Olivenkraut
Santolina viridis
Olivenkraut besitzt ein angenehm würziges Aroma, das an eingelegte Oliven erinnert. So pflanzen, pflegen und ernten Sie Santolina viridis.
Steckbrief
- Wuchstyp
-
- Halbstrauch
- Wuchshöhe
- von 20 cm bis 50 cm
- Wuchseigenschaften
-
- buschig
- Blütenfarbe
-
- gelb
- Blütezeit (Monat)
-
- Juni bis August
- Blütenform
-
- Blütenkörbchen
- endständig
- Blüteneigenschaften
-
- leicht duftend
- Blattfarbe
-
- grün
- Blattform
-
- nadelförmig
- schmal
- Blatteigenschaften
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- immergrün
- duftend
- Fruchtform
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- Nussfrucht
- Fruchteigenschaften
-
- unscheinbar
- Licht
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- sonnig
- Bodenart
-
- steinig bis sandig
- Bodenfeuchte
-
- trocken bis mäßig trocken
- Kalkverträglichkeit
-
- kalkliebend
- Nährstoffbedarf
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- nährstoffarm
- Humus
-
- humusarm
- Zier- oder Nutzwert
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- Duftplanze
- Küchenkraut
- Heilpflanze
- Verwendung
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- Pflanzgefäße
- Rabatten
- Gartenstil
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- Apothekergarten
- Mediterraner Garten
- Kräutergarten
- Steingarten
Herkunft
Das Olivenkraut (Santolina viridis), auch Grünes Zypressenkraut genannt, ist eine Pflanzenart aus der Gattung Heiligenkraut (Santolina) innerhalb der Familie der Korbblütler (Asteraceae). Es handelt sich bei Santolina viridis um eine von etwa 24 Arten, die alle aus dem Mittelmeerraum stammen. Charakteristisch für das Olivenkraut ist das Aroma seiner Blätter, das an eingelegte Oliven erinnert – daher auch die deutsche Bezeichnung.
Wuchs
Das winterharte Olivenkraut ist ein verzweigter, immergrüner mehrjähriger Halbstrauch, der zwischen 20 und 50 Zentimeter hoch wird. Santolina viridis wächst eher buschig und verholzt im unteren Bereich. Der ganze Halbstrauch duftet angenehm würzig nach Oliven.
Blätter
Die Laubblätter von Santolina viridis sind wechselständig am Stängel angeordnet, leuchtend grün und fein geteilt. Sie besitzen kleine Knospen und erinnern im Aussehen an die feinen Nadeln des Rosmarins.
Blüten
Von Juni bis etwa August werden körbchenförmige, gelbe kleine Blüten direkt auf den Stängeln ausgebildet. Auch sie duften nach Oliven.

Die kleinen Korbblüten des Olivenkrauts sitzen einzeln an den Stängeln und zieren jedes Blumenbeet. Besonders am Rand eines Stein- oder Kiesgartens macht Santolina viridis eine gute Figur
Früchte
Im Anschluss an die Blüte entwickelt das Olivenkraut Achänen. Bei dieser Sonderform der Nussfrüchte ist pro Frucht nur jeweils ein Same enthalten.
Standort
Das Olivenkraut benötigt einen warmen und sonnigen Standort. Neben Kräuterbeeten und Kräuterspiralen sind auch sonnige Bereiche im Blumenbeet gut für die Kräuter geeignet. Darüber hinaus ist Santolina viridis eine hübsche Beeteinfassung und duftende Strukturpflanze zwischen Trockenmauern.
Boden
Gemäß seines natürlichen Verbreitungsgebiets sollte das Olivenkraut auf eher nährstoffarmen, kalkhaltigen und durchlässigen Böden gepflanzt werden. Ideal ist ein Standort neben Rosmarin, Salbei und Lavendel im oberen Bereich oder in der Normalzone einer Kräuterspirale beziehungsweise auch im Steingarten. Bei Bedarf können Sie den Boden zuvor mit etwas Sand oder Kies auflockern.
Olivenkraut pflanzen
Die getopfte Pflanze können Sie im Frühjahr ins Beet setzen. Für eine Gruppenpflanzung in kleinen Tuffs rechnet man drei bis fünf Pflanzen pro Quadratmeter. Halten Sie zu anderen Kräutern und Pflanzen einen Abstand von 30 bis 40 Zentimetern ein. Das Olivenkraut kann auch gut in Töpfen und Kübeln auf der Terrasse oder in Blumenkästen auf dem Balkon kultiviert werden. Achten Sie dabei auf eine ausreichende Drainageschicht aus Blähton oder Kies, sodass es nicht zu Staunässe kommt. Außerdem ist es möglich, das Olivenkraut ab März auszusäen. Als Kaltkeimer benötigt Santolina viridis für die Keimung Temperaturen zwischen vier und acht Grad Celsius.

