldüngers nachkommen, im September genügen 14-tägige Düngegaben und ab Oktober stellt man das Düngen ein.
Umtopfen
Um dem kräftigen Wuchs des Nachtjasmins gerecht zu werden, empfiehlt es sich, ihn jährlich im Frühjahr in ein größeres Gefäß umzutopfen. Falls man die Gefäßgröße beibehalten möchte, sollte man keilförmige Stücke aus dem gut durchwurzelten Ballen herausschneiden und die Lücken mit frischer Erde auffüllen. Durch diese Maßnahme kann der Strauch frische Wurzeln ausbilden und eine ausreichende Nährstoff- und Wasseraufnahme bleibt gewährleistet.
Schneiden
Die Erfahrung hat gezeigt, dass man mit dem Rückschnitt besser bis zum Ende der Winterruhe warten sollte. Schneiden Sie dann alle Triebe so zurück, dass ein harmonisches Wuchsbild entsteht. Bei Bedarf ist auch ein sehr starker Rückschnitt auf 20 Zentimeter möglich.

Der Nachtjasmin wächst buschig und kann durch einen Schnitt nach der Winterruhe in Form gebracht werden
Überwinterung
Das Winterquartier sollte hell sein und die Temperatur zwischen 10 und 15 Celsius Grad liegen. Abweichungen von fünf Grad Celsius nach oben oder unten werden von Cestrum nocturnum toleriert.
Vermehrung
Der Nachtjasmin kann sowohl durch Aussaat als auch durch Stecklinge nachgezogen werden. Die Samen keimen zuverlässiger, wenn man sie vor der Aussaat ein bis zwei Tage in Wasser vorquellen lässt. Der beste Zeitpunkt dafür ist das Frühjahr. Ebenfalls im Frühjahr oder Sommer kann man Kopfstecklinge gewinnen und in Töpfen mit Anzuchterde bewurzeln lassen.
Krankheiten und Schädlinge
Im Frühjahr wird der Neuaustrieb gerne von Blattläusen befallen. An heißen, trockenen Tagen können sich Spinnmilben vermehren und im Winterquartier gehören Schild- und Wollläuse zu den üblichen Verdächtigen.