Das Olivenkraut verbreitet auch im Topf mediterranes Flair
Pflege
Santolina viridis muss wenig – und nur während längerer Trockenperioden – gegossen werden und benötigt auch keine Düngung. Staunässe sollte unbedingt vermieden werden, da sonst leicht Wurzelfäule auftreten kann. Ein kräftiger Rückschnitt bis zu einem Drittel der Wuchshöhe unmittelbar nach der Blüte fördert einen buschigen und gleichmäßigen Wuchs. Verholzte Stängel können Sie ebenfalls zurückschneiden. Ausgepflanztes Olivenkraut sollte während der Wintermonate trocken stehen und mit Tannenzweigen oder Reisig abgedeckt werden. Kübel oder Balkonkästen sollten Sie den Winter über ins Haus holen und an einem hellen Fenster aufstellen.
Ernte und Konservierung
Die aromatischen Blätter des Olivenkrauts können Sie laufend ernten. Schneiden Sie dazu jeweils ganze Triebspitzen mit einer Länge von fünf bis zehn Zentimetern ab. Von diesen können Sie anschließend die Blätter abzupfen. Die feinen Blätter, die man als Ganzes oder klein geschnitten verwendet, zeichnen sich durch ein frisches, leicht harziges Aroma aus, das an eingelegte Oliven erinnert. Santolina viridis kann als Würzkraut für Marinaden, Soßen, Pesto, Salate, Kräuterquark und -butter sowie für mediterrane Fleisch- und Fischgerichte verwendet werden. Zudem eignet sich das Olivenkraut zum Verfeinern von allen Gerichten, die mit Oliven zubereitet werden. Auch Ölmischungen, in die man Fleisch, Fisch oder Schafskäse vor dem Grillen einlegt, verleiht es einen besonderen Geschmack. Verwenden Sie das Küchenkraut am besten frisch oder geben Sie es erst spät beim Kochen oder Braten hinzu, so behält es sein volles Aroma. Zum Konservieren des Olivenkrauts empfiehlt sich das Einlegen in Öl oder Essig.

Die feinen Blätter des Olivenkrauts sind eine passende Beigabe zu mediterranen Salaten, Fleisch- und Fischgerichten oder Pizza
Heilwirkung
Santolina viridis enthält ätherische Öle, Bitterstoffe sowie Gerbstoffe und wirkt appetitanregend und verdauungsfördernd. Ursprünglich wurde das Olivenkraut gegen Wurmbefall eingesetzt. Seine Samen, Blätter und Blüten werden in der Heilkunde in Form von Tee oder Extrakten oftmals als Mittel bei Verdauungsproblemen und Beschwerden im Magen-Darm-Bereich – wie Blähungen und Bauchschmerzen – oder auch für bestimmte Atemwegserkrankungen genutzt. Zudem kann ein Extrakt aus Olivenkraut-Blättern Juckreiz oder Hautbrennen lindern.
Olivenkraut vermehren
Am besten lässt sich das Olivenkraut über Stecklinge im Frühjahr vermehren: Schneiden Sie dazu im Frühsommer etwa 20 Zentimeter lange Triebspitzen ab, entfernen Sie das Laub im unteren Bereich und setzen Sie die Stecklinge in sandige und nährstoffarme Anzuchterde. Halten Sie die Stecklinge bis zum Bewurzeln konstant feucht und vermeiden Sie Staunässe. Nach etwa zwei Wochen sollten die Keimlinge Wurzeln gebildet haben. Dann können sie einzeln in größere Töpfe pikiert werden. Erst nach den letzten Frösten sollten die Jungpflanzen ins Freiland gesetzt werden. Alternativ ist eine Vermehrung durch Aussaat im Frühjahr möglich.
Krankheiten und Schädlinge
Santolina viridis ist relativ unempfindlich gegenüber Pflanzenkrankheiten und Schädlingen, einzig Staunässe kann leicht zur Wurzelfäule führen. Mit seinen ätherischen Ölen und dem leichten Oliven-Aroma hält das Olivenkraut Schädlinge sogar eher fern.